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Der wahre Jakob: illustrierte Zeitschrift für Satire, Humor und Unterhaltung — 31.1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.8258#0375
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8547

Von einem Schwabenmädel.
Eine wahre Begebenheit.
Ein lustig Schwabenmädel war's.
Doch ihr verging das Scherzen,
Es ging der fürchterliche Krieg
Dem guten Kind zu Kerzen.
Da hat sie feierlich gelobt.
Der Leimat Dank zu spenden
Dem ersten wunden Krieger, den
Der Zufall ihr würd' senden.
Recht einen feinen Lorbeerkranz
Kat liebevoll gewunden
Das Mädel und hat Rosen auch
Uud Nelken drein gebunden.
Und als sie an den Bahnhof kam.
Sah aus dem Zug sie steigen
Dort einen Krieger, der mit Stolz
Könnt' seine Wunden zeigen.
Kar mühsam schleppte sich daher
Der Mann an einer Krücke,
Doch nun verhalf sein Unglück ihm
Zu einem kurzen Glücke.
Es nahm das hübsche Schwabenkind
Die Mütze ihm vom Kaupte
Und drückt' ihm drauf den Lorbeerkranz
Viel schneller als er glaubte.
Und einen feurig-süßen Kuß
Kat sie ihm auch gegeben.
Sein wunder Körper war durchströmt
Als wie von neuem Leben.

Er wußte nicht, wie ihm geschah,
Und wollte um sich blicken —
Da war das Mädel nicht mehr da,
Es tat sich schämig drücken. Sans FMr.
Die Papuas
auf dem Kriegsschauplätze.
Durch besondere Beziehungen sind wir in
den Besitz einer beglaubigten Abschrift der
Adresse gekommen, welche eine Anzahl Ein-
wohner von Neu-Guinea an den russischen
Zaren gerichtet haben. Sie hat folgenden
Wortlaut:
Großmächtiger, allergnädigster Zar aller
Reußen! Mit hohem Interesse haben wir von
dem Heldenkampfe vernommen, welcher von
Deinen edlen und tapferen Kosaken gegen die
deutsche Unkultur geführt wird. Auch wir haben
unter der deutschen Barbarei zu leiden, seitdem
es diesem Volke gelungen ist, sich auf unseren
sonst so glückseligen Inseln festzusetzen. Wir
Papuas haben eine alte, mehr als tausend-
jährige Kultur, welche aufs äußerste gefährdet
ist, seitdem der deutsche Einfluß sich bei uns
geltend macht. Bei uns besteht die durch ihr
Alter geheiligte und von unseren Vätern auf
uns überkommene Sitte, das Fleisch der im
Kriege getöteten Feinde zn verzehren. Die
Weisen unseres Stammes haben immer auf
Grund ihrer Erfahrungen bestätigt, daß Men-
schenfleisch die gesündeste, zuträglichste und
schmackhafteste Nahrung ist, und daß eine Reihe
von Vorzügen, welche unser Stamm gegenüber

anderen Völkerschaften aufweist, auf diese edle
Sitte zurückzuführen ist. Die deutschen Bar-
baren haben uns dieser Sitte wegen verfolgt;
es sind sogarverschiedeneAngehörige desStam-
mes der Papua, welche nur versuchsweise ein-
mal Europäerfleisch, und zwar nur sorgsam
gebraten, verspeisten, darum verfolgt und hin-
gerichtet worden. Die Empörung ob dieser
deutschen Grausamkeiten ist innerhalb unseres
Volkes sehr groß. Wir dürsten nach Rache.
Und wir glauben sie uns am besten verschaffen
zukönnen, wenn wir wie andere farbige Stämme
an dem großen Befreiungskampf teilnehmen,
welcher zurzeit von Dir gegen die verhaßten
Deutschen geführt wird.
Wir werden also'eine Papualegion er-
richten und bitten nur, uns einige Kriegsschiffe
zu senden, die uns nach den Kriegsschauplätzen
überführen können.
Wir verfehlen nicht, darauf hinzuweisen, daß
die Verpflegung bei uns leichter und billiger
sein wird, indem wir uns mit dem Fleische
von uns getöteter Feinde zu ernähren ver-
mögen.
In Demut ersterbend
Das Kommando der Papualegion.
.....
(Statt der Unterschrift.)
Wie wir hören, soll diese Eingabe dein
Geheimen Staatsrat in einer seiner nächsten
Sitzungen vorgelegt werden. Unser Gewährs-
mann hat uns einen Bericht über diese Sitzung
versprochen.


Abgelehnt: H. L. M. Schm, in H-,
W. V. in C., S. D. in L.-A., I. B. in
K., O. A. in B.-Sch., A. I. in s„ G.
A. in St., I. Sch. in B., H. Sch. i» H.

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