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Wenn der Hund mit der Wurst übern Eckstein springt.
Und der Storch in der Luft den Krosch verschlingt —
(Volkslied.)
Hobrlspähne.
Es kam zu manchem Volke,
Es kam vor manchen Thron,
Um Recht und Hilfe flehend
Die Burenkommission.
Jedoch die Mächt'gen weisen
Zurück sie streng und kalt:
Es herrscht nicht Recht auf Erden,
Es herrschet nur Gelvalt.
Wer sich keinen Burenkrieg leisten kann, der
begnügt sich in unserer Zeit der Surrogate mit
Niedermetzelung von Negern und Chinesen.
Nicht konsequent der Zickzackkurs?
Mein Freund, Du bist verrannt,
Die Sozi kriegen allemal
Ihr Quantum aufgebrannt!
Gegen das Nackte in der Kunst donnern so Manche blos deswegen,
weil es nur eine gemalte ist.
Die Tausend haben nichts zu sagen,
Nach den Hundert wird man nicht lang'fragen,
Die Zehn nicken und werden ganz klein,
Wenn der Eine schreit: So soll's sein!
Nachdeni die Torpedo-Flottille so brav für die Vermehrung der Marine
agitirt hat, sollte auch für das Landheer etwas geschehen. Wie wäre es,
wenn das Gardeoffizierkorps auf den Variötsbühnen Deutschlands Vor-
stellungen im Säbelrassekn geben würde?!
Ihr getreuer Sage, Schreiner.
NeueTünfzigmackscheine.
Der neue Schein versvmbolt [Industrie
Und Handel auch — ist das nicht Pcrfidie?!
Doch was der 3unkerflei$S vollbracht in CUald und
nicht eine Spurt Slur —
Jüngst trank ein Junker einige Pullen Sekt,
kr war zu Zwci’n und doch bat’s nicht geschmeckt:
Das ist kein echter! sagt er zu dem Weibel,
Pfui Deibel!
Und als er zahlen wollte mit dem Schein,
Der fünfzig Mark bedeutet, liess er’s sein —
Mit solchem Schein bezahlt kein Gdelmann —
Kellner schreib' an!
Flollensteurrn.
Sie ist gerettet! — die Flottenvorlage nämlich,
denn das Zentrum Hat sie aus den Hochgehenden
Wogen der Opposition glücklich aufs Trockene
gebracht.
Nun gilt es, die Gerettete auch kräftig zu er-
nähren, damit sie groß und stark werde.
Was bisher zur Deckung der Kosten für die
Flottenvergrößerung vorgeschlagen wird — Steuer
auf Stempel, Lotterie, Börsen-Effekten, Cham-
pagner, Likör, Bier, Fleisch- und Getreidezoll-
erhöhung — das Alles ist alt und alltäglich, kein
neuer Gedanke, keine neue That!
Wenn man die Deutschen, die meist im Binnen-
land wohnen und von denen die Mehrzahl noch
niemals die blauen Wogen des Meeres erblickt
hat, plötzlich in eine Seemacht ersten Ranges
umwandeln will, so muß man ganz anders aus-
holen, unr die Mittel für solch' abenteuerliches
Beginnen herbeizuschaffen.
Ist es noch immer ein ungelöstes Problem,
wie man die dem Menschen so nothwendige Luft
besteuern könne, so giebt es doch eine Annehm-
lichkeit des Lebens, die eine inäßige Steuer recht
gut vertragen kann — das ist das Lachen.
Wer im heutigen waffenstarrenden, freiheits-
feindlichen Europa noch lachen kann, der kann
auch eine Steuer dafür zahlen und eine Steuer,
die mit lachendem Munde gezahlt wird, ist das
Ideal aller Steuerpolitiker.
Der Fiskus, der sonst nur an den Stätten des
Erwerbs auf Beute lauerte, folge dem Menschen
nach den Stätten des Vergnügens. Die leicht-
geschürzte Muse, die der finstere Roeren nicht zu
fassen vermochte, der Steuerbote wird sie fassen.
Er walte seines Amtes, wenn ein französisches
Lustspiel in Szene geht; er gehe ins Abgeord-
netenhaus, in den Reichstag und konstatire die
lachenden Gesichter, und wer die Lachkarte nicht
gelöst hat — ähnlich wie man im v-Zug neben
der Fahrkarte eine Platzkarte lösen muß — den:
wird das Portemonnaie weggenommen oder die
Garderobe gepfändet.
Der gewaltige Ertrag dieser Steuer wird dann
endgiltig beiveisen, daß wir durchaus nicht in
einer ernsten Zeit, sondern in sehr heiteren
Zuständen leben.
Heiliger Gervasius —
— Dich sing' ich an!
Der Dasbach — ja — das ist ein Mann!
Durch deine Güte.
Steht irgendivo ein Geschäft in Vlüthe
Mit viel Prosit und wenig Gemüthr —
So fragt man nicht mehr: Ist'« eiir
Man fragt fortan: Israelike?
Ist'« ein Kaplan? Knut.
Kikeriki.
V, wie hat der tzahn gekräht
Jüngst im Parlament:
Mo ist Bismarck? Bismarck her!
Himmelsakkerment!
Alle hat er angeschnauzt.
Die nicht Bismarck sind.
Schneidig sei die Politik —
Wo ist Bismarcks Aind?!
Also hat der tzahn gekräht
Jüngst im Parlament —
Doch rvenn's neue Zölle giebt.
Ist sein Zorn latent.
Wenn des armen Mannes Brot
Dann vertheuert ist,
Aräht gar patriotisch er
Auf dem Aompro-Mist. Kikik.
Dir Sittlichkeit auf dem Lande.
Der Erlenbauer erklärte seinem Aeltesten, er
wolle ihm seinen Hof übergeben, der Sohn solle
sich daher nach einem Weibe Umsehen. Nach
etlichen Wochen berichtete der Sohn, er habe die
Elisabeth vom Eulenhof gewählt. „Die kannst
Du nicht heirathen", sagte der Alte. „Warum
nicht?" „Hm, wenn Du's wissen mußt, sie ist
— Deine Schwester." Nach einiger Zeit meldete
der Sohn, er hätte mit Huberbauers Agnes an-
gebandelt. „Die darfst Du auch nicht nehmen."
„Weshalb denn?" „Hm — sie ist — auch Deine
Schwester."
Tief niedergeschlagen beichtete der junge Bauer
seiner Mutter, was zwischen ihm und dem Alten
vorgegangen. Die Bäuerin lachte: „Nimm sie
nur, Franzel, Er ist ja gar nicht Dein Vater."
Wenn der Hund mit der Wurst übern Eckstein springt.
Und der Storch in der Luft den Krosch verschlingt —
(Volkslied.)
Hobrlspähne.
Es kam zu manchem Volke,
Es kam vor manchen Thron,
Um Recht und Hilfe flehend
Die Burenkommission.
Jedoch die Mächt'gen weisen
Zurück sie streng und kalt:
Es herrscht nicht Recht auf Erden,
Es herrschet nur Gelvalt.
Wer sich keinen Burenkrieg leisten kann, der
begnügt sich in unserer Zeit der Surrogate mit
Niedermetzelung von Negern und Chinesen.
Nicht konsequent der Zickzackkurs?
Mein Freund, Du bist verrannt,
Die Sozi kriegen allemal
Ihr Quantum aufgebrannt!
Gegen das Nackte in der Kunst donnern so Manche blos deswegen,
weil es nur eine gemalte ist.
Die Tausend haben nichts zu sagen,
Nach den Hundert wird man nicht lang'fragen,
Die Zehn nicken und werden ganz klein,
Wenn der Eine schreit: So soll's sein!
Nachdeni die Torpedo-Flottille so brav für die Vermehrung der Marine
agitirt hat, sollte auch für das Landheer etwas geschehen. Wie wäre es,
wenn das Gardeoffizierkorps auf den Variötsbühnen Deutschlands Vor-
stellungen im Säbelrassekn geben würde?!
Ihr getreuer Sage, Schreiner.
NeueTünfzigmackscheine.
Der neue Schein versvmbolt [Industrie
Und Handel auch — ist das nicht Pcrfidie?!
Doch was der 3unkerflei$S vollbracht in CUald und
nicht eine Spurt Slur —
Jüngst trank ein Junker einige Pullen Sekt,
kr war zu Zwci’n und doch bat’s nicht geschmeckt:
Das ist kein echter! sagt er zu dem Weibel,
Pfui Deibel!
Und als er zahlen wollte mit dem Schein,
Der fünfzig Mark bedeutet, liess er’s sein —
Mit solchem Schein bezahlt kein Gdelmann —
Kellner schreib' an!
Flollensteurrn.
Sie ist gerettet! — die Flottenvorlage nämlich,
denn das Zentrum Hat sie aus den Hochgehenden
Wogen der Opposition glücklich aufs Trockene
gebracht.
Nun gilt es, die Gerettete auch kräftig zu er-
nähren, damit sie groß und stark werde.
Was bisher zur Deckung der Kosten für die
Flottenvergrößerung vorgeschlagen wird — Steuer
auf Stempel, Lotterie, Börsen-Effekten, Cham-
pagner, Likör, Bier, Fleisch- und Getreidezoll-
erhöhung — das Alles ist alt und alltäglich, kein
neuer Gedanke, keine neue That!
Wenn man die Deutschen, die meist im Binnen-
land wohnen und von denen die Mehrzahl noch
niemals die blauen Wogen des Meeres erblickt
hat, plötzlich in eine Seemacht ersten Ranges
umwandeln will, so muß man ganz anders aus-
holen, unr die Mittel für solch' abenteuerliches
Beginnen herbeizuschaffen.
Ist es noch immer ein ungelöstes Problem,
wie man die dem Menschen so nothwendige Luft
besteuern könne, so giebt es doch eine Annehm-
lichkeit des Lebens, die eine inäßige Steuer recht
gut vertragen kann — das ist das Lachen.
Wer im heutigen waffenstarrenden, freiheits-
feindlichen Europa noch lachen kann, der kann
auch eine Steuer dafür zahlen und eine Steuer,
die mit lachendem Munde gezahlt wird, ist das
Ideal aller Steuerpolitiker.
Der Fiskus, der sonst nur an den Stätten des
Erwerbs auf Beute lauerte, folge dem Menschen
nach den Stätten des Vergnügens. Die leicht-
geschürzte Muse, die der finstere Roeren nicht zu
fassen vermochte, der Steuerbote wird sie fassen.
Er walte seines Amtes, wenn ein französisches
Lustspiel in Szene geht; er gehe ins Abgeord-
netenhaus, in den Reichstag und konstatire die
lachenden Gesichter, und wer die Lachkarte nicht
gelöst hat — ähnlich wie man im v-Zug neben
der Fahrkarte eine Platzkarte lösen muß — den:
wird das Portemonnaie weggenommen oder die
Garderobe gepfändet.
Der gewaltige Ertrag dieser Steuer wird dann
endgiltig beiveisen, daß wir durchaus nicht in
einer ernsten Zeit, sondern in sehr heiteren
Zuständen leben.
Heiliger Gervasius —
— Dich sing' ich an!
Der Dasbach — ja — das ist ein Mann!
Durch deine Güte.
Steht irgendivo ein Geschäft in Vlüthe
Mit viel Prosit und wenig Gemüthr —
So fragt man nicht mehr: Ist'« eiir
Man fragt fortan: Israelike?
Ist'« ein Kaplan? Knut.
Kikeriki.
V, wie hat der tzahn gekräht
Jüngst im Parlament:
Mo ist Bismarck? Bismarck her!
Himmelsakkerment!
Alle hat er angeschnauzt.
Die nicht Bismarck sind.
Schneidig sei die Politik —
Wo ist Bismarcks Aind?!
Also hat der tzahn gekräht
Jüngst im Parlament —
Doch rvenn's neue Zölle giebt.
Ist sein Zorn latent.
Wenn des armen Mannes Brot
Dann vertheuert ist,
Aräht gar patriotisch er
Auf dem Aompro-Mist. Kikik.
Dir Sittlichkeit auf dem Lande.
Der Erlenbauer erklärte seinem Aeltesten, er
wolle ihm seinen Hof übergeben, der Sohn solle
sich daher nach einem Weibe Umsehen. Nach
etlichen Wochen berichtete der Sohn, er habe die
Elisabeth vom Eulenhof gewählt. „Die kannst
Du nicht heirathen", sagte der Alte. „Warum
nicht?" „Hm, wenn Du's wissen mußt, sie ist
— Deine Schwester." Nach einiger Zeit meldete
der Sohn, er hätte mit Huberbauers Agnes an-
gebandelt. „Die darfst Du auch nicht nehmen."
„Weshalb denn?" „Hm — sie ist — auch Deine
Schwester."
Tief niedergeschlagen beichtete der junge Bauer
seiner Mutter, was zwischen ihm und dem Alten
vorgegangen. Die Bäuerin lachte: „Nimm sie
nur, Franzel, Er ist ja gar nicht Dein Vater."