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Der Daxelhofen.
Von Konrad Ferdinand Meyer.
Den Pauptmann Daxelhofen
Bestaunten in der Stadt Paris
Die Kinder und die Zofen
Um seines blonden Bartes Bliest
Prinz Conde zog zu Felde,
Der Lmuptmann Daxelhofen auch.
Da fuhr am Bord der Schelde
Der Blitz und qnoU der Pulverranch.
Die Lilienbanner hoben
Sich sachte weg ans Niederland
Und schoben sich und schoben
Tout doucement zum Rheinesstrand.
„Lerr Prinz, welch köstlich Diiften!
So buffet nur am Rhein der Wein!
Und dort der Turm in Lüften, "
Äerr Prinz, das ist doch Mainz am Rhein?
In meinem Pakt geschrieben
Steht: Ewig nimmer gegen 's Reich!
So steht's und ist geblieben
Und bleibt sich unverbrüchlich gleich!
Ich bin vom Schwabenstannne,
Bin arrch ein Eidgenosse gut,
Und dast mich Gott verdamme,
Vergieß' ich Deutscher deutsches Blut!
In Mainz als Feind zu rücken
Reißt mich kein Kwllenteufel fort,
Betret' ich dort die Brücken,
So sei mir Land und Schlund verdorrt!
Nicht dürft' ich mich bezechen
Mit frommen Christenleuten mehr!
Mein' Waffen lieber brechen.
Als brechen Eid und Mannesehr!"
„La la," kirrt Conde, „ferner
Dient Ihr um Doppel-Tripellohn."
Da bricht vorm Knie der Berner
In Stricke krachend sein Sponton,
Dem Prinzen wirft zu Füßen
Die beiden Trümmer er und spricht:
„Den König lass' ich grüßen.
Das Deutsche Reich befehd' ich nicht!'
Der Daxelhofen.
Von Konrad Ferdinand Meyer.
Den Pauptmann Daxelhofen
Bestaunten in der Stadt Paris
Die Kinder und die Zofen
Um seines blonden Bartes Bliest
Prinz Conde zog zu Felde,
Der Lmuptmann Daxelhofen auch.
Da fuhr am Bord der Schelde
Der Blitz und qnoU der Pulverranch.
Die Lilienbanner hoben
Sich sachte weg ans Niederland
Und schoben sich und schoben
Tout doucement zum Rheinesstrand.
„Lerr Prinz, welch köstlich Diiften!
So buffet nur am Rhein der Wein!
Und dort der Turm in Lüften, "
Äerr Prinz, das ist doch Mainz am Rhein?
In meinem Pakt geschrieben
Steht: Ewig nimmer gegen 's Reich!
So steht's und ist geblieben
Und bleibt sich unverbrüchlich gleich!
Ich bin vom Schwabenstannne,
Bin arrch ein Eidgenosse gut,
Und dast mich Gott verdamme,
Vergieß' ich Deutscher deutsches Blut!
In Mainz als Feind zu rücken
Reißt mich kein Kwllenteufel fort,
Betret' ich dort die Brücken,
So sei mir Land und Schlund verdorrt!
Nicht dürft' ich mich bezechen
Mit frommen Christenleuten mehr!
Mein' Waffen lieber brechen.
Als brechen Eid und Mannesehr!"
„La la," kirrt Conde, „ferner
Dient Ihr um Doppel-Tripellohn."
Da bricht vorm Knie der Berner
In Stricke krachend sein Sponton,
Dem Prinzen wirft zu Füßen
Die beiden Trümmer er und spricht:
„Den König lass' ich grüßen.
Das Deutsche Reich befehd' ich nicht!'