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1964

23 d Jl2nijcntn.

Wo Vac Vahou ein Vonument erstand,

Das man bekränzt mit rotben Schlachtfelö-Nofen,
Da gaben steh gerührt die Bruderhand
Die Zerren Italiener und Armyofen.

Auf dieser Stätte namenlosen Vehs
Floh lustig plätschernd jeht der Wach der Wh rase,
Nur hielt man steh rnit schimmernden Glaces
Wei dieser Feier ängstlich )U die Nase.

Van nahm zusammen seine tehte Kraft,

Sonst wäre Vancher hilflos umgefunken,

Denn unaufhörlich hat es schauderhaft
And schlimmer noch als Teufetsöreck gestunken,
Van rang verzweifelnd und beklemmt nach Luft
Im Kreis der ordenstrahlenden Gestalten,

Denn tückisch hing stch der fatale Duft
In ihrer muntern Tricoloren Aalten.

And stetig wechselte der Lüfte Strom,

Doch roch es immerfort nach Aas und Luder;
Ging seine Nichtung von Waris nach Rom,

So wurde bleich der rothbehoste Wunder,

And sprang er um von Nom dann nach Waris,
So sing )U schwitzen an der (Kavaliere -
Gs wurde selbst dein Sohn der Werge mies,

Im Kahnenfeöerschmuck dem Werfagtiere.

An deinem Denkmal, todter Vac Vahon,

Schrie man umsonst nach Nasenfutteralen -
Gs roch nach Südbahn und nach Großcordon,
Nach euren beiden neuesten Skandalen.

Dort wird ein grober Schwindel offenbart,

Wei dem nur fehlt, daß man die Diebe hasche,
Und hier ein Näuberstück nach welscher Art,
Wei dem Kerr Grispi stch gefüllt die Tasche.

Noch stüt die Wände auf dem hohen Gaul,

Doch hat die Welt ihr Nrtheil schon gesprochen;
Gs lautet kur) und gut; „Korrupt und faul
Verderbt und käuflich bis ins Vark der Knochen!"
Gemach, die Rache kommt, wenn ste auch hinkt,
Guch, in Waris und Nom vergeht das Lachen, -
Die Frage aber, wo's am Äergsten stinkt,

Die habt ihr miteinander aus)umachen!

Des tapferen Vellages Bericht

aus dem

Mcxiancrkloster „SSJnrinGcrg“ 6cl Machen.

„Wehe, selbst im guten, schwarzen
Aachen tadelt man die Klöster —.
Und so weiter und so weiter —
Doch das Ende ist nicht heiter!
Ja, es ist abscheulich, greulich!"

(Nach Busch.)

Wie Mariabcrgcr Bruder
Nützlich machen sich Hiemeder,

Heilen böse Kranke gut,

Doch mitunter fließt auch Blut.

Lieblich ist die Kopfmassage
Mit dem großen Schlüsselbund!
Wen sie trifft, der wird gesund
Oder auch er geht zu Grund.

Auch den Rücken streicht man muthig
Und das Fell wird schrecklich blutig —

Wenn man's mit dem Rieinen haut
In der Zelle ganz vertraut.

Auch das Bäuchlein muß man treten,
Arm und Beine tüchtig kneten,

Soll der Kranke besser werden
Hier auf der verfluchten Erden.

Drum den Bruder Hcinerich
Nennt Herr Forbes Schweinerich!
Warte, dacht' der fromme Bruder,
Kriegen werd' ich Dich, Du Luder;

In Dir steckt ein Teufelein,

Bald soll's ausgetrieben sein.

Bruder Forbes wird gebundcu
Und noch in derselben Stunden
In das Wasserfaß gesteckt,

Daß der Teufel schnell verreckt.

Heinrich packt die Füße munter,

Taucht den Kopf des Forbes unter, —
Nach 'nein kräft'gcn Spruch, o Graus!
Fährt der Teufel hinten raus.

Doch wir schreiben Achtzehnhundcrt
Fünfundncunzig und verwundert
Koimnt Mellage »nd zeigt es an,

Was die „Brüder" hier gethan.

Und des ganzen Klosters Wesen
Kann man in der Zeitung lesen.

Ach, sie hab'n anr Stecken Dreck
Heiuerich und Overbeck!

Wenn die Schandthat wird gerochen:
Heilig werden sie nicht gesprochen.

Der Südbahn-Sstandal.

A. : Nein, das ist zu arg; die französischen
Deputirten, die sich durch Durchstechereien bei
der Südbahn bereichert haben, sollten eingcsperrt
werden.

B. : O, für die ist Frankreich von jeher ein
„fideles Gefängnis;" gewesen.

Dresdner Boykott.

Bemmchen: Ei herrjehniersch, schun wieder
ä Waldschlässel-Boigodd nodwendig? Wie is Sie
denn das gegomen?

Bliemchen: Sähnse, den Waldschlüsselwärd
is es Wordhalden so sauer geworden, daß
er nu lieber ä Mal wieder 's Bier sauer
wär'n läßt. —~—

KreuMitungs-Idyll.

Stets liebte die Abwechslung in der Natur
Der Hammrrstrin „von und wotzu",

Vald hauste er mit den Arptilien nur,

Bald wandt' er der Flora stch zu.

„Ich habe sestegt",

sagte Crispi nach den Wahlen, die ihn mit Ach
und Krach über Wasser gehalten. Es ist merk-
würdig, wie bescheiden die „großen Staats-
männer" in unserer Zeit werden.

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