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Endlich ist der Himmel entdeckt.
Die Frage, wo der Himmel sei, war lange in der Schwebe, bis es
einem gründlichen Forscher gelang, ihn ausfindig zu machen, und zwar
auf äußerst einfache Weise. In dem bekannten Arndt'schen Liede vom
deutschen Vaterland heißt es:
„Soweit die deutsche Zunge klingt
Und Gott im Himmel Lieder singt."
Wenn nämlich Gott „Lieder singt, wo die deutsche Zunge klingt", so muß
wohl der Himmel in Deutschland sein; daraus geht aber auch hervor,
daß Deutschland noch lange nicht im Himmel ist. c.p.
Kindliche Frage.
Der kleine Karl (macht sich s# aus Pappe): Du, Vater, die Flotte,
die der Kaiser haben will, ist die auch von Pappe?
Vater: Nein, mein Junge, die ist nicht von Pappe!
-«vtr Hobelspäh ne.
Ich schärfe meine Säge
Und fluch' dazu nicht fein,
Schau' ich aus meiner Werkstatt
In diese Welt hinein.
Das ist ein ewiges Hasten,
Und immer iin gleichen Sinn:
Das Volk bekommt die Lasten,
Der Reiche den Gewinn.
Wie kann man immer noch behaupten, daß
der Reichskanzler von seinem Amt zurücktreten
will? Ganz entgegengesetzt, der gute Mann hat
sich bereits so verrannt, daß er weder vorwärts
noch zurück kann.*
Eigenthümlich.
Wer ist in der Flottenfrage zuverlässiger als das Zentrum?
Der Nordostseekanal. Er läßt keine großen Panzer glatt durchgehen.
Diesmal braucht nicht umzufallen
Bennigsen mit den Getreuen,
Denn vor dem Regierungshauche
Liegt schon Alles auf dem Bauche.
Spanisches.
A>: Was wollen die Spanier eigentlich auf Kuba erobern?
B.: Friedhöfe für spanische Soldaten.
Aus der Zeit.
Präsident: Sie sind in einen Keller cingebrochen, worin sich
Heizungsvorräthe befanden. Gestehen Sie, daß Sie einen Diebstahl aus-
zuführen beabsichtigten?
Angeklagter: O nein — ich wollte mir nur eine Kohlenstation
gründen. ——
Auch rin Baumeister.
Bemmchen: Du, was baut denn eigentlich der Baumeister Schulze?
Blicmchen: Meerschdendeels Luftschlösser.
In der Reichspostoerwaltuug haben sie keinen guten Leim; die Karten-
briefe sind nämlich mit einem jämmerlichen Klebestosf versehen. Herr
v. Bötticher, der größte Kleber aller Zeiten, hätte daher zum Reichspost-
meister viel besser als Herr v. Podbielski getaugt.
Betrogen sein will heut' die Welt,
Im Panamaprozcß hat man's vernommen!
Herr Arton hat dein Volk das Geld
In aller Ordnung abgenommen.
Daß auch die Schreiner nicht mehr mit ihrem Lose zufrieden sind,
habe ich während der Feiertage des Oefteren bemerkt bei den Christbaum-
Verlosungen. Sie hatten gar zu viele Nieten!
Ihr getreuer Säge, Schreiner.
Gegen Sonntag Mittag kamen zwei Sicher- i
hcitswächter zum Nathskellerwirth Peter und er-!
kündigten sich nach einem Schneider Namens
Pistorius, der als geheimer Kommissar einer ge-
heimen Gesellschaft in Seehausen den Sturz der
Regierung vorbereitcn sollte. Den nnißten sie
verhaften. Unser Schneider, der „zufällig" in der
Wirthschaft anwesend war, warf sich in die Brust
und stellte sich als den gesuchten gemeingefähr-
lichen Menschen vor. Anfangs wollten es die
Polizisten gar nicht glauben, als aber der Wirth
es bestätigte, nahmen sie den Schneider in ihre
Mitte und brachten ihn in das Kaakhaus, allivo
er bis Montag Morgen aufzubcwahren sei, unr
dann vom Bürgermeister verhört zu werden.
Da die Rathskellerwirthschaft zur Zeit der
Arrestation stark mit Gästen besetzt war, so ver-
fehlte dieser Umstand nicht, daß die Verhaftung
allgemeines Aufsehen erregte und bis Mittag war
es in der ganzen Stadt bekannt, daß im Kaak-
haus ein großer Revolutionär gefangen säße.
Kaum hatten die guten Bürger ihr Mittagessen
im Leibe, als sie neugierig zum Marktplatz wan-
delten. Sie fanden das Kaakhaus bereits von
einer großen Menge umringt. Meistens waren
es Gesellen, Lehrburscheu und Arbeiter.
Plötzlich zeigten einige Hände nach dem Dache,
als sei dort etivas ganz Besonderes zu schauen,
und so mar es auch.
Aus einer Luke tauchte eine kleine rothe Fahne
auf, dann eine Hand, ein Kopf und endlich der
Schneider Pistorius, wie er leibt und lebte. Nach-
dem er die Fahne einige Male hin- und herge-
schwenkt hatte, begann er mit einer wahren Stentor-
stimme, die man dem mageren Männlein gar
nicht zutraute, die auf dem Marktplatz Versam-
melten anzureden. Und wie redete er!
Alles zog er in den Kreis seiner Betrachtungen:
die Kirche und den Pfarrer, die Regierung und
den Bürgermeister, den Edelmann und den Tage-
löhner, den Fabrikanten und den Handwerker.
Für die herrschenden Klassen waren die Worte
des Schneiders Pfeile, die sicher zum Ziele schwirr-
ten, für den gemeinen Mann waren sic Balsam,
tröstend, aufrichtend, ermuthigend.
Als Pistorius endete, dröhnte der Marktplatz
vom Beifall der Zuhörer. Eine Leiter ward herbei-
geschafft und der Redner kletterte behende von
seinem luftigen Standpunkt zur Erde, wo er mit
Jubel in Empfang genoimncn und ins Gasthaus
zum Rathskeller cskortirt wurde; hier entwickelte
sich denn auch bald ein fröhliches Treiben.
Aber >vo blieb denn die Polizei? werden unsere
verehrten Leser fragen. Die Antwort darauf ist
leicht gegeben. Der Nathskellerwirth hatte die
ganze Geschichte durch eine Denunziation beim
Bürgermeister eingefädelt. Seine Berechnung, daß
Pistorius verhaftet und ins Kaakhaus gesperrt
iverden würde, hatte sich als richtig erwiesen.
Nun war es den Verschworenen nicht schwer, das
Publikum nach dem Marktplatz zu locken und
dort eine Versammlung zu inszeniren.
Und die Polizisten mitsammt dem Nacht-
wächter? Nun, die hatte Peter zu einem Frei-
schoppen eingeladen und alle drei dabei derartig
eingeseift, daß sie den Tag von der Nacht nicht
inehr unterscheiden konnten. Als die Menge mit
Pistorius anrückte, schliefen die Hüter des Gesetzes
bereits ihren Kanonenrausch in einem Hinter-
stübchen des Rathskellers aus.
Der Bürgermeister freilich tobte wie besessen,
als er von der Affaire vernahm. Er mußte je-
doch gute Miene zum bösen Spiel machen, da —
ivie ihn, einige Honoratioren versicherten — durch
die Rede des Schneiders die ohnehin vorhandene
revolutionäre Stimmung im Städtchen sehr leicht
zur hellen Flamme angefacht werden könnte, wenn
es dem Bürgermeister belieben würde, irgendwelche
Maßregeln zu ergreifen. Er ließ daher die Sache auf
sich beruhen, so daß Pistorius anr nächsten Tage wie
ein Triumphator das Städtchen verlassen konnte.
Bis zum heutigen Tage erzählen die alten
Leute mit Vorliebe von dem größten Ereigniß,
welches jemals im Städtchen Seehausen passirt
war: von der Kaakhausrede des Schneiders
Pistorius im Jahre 1848!
Briefkasten.
(Unverlangte Manuskripte werden nicht zurückgesandt.)
R. in S. Unter den vielen Gratulationen zu unserer
Nr. 300 heben wir Ihren „poetischen Festgruß" durch voll-
ständige Wiedergabe hervor:
Dreihundert Nummern bist du alt.
Hast manchen Sturm erlebt;
Kämpftest wacker mit geistigen Blitzen,
Hast mit guten und mit schlechten Witzen
Das Volk zu erheitern gestrebt.
Viel Füchse mit brennenden Schwänzen
Hast unter die Philister du gesandt;
Hast in Bild, in Prosa und in Versen
Die Klassen mit gespickten Börsen
Gezaust pikant und elegant.
Viel Glück zum neuen Hundert!
Und mögen dir bleiben treu
Die alten bewährten Federn!
Und laß du selber dich nicht ködern
Vom Mißgeschmack Gründeutschpoetasterei!
Wir danken Ihnen für Ihre Theilnahme, begreifen aber
nicht, warum Sie über den „Mißgeschmack der Gründeutsch-
poelasterei" so absprechend urtheilen. Ihr Gedicht, wenn wir
es so nennen dürfen, erinnert nicht einmal an die bösesten
Zeiten der neuen Dichter; wer in einem Glashause sitzt, soll
also nicht mit Steinen werfen.
Z. in S. „Herr Nosenblatt sitzt am offnen Fenster und
horcht auf die Musik einer umherziehenden Musikkapelle. Als
der einsammelnde Musiker um eine Gabe bittet, sagt Herr
Nosenblatt: ,Sarah, mach'zu das Fenster, es zieht!'"
H. <£. Kommt vielleicht später zur Verwendung. Wenn
in dem zuletzt gesandten Gedicht die Neligionsschmähungen
herausgestrichen werden, so bleibt nichts nach.
<£. p. Einiges kann abgedruckt werden, das prächtige
Gedicht auf Bismarck muß noch einige Zeit in der Mappe
liegen bleiben.
B. G. in XL. Besten Dank für Ihre Zusendung. Wir
hoffen, gelegentlich davon Gebrauch zu machen.
B. in M. Wie Sie sehen, hat einer unserer Mitarbeiter
die Affaire bereits behandelt.
protzensxötter. Es freut uns, von Ihnen wieder ein
Lebenszeichen erhalten zu haben. Wir geben uns unausgesetzt
Mühe, Ihre Wünsche zu befriedigen. Theilen Sie doch endlich
einmal Ihre Adresse mit.
F. A. in £. Wenn wir das Gedicht abdrucken würden,
so wäre ein Jahr Gefängniß uns ganz sicher. Demnach —
dankend abgelehnt.
Urtheile über Gedichte werden nicht abgegeben.
Nicht verwendbar: p. Xi. in A., H. F. in B., Xi. M.
in B., F. S. in <£., L. p. in tz.. S. S. in w.
Endlich ist der Himmel entdeckt.
Die Frage, wo der Himmel sei, war lange in der Schwebe, bis es
einem gründlichen Forscher gelang, ihn ausfindig zu machen, und zwar
auf äußerst einfache Weise. In dem bekannten Arndt'schen Liede vom
deutschen Vaterland heißt es:
„Soweit die deutsche Zunge klingt
Und Gott im Himmel Lieder singt."
Wenn nämlich Gott „Lieder singt, wo die deutsche Zunge klingt", so muß
wohl der Himmel in Deutschland sein; daraus geht aber auch hervor,
daß Deutschland noch lange nicht im Himmel ist. c.p.
Kindliche Frage.
Der kleine Karl (macht sich s# aus Pappe): Du, Vater, die Flotte,
die der Kaiser haben will, ist die auch von Pappe?
Vater: Nein, mein Junge, die ist nicht von Pappe!
-«vtr Hobelspäh ne.
Ich schärfe meine Säge
Und fluch' dazu nicht fein,
Schau' ich aus meiner Werkstatt
In diese Welt hinein.
Das ist ein ewiges Hasten,
Und immer iin gleichen Sinn:
Das Volk bekommt die Lasten,
Der Reiche den Gewinn.
Wie kann man immer noch behaupten, daß
der Reichskanzler von seinem Amt zurücktreten
will? Ganz entgegengesetzt, der gute Mann hat
sich bereits so verrannt, daß er weder vorwärts
noch zurück kann.*
Eigenthümlich.
Wer ist in der Flottenfrage zuverlässiger als das Zentrum?
Der Nordostseekanal. Er läßt keine großen Panzer glatt durchgehen.
Diesmal braucht nicht umzufallen
Bennigsen mit den Getreuen,
Denn vor dem Regierungshauche
Liegt schon Alles auf dem Bauche.
Spanisches.
A>: Was wollen die Spanier eigentlich auf Kuba erobern?
B.: Friedhöfe für spanische Soldaten.
Aus der Zeit.
Präsident: Sie sind in einen Keller cingebrochen, worin sich
Heizungsvorräthe befanden. Gestehen Sie, daß Sie einen Diebstahl aus-
zuführen beabsichtigten?
Angeklagter: O nein — ich wollte mir nur eine Kohlenstation
gründen. ——
Auch rin Baumeister.
Bemmchen: Du, was baut denn eigentlich der Baumeister Schulze?
Blicmchen: Meerschdendeels Luftschlösser.
In der Reichspostoerwaltuug haben sie keinen guten Leim; die Karten-
briefe sind nämlich mit einem jämmerlichen Klebestosf versehen. Herr
v. Bötticher, der größte Kleber aller Zeiten, hätte daher zum Reichspost-
meister viel besser als Herr v. Podbielski getaugt.
Betrogen sein will heut' die Welt,
Im Panamaprozcß hat man's vernommen!
Herr Arton hat dein Volk das Geld
In aller Ordnung abgenommen.
Daß auch die Schreiner nicht mehr mit ihrem Lose zufrieden sind,
habe ich während der Feiertage des Oefteren bemerkt bei den Christbaum-
Verlosungen. Sie hatten gar zu viele Nieten!
Ihr getreuer Säge, Schreiner.
Gegen Sonntag Mittag kamen zwei Sicher- i
hcitswächter zum Nathskellerwirth Peter und er-!
kündigten sich nach einem Schneider Namens
Pistorius, der als geheimer Kommissar einer ge-
heimen Gesellschaft in Seehausen den Sturz der
Regierung vorbereitcn sollte. Den nnißten sie
verhaften. Unser Schneider, der „zufällig" in der
Wirthschaft anwesend war, warf sich in die Brust
und stellte sich als den gesuchten gemeingefähr-
lichen Menschen vor. Anfangs wollten es die
Polizisten gar nicht glauben, als aber der Wirth
es bestätigte, nahmen sie den Schneider in ihre
Mitte und brachten ihn in das Kaakhaus, allivo
er bis Montag Morgen aufzubcwahren sei, unr
dann vom Bürgermeister verhört zu werden.
Da die Rathskellerwirthschaft zur Zeit der
Arrestation stark mit Gästen besetzt war, so ver-
fehlte dieser Umstand nicht, daß die Verhaftung
allgemeines Aufsehen erregte und bis Mittag war
es in der ganzen Stadt bekannt, daß im Kaak-
haus ein großer Revolutionär gefangen säße.
Kaum hatten die guten Bürger ihr Mittagessen
im Leibe, als sie neugierig zum Marktplatz wan-
delten. Sie fanden das Kaakhaus bereits von
einer großen Menge umringt. Meistens waren
es Gesellen, Lehrburscheu und Arbeiter.
Plötzlich zeigten einige Hände nach dem Dache,
als sei dort etivas ganz Besonderes zu schauen,
und so mar es auch.
Aus einer Luke tauchte eine kleine rothe Fahne
auf, dann eine Hand, ein Kopf und endlich der
Schneider Pistorius, wie er leibt und lebte. Nach-
dem er die Fahne einige Male hin- und herge-
schwenkt hatte, begann er mit einer wahren Stentor-
stimme, die man dem mageren Männlein gar
nicht zutraute, die auf dem Marktplatz Versam-
melten anzureden. Und wie redete er!
Alles zog er in den Kreis seiner Betrachtungen:
die Kirche und den Pfarrer, die Regierung und
den Bürgermeister, den Edelmann und den Tage-
löhner, den Fabrikanten und den Handwerker.
Für die herrschenden Klassen waren die Worte
des Schneiders Pfeile, die sicher zum Ziele schwirr-
ten, für den gemeinen Mann waren sic Balsam,
tröstend, aufrichtend, ermuthigend.
Als Pistorius endete, dröhnte der Marktplatz
vom Beifall der Zuhörer. Eine Leiter ward herbei-
geschafft und der Redner kletterte behende von
seinem luftigen Standpunkt zur Erde, wo er mit
Jubel in Empfang genoimncn und ins Gasthaus
zum Rathskeller cskortirt wurde; hier entwickelte
sich denn auch bald ein fröhliches Treiben.
Aber >vo blieb denn die Polizei? werden unsere
verehrten Leser fragen. Die Antwort darauf ist
leicht gegeben. Der Nathskellerwirth hatte die
ganze Geschichte durch eine Denunziation beim
Bürgermeister eingefädelt. Seine Berechnung, daß
Pistorius verhaftet und ins Kaakhaus gesperrt
iverden würde, hatte sich als richtig erwiesen.
Nun war es den Verschworenen nicht schwer, das
Publikum nach dem Marktplatz zu locken und
dort eine Versammlung zu inszeniren.
Und die Polizisten mitsammt dem Nacht-
wächter? Nun, die hatte Peter zu einem Frei-
schoppen eingeladen und alle drei dabei derartig
eingeseift, daß sie den Tag von der Nacht nicht
inehr unterscheiden konnten. Als die Menge mit
Pistorius anrückte, schliefen die Hüter des Gesetzes
bereits ihren Kanonenrausch in einem Hinter-
stübchen des Rathskellers aus.
Der Bürgermeister freilich tobte wie besessen,
als er von der Affaire vernahm. Er mußte je-
doch gute Miene zum bösen Spiel machen, da —
ivie ihn, einige Honoratioren versicherten — durch
die Rede des Schneiders die ohnehin vorhandene
revolutionäre Stimmung im Städtchen sehr leicht
zur hellen Flamme angefacht werden könnte, wenn
es dem Bürgermeister belieben würde, irgendwelche
Maßregeln zu ergreifen. Er ließ daher die Sache auf
sich beruhen, so daß Pistorius anr nächsten Tage wie
ein Triumphator das Städtchen verlassen konnte.
Bis zum heutigen Tage erzählen die alten
Leute mit Vorliebe von dem größten Ereigniß,
welches jemals im Städtchen Seehausen passirt
war: von der Kaakhausrede des Schneiders
Pistorius im Jahre 1848!
Briefkasten.
(Unverlangte Manuskripte werden nicht zurückgesandt.)
R. in S. Unter den vielen Gratulationen zu unserer
Nr. 300 heben wir Ihren „poetischen Festgruß" durch voll-
ständige Wiedergabe hervor:
Dreihundert Nummern bist du alt.
Hast manchen Sturm erlebt;
Kämpftest wacker mit geistigen Blitzen,
Hast mit guten und mit schlechten Witzen
Das Volk zu erheitern gestrebt.
Viel Füchse mit brennenden Schwänzen
Hast unter die Philister du gesandt;
Hast in Bild, in Prosa und in Versen
Die Klassen mit gespickten Börsen
Gezaust pikant und elegant.
Viel Glück zum neuen Hundert!
Und mögen dir bleiben treu
Die alten bewährten Federn!
Und laß du selber dich nicht ködern
Vom Mißgeschmack Gründeutschpoetasterei!
Wir danken Ihnen für Ihre Theilnahme, begreifen aber
nicht, warum Sie über den „Mißgeschmack der Gründeutsch-
poelasterei" so absprechend urtheilen. Ihr Gedicht, wenn wir
es so nennen dürfen, erinnert nicht einmal an die bösesten
Zeiten der neuen Dichter; wer in einem Glashause sitzt, soll
also nicht mit Steinen werfen.
Z. in S. „Herr Nosenblatt sitzt am offnen Fenster und
horcht auf die Musik einer umherziehenden Musikkapelle. Als
der einsammelnde Musiker um eine Gabe bittet, sagt Herr
Nosenblatt: ,Sarah, mach'zu das Fenster, es zieht!'"
H. <£. Kommt vielleicht später zur Verwendung. Wenn
in dem zuletzt gesandten Gedicht die Neligionsschmähungen
herausgestrichen werden, so bleibt nichts nach.
<£. p. Einiges kann abgedruckt werden, das prächtige
Gedicht auf Bismarck muß noch einige Zeit in der Mappe
liegen bleiben.
B. G. in XL. Besten Dank für Ihre Zusendung. Wir
hoffen, gelegentlich davon Gebrauch zu machen.
B. in M. Wie Sie sehen, hat einer unserer Mitarbeiter
die Affaire bereits behandelt.
protzensxötter. Es freut uns, von Ihnen wieder ein
Lebenszeichen erhalten zu haben. Wir geben uns unausgesetzt
Mühe, Ihre Wünsche zu befriedigen. Theilen Sie doch endlich
einmal Ihre Adresse mit.
F. A. in £. Wenn wir das Gedicht abdrucken würden,
so wäre ein Jahr Gefängniß uns ganz sicher. Demnach —
dankend abgelehnt.
Urtheile über Gedichte werden nicht abgegeben.
Nicht verwendbar: p. Xi. in A., H. F. in B., Xi. M.
in B., F. S. in <£., L. p. in tz.. S. S. in w.