2813 —
Vlihdraht-Meldungen.
Berlin. Kaum wurde es bekannt, daß auf der Liste der Kandidaten zum päpstlichen
Stuhl als aussichtsreichster Bewerber der Kardinal Kohn steht, als sich der Abg. Lieber-
mann v. Sonnenberg beschneiden ließ, während der weniger tapfere Ahlwardt um Suspension
von diesem grausamen Messerschnitt nachsuchte. — Die Staatsbürger-Zeitung soll von einem
jüdischen Konsortium gegründet und unter dem neuen Titel „Stimme der Wahrheit" er-
scheinen. — Die Schwarzen sind rathlos, wie sie diesen Angriff der goldenen Internationalen
pariren sollen.
Posen. Die Polengefahr nimmt zu. Kürzlich kaufte sich ein polnischer Jude eine
deutsche Wurst und verschlang sie mit der Pelle. Energische Maßregeln werden vorbereitet.
Die Ratten
(mus rattus reactionarius), diese ebenso häßlichen wie bösartigen Nage-
thiere, treten in Deutschland besonders seit den Wahlen mit großer Frech-
heit auf. Sogar das Reichswahlrecht ist nicht mehr vor ihnen sicher,
unaufhörlich benagen und begeifern sie es und wenn ihnen nicht gehörig
auf die widerlichen Schnauzen geklopft wird, würden sie es bald so übel
zurichten, wie vor einigen Jahren das sächsische Landtagswahlrecht. Es
cxistirt sogar ein sog. „Rattenkönig", bestehend aus mehreren größeren
Ratten, die mit den Schwänzen ineinander verschlungen sind, um komplott-
mäßig diese Grundlage des Reichs zu unterwühlen und umzustürzen;
unter denselben machen sich die „Kölnische Zeitung", die „Post" und die
„Leipziger Zeitung" durch ihr wüstes Treiben besonders bemerkbar. Es zeugt
von geringer staatsmännischer Einsicht, daß die Regierung dieses rcichs-
scindliche Ungeziefer als „staatserhaltcnd" betrachtet und sogar mit offiziösen
Nachrichten füttert, statt ihre Kater und Rattenfänger gegen es loszulassen.
Litte an Alle Uensekknireunäe.
Alle Diener des Fürsten Bismarck sind nach dessen Tode
ohne Pension entlassen worden, darunter auch der bekannte
alte Pinnow,
der 25 Jahre dem Fürsten treu diente. Reichs- und Ortsbehörden,
sowie bemittelte Privatleute werden ersucht, falls sie Stellungen zu
vergeben haben, die sich für altersschwache Leute eignen, die
Offerten sub „Heros“ dem nationalliberalen Parteivorstand einzu-
reichen. Unfrankirte Briefe werden nicht angenommen.
Hobelspähne.
Philisterbeschränktheit, ich kenne sic,
Sie zeigt sich im hellsten Scheine,
Wenn ausgeschlossen ein Sozialist
Wird aus dem Kriegervereine.
Doch wundre ich mich darüber nicht,
Wenn ich solch' Ereigniß vernommen,
Mich wundert nur, wie der Kamerad
In den Verein ist gekommen?
Wenn die Viehsperren an der Grenze nicht
aufgehoben werden, so drohen die deutschen
Metzgermeistcr mit denr Streik. — Ich schlage
vor, den ersten streikenden Meister für Geld
öffentlich auszustellen. Der Ertrag könnte den
nothleidenden Bäckermeistern in Hamburg überwiesen werden.
Bislang mar der fleißige Gärtnerstand
Ein Stiefkind im deutschen Zollvcrband;
Drum her mit dem hohen Gemüsezoll,
Es werde geschützt auch der deutsche Kohl.
Herr Chlodwig, hörst du das Schreien nicht?
Gieb nach, sonst ereilt dich das Strafgericht.
Dieb ist Dieb, aber anständiger ist es immerhin, silberne Löffel zu
stehlen, als dein Volke das Wahlrecht.
Ich bitte Sie, sagt Li-Hung-Tschang,
's sind viele Sozialisten mang
Der europäischen Diplomatie,
Die theilen will, doch geben nie.
Jetzt heißt es, daß ein Reporter vom Berliner Tagblatt, Eugen
Wolf, sich in China für einen deutschen Diplomaten ausgcgeben hat.
Das wird dem Ansehen unserer Staatsmänner nur genützt haben.
Ihr getreuer Säge, Schreiner.
•'CVC?
auf dein Gebiete der Briefstieberei wenig zu machen
sei, weil es an dem nöthigen Entgegenkommen
der Postbehörden fehle; er empfahl, häufige Haus-
suchungen namentlich in sozialdemokratischen Re-
daktionen abzuhalten, und lobte die schneidige
Prcßvcrfolgung in mehreren initteldeutschen Orten.
Schließlich sprach er im Namen der gesammten
Spitzelgemeinschaft Deutschlands den: König
Stumm und andern Junkern den innigsten Dank
dafür aus, daß sie eifrig bestrebt seien, neue Aus-
nahmegesetze lind damit eine neue Blüthe des
nationalen Spitzel- und Denunziantenthums her-
beizuführen. Die Versammlung schloß sich dieser
Dankeskundgebung begeistert an.
Sodann referirte der ehemalige Taschendieb
Schleicher über die Mittel und Wege, wie man
die Denunziationen wegen Majestätsbeleidigung
vermehren könne. Er empfahl, nicht blos in öffent-
lichen Restaurationslokalen zu horchen und durch
provozirende Reden ermunternd zu wirken, son-
dern sich auch in Familien einzuschleichen und ge-
legentlich eine falsche Denunziation nicht zu
scheuen.
Der Antrag des Spitzels Langohr, man solle
in großen Städten Putsche ä la Mailand provo-
ziren, um das nöthige Ausnahmegesetz gegen
die Sozialdemokraten zu erreichen, wurde einer
Kommission überwiesen, welche befugt ist, zu ge-
eigneter Zeit kleinere öffentliche Proben zu ver-
anstalten.
An die Verhandlungen schloß sich ein üppiges
Bankett, bei welchem begeisterte Hochs auf den
Diebstahl, die Angeberei und den Meineid ans-
gcbracht wurden.
Für die zur Zeit im Zuchthaus befindlichen
Mitglieder wurde eine milde Sammlung ver-
anstaltet.
So verlief der Spitzeltag in schönster Harmonie.
ä la Schenk.
Auf dem Katholikentag zu Krefeld äußerte
unter Anderm ein geistlicher Herr seine Ent-
rüstung darüber, daß die Kinder noch immer
nackt geboren werden. Unseren zuverlässigen In-
formationen zufolge wird demnächst ein Preis
von tausend Mark für die beste Lösung der Frage
ausgesetzt: „Wie kann mau durch passende Er-
nährung der Mutter während der Schwanger-
schaft— etwa mit Hanf- oder Flachssamcn —
bewirken, daß die Kinder wenigstens in Hosen
auf die Welt kommen?"
Im heiligen Köln.
An den Rhein, an den Rhein, zieh' nicht an den Rhein,
Mein Sohn, ich rathe dir gut,
Dort sperrt dich der schneidige Schutzmann ein
Und prügelt dich bis aufs Blut.
Und du auch, o Mägdelein, jung und zart,
Erspare dir Schmach und Pein —
Es hat eine äußerst schneidige Art
Der Schutzmann am deutschen Rhein.
Wunderbare Heilung.
Die ultramontane Behauptung, daß das
Wasser von Lourdes eine wunderthätige
Heilkraft besitze, wird noch immer von un-
gläubigen Sündern bestritten. Demgegenüber
können wir selbst eine völlig verbürgte wunder-
bare Heilung durch Lourdeswasser verkündigen.
Ei» Bauernmädchen hatte unnatürlich dunkle
Hautfarbe und strömte einen widerwärtigen Geruch
aus. Niemand konnte sich diesen räthselhasten
Krankheitszustand erklären. Da kani ein frommer
Pater mit wunderthätigem Lourdeswasser zu Hilfe.
Er wandte dasselbe äußerlich mittels einer Wurzel-
bürste an, wobei er auch Seife benützte, und siehe
da: eine Stunde später schon war die seltsanie
Krankheit verscheucht, das Mädchen hatte eine reine
Hautfarbe und der üble Geruch war verschwunden.
Schutz ist Trumpf!
Schuh den nationalen Schweinen,
Schuh den Militärvereinen,
Schuh dem nationalen Vieh!
Schuh der „Drdnung", Schuh den Dopsen,
Schuh vor Licht den dunklen Köpfen,
Schuh dem Vfäffling, Schuh den: Mucker,
Schuh dem nationalen Ducker,
Schuh dem nationalen Schnaps,
Weizen, Äerfte, Hafer, Raps,
Schuh der nationalen Gans,
Schuh der Iunkerarroganz,
Schuh der Sitte, fromm und keusch,
Vor verruchtem nacktem Aleifch,
Schuh dem Schienenpassagiere
Vor vernünftiger Lektüre,
Schuh den Arbeitswilligen,
Schuß dem Volk vor billigen
Lebensmitteln, Mrot und Mehl,
Schuß den Sachsen durchs „Juwel",
Schuß sogar den Hausagrariern,
Aber Truh den Vroletariern!
- «1^- Schnitzel.
In Hessen sollte eine ehemalige Irren-Wärterin als
Assistentin der Gewerbe-Inspektion angestellt werden. Ver-
muthlich aus der Erkenntniß heraus, daß die heutige Wirth-
schaftsordnung verrückt ist. *
Die Camburger „Kirchlichen Nachrichten" registriren einen
verstorbenen 76jährigen Arbeitslosen als „Vagabund".
Man wird es daher nicht auffallend finden, wenn sie einen
Privatier als Tagdieb bezeichnen.
Zur Zeit Alexanders des Großen kam ein Künstler auf
die Idee, den Berg Athos als Niesenstatue des makedonischen
Eroberers auszuhauen. Welch Wunder, daß die Vismärcker
noch nicht auf eine ähnliche Idee mit dem Blocksberg ver-
fallen sind! *
Hauptmann Laufs wird sich allmälig bis zum General
hinaufdichten; zur Zeit schwitzt er wieder au einer Hohen-
zollern-Trilogie.
Nachdruck sänuntlicher Artikel rc. verboten.
Vlihdraht-Meldungen.
Berlin. Kaum wurde es bekannt, daß auf der Liste der Kandidaten zum päpstlichen
Stuhl als aussichtsreichster Bewerber der Kardinal Kohn steht, als sich der Abg. Lieber-
mann v. Sonnenberg beschneiden ließ, während der weniger tapfere Ahlwardt um Suspension
von diesem grausamen Messerschnitt nachsuchte. — Die Staatsbürger-Zeitung soll von einem
jüdischen Konsortium gegründet und unter dem neuen Titel „Stimme der Wahrheit" er-
scheinen. — Die Schwarzen sind rathlos, wie sie diesen Angriff der goldenen Internationalen
pariren sollen.
Posen. Die Polengefahr nimmt zu. Kürzlich kaufte sich ein polnischer Jude eine
deutsche Wurst und verschlang sie mit der Pelle. Energische Maßregeln werden vorbereitet.
Die Ratten
(mus rattus reactionarius), diese ebenso häßlichen wie bösartigen Nage-
thiere, treten in Deutschland besonders seit den Wahlen mit großer Frech-
heit auf. Sogar das Reichswahlrecht ist nicht mehr vor ihnen sicher,
unaufhörlich benagen und begeifern sie es und wenn ihnen nicht gehörig
auf die widerlichen Schnauzen geklopft wird, würden sie es bald so übel
zurichten, wie vor einigen Jahren das sächsische Landtagswahlrecht. Es
cxistirt sogar ein sog. „Rattenkönig", bestehend aus mehreren größeren
Ratten, die mit den Schwänzen ineinander verschlungen sind, um komplott-
mäßig diese Grundlage des Reichs zu unterwühlen und umzustürzen;
unter denselben machen sich die „Kölnische Zeitung", die „Post" und die
„Leipziger Zeitung" durch ihr wüstes Treiben besonders bemerkbar. Es zeugt
von geringer staatsmännischer Einsicht, daß die Regierung dieses rcichs-
scindliche Ungeziefer als „staatserhaltcnd" betrachtet und sogar mit offiziösen
Nachrichten füttert, statt ihre Kater und Rattenfänger gegen es loszulassen.
Litte an Alle Uensekknireunäe.
Alle Diener des Fürsten Bismarck sind nach dessen Tode
ohne Pension entlassen worden, darunter auch der bekannte
alte Pinnow,
der 25 Jahre dem Fürsten treu diente. Reichs- und Ortsbehörden,
sowie bemittelte Privatleute werden ersucht, falls sie Stellungen zu
vergeben haben, die sich für altersschwache Leute eignen, die
Offerten sub „Heros“ dem nationalliberalen Parteivorstand einzu-
reichen. Unfrankirte Briefe werden nicht angenommen.
Hobelspähne.
Philisterbeschränktheit, ich kenne sic,
Sie zeigt sich im hellsten Scheine,
Wenn ausgeschlossen ein Sozialist
Wird aus dem Kriegervereine.
Doch wundre ich mich darüber nicht,
Wenn ich solch' Ereigniß vernommen,
Mich wundert nur, wie der Kamerad
In den Verein ist gekommen?
Wenn die Viehsperren an der Grenze nicht
aufgehoben werden, so drohen die deutschen
Metzgermeistcr mit denr Streik. — Ich schlage
vor, den ersten streikenden Meister für Geld
öffentlich auszustellen. Der Ertrag könnte den
nothleidenden Bäckermeistern in Hamburg überwiesen werden.
Bislang mar der fleißige Gärtnerstand
Ein Stiefkind im deutschen Zollvcrband;
Drum her mit dem hohen Gemüsezoll,
Es werde geschützt auch der deutsche Kohl.
Herr Chlodwig, hörst du das Schreien nicht?
Gieb nach, sonst ereilt dich das Strafgericht.
Dieb ist Dieb, aber anständiger ist es immerhin, silberne Löffel zu
stehlen, als dein Volke das Wahlrecht.
Ich bitte Sie, sagt Li-Hung-Tschang,
's sind viele Sozialisten mang
Der europäischen Diplomatie,
Die theilen will, doch geben nie.
Jetzt heißt es, daß ein Reporter vom Berliner Tagblatt, Eugen
Wolf, sich in China für einen deutschen Diplomaten ausgcgeben hat.
Das wird dem Ansehen unserer Staatsmänner nur genützt haben.
Ihr getreuer Säge, Schreiner.
•'CVC?
auf dein Gebiete der Briefstieberei wenig zu machen
sei, weil es an dem nöthigen Entgegenkommen
der Postbehörden fehle; er empfahl, häufige Haus-
suchungen namentlich in sozialdemokratischen Re-
daktionen abzuhalten, und lobte die schneidige
Prcßvcrfolgung in mehreren initteldeutschen Orten.
Schließlich sprach er im Namen der gesammten
Spitzelgemeinschaft Deutschlands den: König
Stumm und andern Junkern den innigsten Dank
dafür aus, daß sie eifrig bestrebt seien, neue Aus-
nahmegesetze lind damit eine neue Blüthe des
nationalen Spitzel- und Denunziantenthums her-
beizuführen. Die Versammlung schloß sich dieser
Dankeskundgebung begeistert an.
Sodann referirte der ehemalige Taschendieb
Schleicher über die Mittel und Wege, wie man
die Denunziationen wegen Majestätsbeleidigung
vermehren könne. Er empfahl, nicht blos in öffent-
lichen Restaurationslokalen zu horchen und durch
provozirende Reden ermunternd zu wirken, son-
dern sich auch in Familien einzuschleichen und ge-
legentlich eine falsche Denunziation nicht zu
scheuen.
Der Antrag des Spitzels Langohr, man solle
in großen Städten Putsche ä la Mailand provo-
ziren, um das nöthige Ausnahmegesetz gegen
die Sozialdemokraten zu erreichen, wurde einer
Kommission überwiesen, welche befugt ist, zu ge-
eigneter Zeit kleinere öffentliche Proben zu ver-
anstalten.
An die Verhandlungen schloß sich ein üppiges
Bankett, bei welchem begeisterte Hochs auf den
Diebstahl, die Angeberei und den Meineid ans-
gcbracht wurden.
Für die zur Zeit im Zuchthaus befindlichen
Mitglieder wurde eine milde Sammlung ver-
anstaltet.
So verlief der Spitzeltag in schönster Harmonie.
ä la Schenk.
Auf dem Katholikentag zu Krefeld äußerte
unter Anderm ein geistlicher Herr seine Ent-
rüstung darüber, daß die Kinder noch immer
nackt geboren werden. Unseren zuverlässigen In-
formationen zufolge wird demnächst ein Preis
von tausend Mark für die beste Lösung der Frage
ausgesetzt: „Wie kann mau durch passende Er-
nährung der Mutter während der Schwanger-
schaft— etwa mit Hanf- oder Flachssamcn —
bewirken, daß die Kinder wenigstens in Hosen
auf die Welt kommen?"
Im heiligen Köln.
An den Rhein, an den Rhein, zieh' nicht an den Rhein,
Mein Sohn, ich rathe dir gut,
Dort sperrt dich der schneidige Schutzmann ein
Und prügelt dich bis aufs Blut.
Und du auch, o Mägdelein, jung und zart,
Erspare dir Schmach und Pein —
Es hat eine äußerst schneidige Art
Der Schutzmann am deutschen Rhein.
Wunderbare Heilung.
Die ultramontane Behauptung, daß das
Wasser von Lourdes eine wunderthätige
Heilkraft besitze, wird noch immer von un-
gläubigen Sündern bestritten. Demgegenüber
können wir selbst eine völlig verbürgte wunder-
bare Heilung durch Lourdeswasser verkündigen.
Ei» Bauernmädchen hatte unnatürlich dunkle
Hautfarbe und strömte einen widerwärtigen Geruch
aus. Niemand konnte sich diesen räthselhasten
Krankheitszustand erklären. Da kani ein frommer
Pater mit wunderthätigem Lourdeswasser zu Hilfe.
Er wandte dasselbe äußerlich mittels einer Wurzel-
bürste an, wobei er auch Seife benützte, und siehe
da: eine Stunde später schon war die seltsanie
Krankheit verscheucht, das Mädchen hatte eine reine
Hautfarbe und der üble Geruch war verschwunden.
Schutz ist Trumpf!
Schuh den nationalen Schweinen,
Schuh den Militärvereinen,
Schuh dem nationalen Vieh!
Schuh der „Drdnung", Schuh den Dopsen,
Schuh vor Licht den dunklen Köpfen,
Schuh dem Vfäffling, Schuh den: Mucker,
Schuh dem nationalen Ducker,
Schuh dem nationalen Schnaps,
Weizen, Äerfte, Hafer, Raps,
Schuh der nationalen Gans,
Schuh der Iunkerarroganz,
Schuh der Sitte, fromm und keusch,
Vor verruchtem nacktem Aleifch,
Schuh dem Schienenpassagiere
Vor vernünftiger Lektüre,
Schuh den Arbeitswilligen,
Schuß dem Volk vor billigen
Lebensmitteln, Mrot und Mehl,
Schuß den Sachsen durchs „Juwel",
Schuß sogar den Hausagrariern,
Aber Truh den Vroletariern!
- «1^- Schnitzel.
In Hessen sollte eine ehemalige Irren-Wärterin als
Assistentin der Gewerbe-Inspektion angestellt werden. Ver-
muthlich aus der Erkenntniß heraus, daß die heutige Wirth-
schaftsordnung verrückt ist. *
Die Camburger „Kirchlichen Nachrichten" registriren einen
verstorbenen 76jährigen Arbeitslosen als „Vagabund".
Man wird es daher nicht auffallend finden, wenn sie einen
Privatier als Tagdieb bezeichnen.
Zur Zeit Alexanders des Großen kam ein Künstler auf
die Idee, den Berg Athos als Niesenstatue des makedonischen
Eroberers auszuhauen. Welch Wunder, daß die Vismärcker
noch nicht auf eine ähnliche Idee mit dem Blocksberg ver-
fallen sind! *
Hauptmann Laufs wird sich allmälig bis zum General
hinaufdichten; zur Zeit schwitzt er wieder au einer Hohen-
zollern-Trilogie.
Nachdruck sänuntlicher Artikel rc. verboten.