1997
Die Rache des Reöenkuhkers.
3.
4.
Randglossen M klassischen Aussprüchen.
„Der Dichter steht aus höhrer Warte.
Als auf der Zinne der Partei." —
Wer treulich stand zu der Standarte,
Der fuhr noch niemals gut dabei.
„Aichts ist schwerer zu ertragen.
Als eine Reihe von guten Tagen." —
Aber auch die Hungerkur
Schafft zweifelhaft Vergnügen nur.
„Hoch über der Zeit und dem Raume webt
Lebendig der höchste Gedanke."
Ich preise seinen Aufenthalt.
Ihn saßt gewiß kein Staatsanwalt«
„Du sollst dem Dchsen. der da drischt.
Das Maul nicht stets verbinden!" —
Des Staatsmanns Hand ganz fröhlich kannst
Du im Geheimfonds finden.
Ist cs iricht jämmerlich, wenn uns vom „Vaterland" weiter
nichts gelehrt wird, als daß cs süß ist, für dasselbe zu sterben?
Lhristenliebe.
„Die Nächstenliebe soll man üben",
Spricht Herr von Mucker feierlich.
Gr meint: die andern sollen ihn lieben,
Gr selber aber liebt nur sich.
Sr. Majestät ,,lrhkcs Wort!'
Minister kim Vorzimmer): „Wie befindet sich Se. Majestät?"
Kammerherr: „Es geht zu Ende!"
Minister: „Haben Sie schon für ein geistreiches „letztes
Wort" gesorgt?"
tVer ist ein Philister?
I f$eu' geduckt durchs Dasein kriecht,
I voll Aengstlichkeit und Zagen,
> Bevor er handelt, bang erwägt:
! Was wird die Welt wohl sagen?
Und daß es ja nicht übel nimmt
! Pfaff, Schulze, Büttel, Rüster:
Der ist fürwahr, der ist fürwahr
Lin richtiger Philister.
! Wer stumpf und dumpf an Geist, Gemüth,
■ Bur reich zu werden trachtet.
Und alles, was kein Geld einbringt,
! Als Schwärmerei verachtet,
Frech gegen Arme, doch servil
vor Geldsack und Minister:
Der ist, der ist, der ist gewiß
Lin wid'riger Philister.
wer nicht die Schmach der Rnechtschaft fühlt,
Bach Freiheit nimmer lechzet;
wer nicht das Unrecht glühend haßt,
Gb schwer das Volk auch ächzet;
wer Schlechtes feig bekrittelt nur
In heimlichem Geflüster:
Der ist fürwahr, der ist fürwahr
Lin grausiger Philister.
Wer schäbig, filzig, knickrig ist,
Lin Pfennigfuchser, kleinlich;
wer den Triumph des Lichts, des Rechts,
Lrklärt für unwahrscheinlich;
wer, wenn die Andern fröhlich sind.
Griesgrämig dreinschaut, düster:
Der ist, der ist, der ist fürwahr.
Der ist ein Lrzphilister.
wer sich nicht solidarisch fühlt
Mit seinen Leidsgenossen,
Wenn um das Freiheitsbanner sie
Lo muthig stehn geschloffen,
Und spricht: „Bicht sieht es gern mein Weib,
Die Tante, die Geschwister:
Der ist fürwahr, der ist fürwahr
Lin trauriger Philister.
Wer fest vernagelt seinen Ropf
vor neuen Weltideen,
Bicht an des Winters Lnde glaubt,
wenn Frühlingslüfte wehen,
Bicht hört, wenn von dem Geist der Zeit
Lrtönt ein neu Register:
G der ist, bei der Rebe Blut!
Lin Vollblutstockphilister! *
Geographisches.
Lehrer: Was sind das für Inseln und Riffe, die längs der holländischen
Küste im Meere verstreut liegen?
Schüler: Das ist der Abfall der Niederlande.
A. : Also der Kommerzienrath will fromm werden?
B. : Ja, er läßt sich bereits einen Heiligenschein stehen.
Ein unverhoffter Festtagsbraten.
SU 3.
Die Rache des Reöenkuhkers.
3.
4.
Randglossen M klassischen Aussprüchen.
„Der Dichter steht aus höhrer Warte.
Als auf der Zinne der Partei." —
Wer treulich stand zu der Standarte,
Der fuhr noch niemals gut dabei.
„Aichts ist schwerer zu ertragen.
Als eine Reihe von guten Tagen." —
Aber auch die Hungerkur
Schafft zweifelhaft Vergnügen nur.
„Hoch über der Zeit und dem Raume webt
Lebendig der höchste Gedanke."
Ich preise seinen Aufenthalt.
Ihn saßt gewiß kein Staatsanwalt«
„Du sollst dem Dchsen. der da drischt.
Das Maul nicht stets verbinden!" —
Des Staatsmanns Hand ganz fröhlich kannst
Du im Geheimfonds finden.
Ist cs iricht jämmerlich, wenn uns vom „Vaterland" weiter
nichts gelehrt wird, als daß cs süß ist, für dasselbe zu sterben?
Lhristenliebe.
„Die Nächstenliebe soll man üben",
Spricht Herr von Mucker feierlich.
Gr meint: die andern sollen ihn lieben,
Gr selber aber liebt nur sich.
Sr. Majestät ,,lrhkcs Wort!'
Minister kim Vorzimmer): „Wie befindet sich Se. Majestät?"
Kammerherr: „Es geht zu Ende!"
Minister: „Haben Sie schon für ein geistreiches „letztes
Wort" gesorgt?"
tVer ist ein Philister?
I f$eu' geduckt durchs Dasein kriecht,
I voll Aengstlichkeit und Zagen,
> Bevor er handelt, bang erwägt:
! Was wird die Welt wohl sagen?
Und daß es ja nicht übel nimmt
! Pfaff, Schulze, Büttel, Rüster:
Der ist fürwahr, der ist fürwahr
Lin richtiger Philister.
! Wer stumpf und dumpf an Geist, Gemüth,
■ Bur reich zu werden trachtet.
Und alles, was kein Geld einbringt,
! Als Schwärmerei verachtet,
Frech gegen Arme, doch servil
vor Geldsack und Minister:
Der ist, der ist, der ist gewiß
Lin wid'riger Philister.
wer nicht die Schmach der Rnechtschaft fühlt,
Bach Freiheit nimmer lechzet;
wer nicht das Unrecht glühend haßt,
Gb schwer das Volk auch ächzet;
wer Schlechtes feig bekrittelt nur
In heimlichem Geflüster:
Der ist fürwahr, der ist fürwahr
Lin grausiger Philister.
Wer schäbig, filzig, knickrig ist,
Lin Pfennigfuchser, kleinlich;
wer den Triumph des Lichts, des Rechts,
Lrklärt für unwahrscheinlich;
wer, wenn die Andern fröhlich sind.
Griesgrämig dreinschaut, düster:
Der ist, der ist, der ist fürwahr.
Der ist ein Lrzphilister.
wer sich nicht solidarisch fühlt
Mit seinen Leidsgenossen,
Wenn um das Freiheitsbanner sie
Lo muthig stehn geschloffen,
Und spricht: „Bicht sieht es gern mein Weib,
Die Tante, die Geschwister:
Der ist fürwahr, der ist fürwahr
Lin trauriger Philister.
Wer fest vernagelt seinen Ropf
vor neuen Weltideen,
Bicht an des Winters Lnde glaubt,
wenn Frühlingslüfte wehen,
Bicht hört, wenn von dem Geist der Zeit
Lrtönt ein neu Register:
G der ist, bei der Rebe Blut!
Lin Vollblutstockphilister! *
Geographisches.
Lehrer: Was sind das für Inseln und Riffe, die längs der holländischen
Küste im Meere verstreut liegen?
Schüler: Das ist der Abfall der Niederlande.
A. : Also der Kommerzienrath will fromm werden?
B. : Ja, er läßt sich bereits einen Heiligenschein stehen.
Ein unverhoffter Festtagsbraten.
SU 3.