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H®- Der erste Mai. ^
Gegrüßt seist -u, Mai, Triumphator und L^eld,
Amstürzer des Morschen und Alten,
Der heute in die verjüngte Welt
Seinen Siegeseinzug gehalten!
Dir wackern zu Ehren schmücket ihr Haar
Mit Blüten die sonnige Halde,
Ls grüßt dich die schmetternde Sängerschar
Im prangenden Frühlingswalde.
Sie kündet jubelnd der jungen Natur,
Daß rings in den grünenden Landen
Der ans winterträumen erwachten Flur
Lin neues Leben erstanden.
Und es rühret und regt sich in Nord, Süd, Mst, West:
Mit dem siegenden Lenz, dem Rebellen,
Vereinen sich fröhlich zum Maicnfest
Die vaterlandslosen Gesellen.
In düsterer Werkstatt die Arbeit ruht.
Ls wimmelt auf wegen und Stegen,
Aus der Luge hinaus strömt die schwellende Flut,
Der Frühlingssonne entgegen.
hinaus ins Licht, in den Sonnenschein,
In den leuchtenden Maienmorgen!
vergessen sollen für heute sein
Des Alltags nagende Sorgen!
Der Frühwind weht im freien Revier,
verscheuchet Rümmer und Schmerzen,
Und lustiger flattert das rote panier,
Und höher schlagen die Herzen.
So sicher den grimmigen Winter schlug
Der Lenz, der wackere Degen,
So sicher führt uns auch unser Flug
Dem Tag der Erfüllung entgegen.
Bedräut uns auch heute noch Finsternis
Allorts im Engen und weiten:
Des kommenden Lichts und des Siegs gewiß
Laßt rüstig uns aufwärts schreiten.
Uird treu zu bleiben dem roten panier
Und neue Brüder zu werben,
Das schwören am Maienfeste wir,
Der Znkunfh lachende Erben!
So grüßen wir dich, du sonniger Held,
Du Stürzer des Morschen und Alten,
Der heut in die wiedererstandene Welt
Seinen Siegeseinzug gehalten.
kreußMe wahlresorm.
Lieber Preuße, nimm die Pfeife
Aus dem Untertanenmaul.
Denke endlich und begreife,
Glotze nicht und gähn' nicht faul.
Hundert Jahr schier find vergangen
Seit dein „Angestammter" spracht
„Hilf mir doch, und dein Verlangen,
Das erfülle ich hernach!"
Und Hans Toffel schlug die Schlachten,
Meint', es mär für Herd und Haus:
Doch den dummen Töffel lachten
Zrech die Junker wieder aus.
Auch der „Angestammte" meinte:
„Gar so eilig ist das nicht!"
Wenn Hans Töffel einmal greinte,
Führte ihn der Stock zur Pflicht.
Anno Achtundvierzig endlich
Schien Hans Töffel aufgewacht
Hat den „Angestammten" schändlich
In Verlegenheit gebracht.
Doch Hans Töffel zu berücken
Wußte der Lhampagnerfritz;
Töffel schwelgte in Entzücken
Db dem Gottesgnadenwitz.
Volksvertretung war errungen;
Töffel schrie Viktoria!
„Volksvertretung?" Gut gelungen:
Junker, Pfaff und Bourgeois!
wiederum ein Halbjahrhundert
Hat Hans Töffel sich geduckt;
Alsdann hat er sich verwundert
Und hat lebhaft aufgemuckt.
Lächelnd die Geheimeräte
Tänzeln, schwänzeln nun heran:
„Hier, Hans Töffel! Etwas späte,
Dafür ist er schön, der plan.
„Höre auf mit den Beschwerden;
Hier hast du die Wahlreform!
Besseres gibt's nicht auf Erden
So nach Inhalt wie nach Form.
„Roch ein paar Vertreter legen
Wir den Städten freundlichft zu,
Doch die Älassenwahl hingegen
Lassen, Töffel, wir in Ruh!"
Lieber Preuße, nimm die Pfeife
Aus dem Untertanenmaul.
Zeige einmal deine Reife!
Sei nicht mehr so lau und faul.
Lug und Trug von Gottesgnaden
War dir früher Dank und Lohn,
Heut, Hans Töffel, kommt zum Schaden
Auch noch der frivole Hohn.
Wirf doch den Geheimeräten
Deine pfeife ins Gesicht!
Töffel! Darfst dich nicht verspäten,
Diesmal. Töffel, darfst du's nicht!
Seeunbus.
Das ist etwas anderes.
Am ei er: Sehen Sie den feinen Herrn
drüben im Restaurant? Der läßt sich aus
halten. , .
Bmeier: Pfui Teufel, von wem denn?
Ameier: Nun, der lebt ausschließlich von
staatlichen Liebesgaben.
Bmeier: Ja, was fällt Ihnen denn ein?
Dann ist er doch ein hochfeudaler Kavalier!
„Übermut tut selten gut."
Aus einen» Polizeibericht.
„Nach lnehrwöchiger Fahndung ist es ge-
lungen, den Burschen zu fassen, der jeden
Atzend vor dem Polizeipräsidium Feuerwerks-
körper abbrannte. Wie sich herausstellte, hat
die Behörde damit einen guten Fang gemacht,
denn der Verhaftete erwies sich als ein schon
seit gerainner Zeit steckbrieflich verfolgter
Raubmörder!"
Ein Unzufriedener.
„Karl, Hafis jelefen? 'n Herzog is unter Kuratel
jestellt worden."
„Blotz eener?"
Die nächste Rümmer des wahren Jacob gelangt am I.Mai zur Ausgabe und wird eine der Bedeutung des Tages
entsprechende reiche Ausstattung erhalten. JNehrbesteUungen sind umgehend an den Verlag zu richten.
H®- Der erste Mai. ^
Gegrüßt seist -u, Mai, Triumphator und L^eld,
Amstürzer des Morschen und Alten,
Der heute in die verjüngte Welt
Seinen Siegeseinzug gehalten!
Dir wackern zu Ehren schmücket ihr Haar
Mit Blüten die sonnige Halde,
Ls grüßt dich die schmetternde Sängerschar
Im prangenden Frühlingswalde.
Sie kündet jubelnd der jungen Natur,
Daß rings in den grünenden Landen
Der ans winterträumen erwachten Flur
Lin neues Leben erstanden.
Und es rühret und regt sich in Nord, Süd, Mst, West:
Mit dem siegenden Lenz, dem Rebellen,
Vereinen sich fröhlich zum Maicnfest
Die vaterlandslosen Gesellen.
In düsterer Werkstatt die Arbeit ruht.
Ls wimmelt auf wegen und Stegen,
Aus der Luge hinaus strömt die schwellende Flut,
Der Frühlingssonne entgegen.
hinaus ins Licht, in den Sonnenschein,
In den leuchtenden Maienmorgen!
vergessen sollen für heute sein
Des Alltags nagende Sorgen!
Der Frühwind weht im freien Revier,
verscheuchet Rümmer und Schmerzen,
Und lustiger flattert das rote panier,
Und höher schlagen die Herzen.
So sicher den grimmigen Winter schlug
Der Lenz, der wackere Degen,
So sicher führt uns auch unser Flug
Dem Tag der Erfüllung entgegen.
Bedräut uns auch heute noch Finsternis
Allorts im Engen und weiten:
Des kommenden Lichts und des Siegs gewiß
Laßt rüstig uns aufwärts schreiten.
Uird treu zu bleiben dem roten panier
Und neue Brüder zu werben,
Das schwören am Maienfeste wir,
Der Znkunfh lachende Erben!
So grüßen wir dich, du sonniger Held,
Du Stürzer des Morschen und Alten,
Der heut in die wiedererstandene Welt
Seinen Siegeseinzug gehalten.
kreußMe wahlresorm.
Lieber Preuße, nimm die Pfeife
Aus dem Untertanenmaul.
Denke endlich und begreife,
Glotze nicht und gähn' nicht faul.
Hundert Jahr schier find vergangen
Seit dein „Angestammter" spracht
„Hilf mir doch, und dein Verlangen,
Das erfülle ich hernach!"
Und Hans Toffel schlug die Schlachten,
Meint', es mär für Herd und Haus:
Doch den dummen Töffel lachten
Zrech die Junker wieder aus.
Auch der „Angestammte" meinte:
„Gar so eilig ist das nicht!"
Wenn Hans Töffel einmal greinte,
Führte ihn der Stock zur Pflicht.
Anno Achtundvierzig endlich
Schien Hans Töffel aufgewacht
Hat den „Angestammten" schändlich
In Verlegenheit gebracht.
Doch Hans Töffel zu berücken
Wußte der Lhampagnerfritz;
Töffel schwelgte in Entzücken
Db dem Gottesgnadenwitz.
Volksvertretung war errungen;
Töffel schrie Viktoria!
„Volksvertretung?" Gut gelungen:
Junker, Pfaff und Bourgeois!
wiederum ein Halbjahrhundert
Hat Hans Töffel sich geduckt;
Alsdann hat er sich verwundert
Und hat lebhaft aufgemuckt.
Lächelnd die Geheimeräte
Tänzeln, schwänzeln nun heran:
„Hier, Hans Töffel! Etwas späte,
Dafür ist er schön, der plan.
„Höre auf mit den Beschwerden;
Hier hast du die Wahlreform!
Besseres gibt's nicht auf Erden
So nach Inhalt wie nach Form.
„Roch ein paar Vertreter legen
Wir den Städten freundlichft zu,
Doch die Älassenwahl hingegen
Lassen, Töffel, wir in Ruh!"
Lieber Preuße, nimm die Pfeife
Aus dem Untertanenmaul.
Zeige einmal deine Reife!
Sei nicht mehr so lau und faul.
Lug und Trug von Gottesgnaden
War dir früher Dank und Lohn,
Heut, Hans Töffel, kommt zum Schaden
Auch noch der frivole Hohn.
Wirf doch den Geheimeräten
Deine pfeife ins Gesicht!
Töffel! Darfst dich nicht verspäten,
Diesmal. Töffel, darfst du's nicht!
Seeunbus.
Das ist etwas anderes.
Am ei er: Sehen Sie den feinen Herrn
drüben im Restaurant? Der läßt sich aus
halten. , .
Bmeier: Pfui Teufel, von wem denn?
Ameier: Nun, der lebt ausschließlich von
staatlichen Liebesgaben.
Bmeier: Ja, was fällt Ihnen denn ein?
Dann ist er doch ein hochfeudaler Kavalier!
„Übermut tut selten gut."
Aus einen» Polizeibericht.
„Nach lnehrwöchiger Fahndung ist es ge-
lungen, den Burschen zu fassen, der jeden
Atzend vor dem Polizeipräsidium Feuerwerks-
körper abbrannte. Wie sich herausstellte, hat
die Behörde damit einen guten Fang gemacht,
denn der Verhaftete erwies sich als ein schon
seit gerainner Zeit steckbrieflich verfolgter
Raubmörder!"
Ein Unzufriedener.
„Karl, Hafis jelefen? 'n Herzog is unter Kuratel
jestellt worden."
„Blotz eener?"
Die nächste Rümmer des wahren Jacob gelangt am I.Mai zur Ausgabe und wird eine der Bedeutung des Tages
entsprechende reiche Ausstattung erhalten. JNehrbesteUungen sind umgehend an den Verlag zu richten.