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https://doi.org/10.11588/diglit.6608#0138
5806 •—>—
Frühling im Land.
- o 0 0 --
Poetenreise.
Nun will in Luft und Sonnenschein
Ich mir die Glieder baden.
Will wandern in das Land hinein
Auf maiengrünen Pfaden.
Zur Bergeshöh', zum Talesgrund.
Wo's sonnig ist und sarbenbunt.
Will ich die Schritte lenken.
Gepäck. Ballast das gibt es nicht.
Will frei und fröhlich wandern.
Was mich beschwert an Zollgewicht.
Das überlast' ich andern.
Die vollbepackt auf Reisen geh» —
Ich Ivill nur Menschen. Mensche» sehn
Und die Natur belauschen.
Den grünen Wald, den Wasserfall.
Der von den Felsen springet.
Die Berge mit dem Widerhall.
.Wenn froh der Lirte singet.
Die Burgen, die in Trümmern stehn.
Dies alles, alles will ich sehn
Auf meinen Wanderungen.
sind komm' ich dann zurück nach Laus
In meine Stubenenge,
Dann stecht ich einen bunten Strauß
Der Lieder und Gesänge
Bvm Schönen, was mein Aug' geschaut.
Was Phantasie mir anvertraut
Für andre Menschenkinder.
Ich hab's gesehn, sie sehen's nicht
Und sollen doch sich freuen
Mit mir an Glanz und Sonnenlicht
Des wunderschönen Monat Maien. —
So steck' ich mir das Reiseziel,
And sei es wenig oder viel.
Ich werde es vollbringen. s.K.
Eitle Etikettenfrage.
Serenissimus geht nach einem reichlichen
Diner mit Kindermann spazieren. Infolge
einer ungeschickten Speisenfolge regt sich plötz-
lich jene bittere Notwendigkeit, für die selbst
eine Durchlaucht keinen Stellvertreter schicken
kann. Seinen Hofkoch verwünschend, begibt
sich Serenissimus in das nächste Haus und
läßt durch Kindermann die entsprechenden
Verhandlungen führen, die damit enden, daß
Serenissimus einen Schlüssel bekommt und sich
mit beträchtlicher Schnelligkeit an den ent-
sprechenden verschwiegenenOrtzurückzieht. Vor
der Tür hält der getreue Kindermann Wacht.
Drinnen scheint Durchlaucht je länger die
Sitzung dauert, um so nachdenklicher über
irgend etwas zu brüten. Denn auf einmal
öffnet sich vor dem erstaunten Kindermann
ein handbreiter Spalt, aus dein die spitze
Nase Serenissimi fragend hervorlugt: „Sie,
Kindermann . . . äh . . . sagen Sie doch mal
. . . äh ... muß ich dem Mann nachher '»
Trinkgeld oder ’n Orden geben . ..??"
Internationales.
Die bürgerlichen Staaten bilden ein ge-
schloffenes Netz. Die Menschheit war dumm
genug, sich drin fangen zu lasten.
Kein Staat traut dem anderen - weil jeder
sich selbst kennt!
Der Weltfriede ist ein Jüngling. Er ivird
nie sehr alt.
Wenn man mit den Waffen rasselt, kann
wenigstens keiner hören, daß man vor Angst
mit den Zähnen klappert.
Das Wettrüsten der Großmächte ist ein Wett-
rennen nach dem Pleiteziel.
Eine bürgerliche Republik ist derselbe Unsinn
wie eine sozialistische Monarchie.
Sämtliche Großmächte leben mit dem Kapi-
talismus im Konkubinat. Was sagt die Polizei
dazu . . . ??
Des Sumpfkvnigs erste Ausfahrt.
Frühling im Land.
- o 0 0 --
Poetenreise.
Nun will in Luft und Sonnenschein
Ich mir die Glieder baden.
Will wandern in das Land hinein
Auf maiengrünen Pfaden.
Zur Bergeshöh', zum Talesgrund.
Wo's sonnig ist und sarbenbunt.
Will ich die Schritte lenken.
Gepäck. Ballast das gibt es nicht.
Will frei und fröhlich wandern.
Was mich beschwert an Zollgewicht.
Das überlast' ich andern.
Die vollbepackt auf Reisen geh» —
Ich Ivill nur Menschen. Mensche» sehn
Und die Natur belauschen.
Den grünen Wald, den Wasserfall.
Der von den Felsen springet.
Die Berge mit dem Widerhall.
.Wenn froh der Lirte singet.
Die Burgen, die in Trümmern stehn.
Dies alles, alles will ich sehn
Auf meinen Wanderungen.
sind komm' ich dann zurück nach Laus
In meine Stubenenge,
Dann stecht ich einen bunten Strauß
Der Lieder und Gesänge
Bvm Schönen, was mein Aug' geschaut.
Was Phantasie mir anvertraut
Für andre Menschenkinder.
Ich hab's gesehn, sie sehen's nicht
Und sollen doch sich freuen
Mit mir an Glanz und Sonnenlicht
Des wunderschönen Monat Maien. —
So steck' ich mir das Reiseziel,
And sei es wenig oder viel.
Ich werde es vollbringen. s.K.
Eitle Etikettenfrage.
Serenissimus geht nach einem reichlichen
Diner mit Kindermann spazieren. Infolge
einer ungeschickten Speisenfolge regt sich plötz-
lich jene bittere Notwendigkeit, für die selbst
eine Durchlaucht keinen Stellvertreter schicken
kann. Seinen Hofkoch verwünschend, begibt
sich Serenissimus in das nächste Haus und
läßt durch Kindermann die entsprechenden
Verhandlungen führen, die damit enden, daß
Serenissimus einen Schlüssel bekommt und sich
mit beträchtlicher Schnelligkeit an den ent-
sprechenden verschwiegenenOrtzurückzieht. Vor
der Tür hält der getreue Kindermann Wacht.
Drinnen scheint Durchlaucht je länger die
Sitzung dauert, um so nachdenklicher über
irgend etwas zu brüten. Denn auf einmal
öffnet sich vor dem erstaunten Kindermann
ein handbreiter Spalt, aus dein die spitze
Nase Serenissimi fragend hervorlugt: „Sie,
Kindermann . . . äh . . . sagen Sie doch mal
. . . äh ... muß ich dem Mann nachher '»
Trinkgeld oder ’n Orden geben . ..??"
Internationales.
Die bürgerlichen Staaten bilden ein ge-
schloffenes Netz. Die Menschheit war dumm
genug, sich drin fangen zu lasten.
Kein Staat traut dem anderen - weil jeder
sich selbst kennt!
Der Weltfriede ist ein Jüngling. Er ivird
nie sehr alt.
Wenn man mit den Waffen rasselt, kann
wenigstens keiner hören, daß man vor Angst
mit den Zähnen klappert.
Das Wettrüsten der Großmächte ist ein Wett-
rennen nach dem Pleiteziel.
Eine bürgerliche Republik ist derselbe Unsinn
wie eine sozialistische Monarchie.
Sämtliche Großmächte leben mit dem Kapi-
talismus im Konkubinat. Was sagt die Polizei
dazu . . . ??
Des Sumpfkvnigs erste Ausfahrt.