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Oer manu mit den fcfimarzen Liften.
nobelfpäne. LT
Es ragt in den Morgenhimmel
Der Kamm des Berges hinein,
Und blitzende Strahlenbündel
Vergolden ihn mit ihrem Schein.
Die Lämmerwölkchen, sie schwimmen
Wie in einem rosigen See,
Und jetzt steigt droben glühend
Der Sonnenball in die Höh'.
Wie oft sah ich mit Entzücken
In diese feurige Glut,
Jetzt will sie mir erscheinen
Als wie ein Meer von Blut.
Unser Zeitalter ist eines der glücklichsten der Weltgeschichte. In
keinem anderen hat es so viel Größenwahn gegeben. Der Größenwahn
erhebt seinen Besitzer immer auf die Höhe menschlichen Glückes. Aber
zu viel Glück ist auch ungesund und darum findet dieser Zustand sein'
naturgemäßes Korrektiv im Narreuhause. j
. Wenn einst der Krieg vorüber ist.
Dann niüssen wir uns gedulden,"
Wir kommen nicht so schnell heraus
Aus Elend und aus Schulden,
lind unsre Leiden häufen' sich.
Die alten und die neuen,
Es wird die „notleidende Landwirtschaft"
Gewaltig wieder schreien.
Wenn die Engländer über die Zeppelinangriffe auch „hoch gehen"j
— die Zeppeline gehen doch höher.
Ihr getreuer Säge', Schreiner und Landstürmer. 1
Hundedressur auf dem Balkan.
O
Kus Rumänien.
5lus Griechenland.
Der lfappen reizt ihn.
&C8
Rumänisches Lexikon.
Karol — der Vergessene.
Ferdinand — der Letzte seines Stammes.
Bralianu — der Übergescheite.
. Jonesku — für wieviel?
Filipesku — siehe: Jonesku.
Carp — die Stimme in der Wüste.
Diplomat — der Trödler.
Bukarest — der Hexenkessel.
Konvention — die Nebensächlichkeit.
Entente — die Leimrute.
Adeverul — die Börsenzeitung.
Sarrail — die Sehnsucht.
Rubel — die Überzeugung.
Dobrudscha — die Erinnerung.
Tutrakan — der Anfang voin Ende.
Serbien das Vorbild.
Mackensen — ei verflucht!
Lieber Jacob!
Man mechte et janich for meeglich halten, -
wat et for merkwirdije Menschen jibt! Näm-
lich in bezug uff dem eisernen Hindenburg am
Keenigsplatz un in bezug usf dem Weltkrieg
im alljemecnen. Bei dem eisernen Hindenburg
zanken sich zwee sojenannte Kinstler dadruin,
wer det Monstrum eejentlich von sich jejeben
hat. Se jestehen beede, det det vernagelte
Schreckjespenst ufs'n Keenigsplatz een Abschei
for Mensch un Vieh is, aber trotzdem mechte !
et jeder jerne jewesen sind. Kannste det ver-
stehen? Ick nich! Aber et liegt villeicht daran,
det for bildhauerische Straßenverunreinijungen
noch leider keen Daler Pollezeistrafe nich zu
blechen is, sonst wirden sich die Brieder mehr
in acht jenommen haben.
Det der eiserne Hindenburg 'n Mälöhr is,
weeß jeder, aber ebentso unbestritten is et for
alle alldeilsch emfindendeu Patrioten, det der
Weltkrieg als 'n Sejen for de Menschheet un
'»e jroße Zeit betrachtet werden muß. Un da-
mit jelange ick in de mistischen Tiefen der
menschlichen Dämlichkeit! Denn nach de Vater-
schaft von den vernagelten Hindenburg drän-
geln se sich jeradezu, dem Weltkrieg dahin-
jejcn will keener for keen Jeld nich jedeichselt
haben! Un dabei sehen wir, wie noch immer
mehr Nazjonen Heranströmen, die an det all-
jenieene eiropäische Jlick ihr Anteil nehmen
wollen. Aber trotzdem sucht jeder Staat un
jeder Diplomat die Ehre, der Wohltäter des
Menschenjeschlechts jewesen zu sind, uff de
Konkurrenz abzuschieben! Kannste det ver-
stehen? Ick nich!
Womit ick verbleibe mit ville Jrieße Dein
jetreier Jotthilf Rauke,
an 'n Jörlitzer Bahnhof jleich links.
RedaktionZschluß 18. September 191(5,
Oer manu mit den fcfimarzen Liften.
nobelfpäne. LT
Es ragt in den Morgenhimmel
Der Kamm des Berges hinein,
Und blitzende Strahlenbündel
Vergolden ihn mit ihrem Schein.
Die Lämmerwölkchen, sie schwimmen
Wie in einem rosigen See,
Und jetzt steigt droben glühend
Der Sonnenball in die Höh'.
Wie oft sah ich mit Entzücken
In diese feurige Glut,
Jetzt will sie mir erscheinen
Als wie ein Meer von Blut.
Unser Zeitalter ist eines der glücklichsten der Weltgeschichte. In
keinem anderen hat es so viel Größenwahn gegeben. Der Größenwahn
erhebt seinen Besitzer immer auf die Höhe menschlichen Glückes. Aber
zu viel Glück ist auch ungesund und darum findet dieser Zustand sein'
naturgemäßes Korrektiv im Narreuhause. j
. Wenn einst der Krieg vorüber ist.
Dann niüssen wir uns gedulden,"
Wir kommen nicht so schnell heraus
Aus Elend und aus Schulden,
lind unsre Leiden häufen' sich.
Die alten und die neuen,
Es wird die „notleidende Landwirtschaft"
Gewaltig wieder schreien.
Wenn die Engländer über die Zeppelinangriffe auch „hoch gehen"j
— die Zeppeline gehen doch höher.
Ihr getreuer Säge', Schreiner und Landstürmer. 1
Hundedressur auf dem Balkan.
O
Kus Rumänien.
5lus Griechenland.
Der lfappen reizt ihn.
&C8
Rumänisches Lexikon.
Karol — der Vergessene.
Ferdinand — der Letzte seines Stammes.
Bralianu — der Übergescheite.
. Jonesku — für wieviel?
Filipesku — siehe: Jonesku.
Carp — die Stimme in der Wüste.
Diplomat — der Trödler.
Bukarest — der Hexenkessel.
Konvention — die Nebensächlichkeit.
Entente — die Leimrute.
Adeverul — die Börsenzeitung.
Sarrail — die Sehnsucht.
Rubel — die Überzeugung.
Dobrudscha — die Erinnerung.
Tutrakan — der Anfang voin Ende.
Serbien das Vorbild.
Mackensen — ei verflucht!
Lieber Jacob!
Man mechte et janich for meeglich halten, -
wat et for merkwirdije Menschen jibt! Näm-
lich in bezug uff dem eisernen Hindenburg am
Keenigsplatz un in bezug usf dem Weltkrieg
im alljemecnen. Bei dem eisernen Hindenburg
zanken sich zwee sojenannte Kinstler dadruin,
wer det Monstrum eejentlich von sich jejeben
hat. Se jestehen beede, det det vernagelte
Schreckjespenst ufs'n Keenigsplatz een Abschei
for Mensch un Vieh is, aber trotzdem mechte !
et jeder jerne jewesen sind. Kannste det ver-
stehen? Ick nich! Aber et liegt villeicht daran,
det for bildhauerische Straßenverunreinijungen
noch leider keen Daler Pollezeistrafe nich zu
blechen is, sonst wirden sich die Brieder mehr
in acht jenommen haben.
Det der eiserne Hindenburg 'n Mälöhr is,
weeß jeder, aber ebentso unbestritten is et for
alle alldeilsch emfindendeu Patrioten, det der
Weltkrieg als 'n Sejen for de Menschheet un
'»e jroße Zeit betrachtet werden muß. Un da-
mit jelange ick in de mistischen Tiefen der
menschlichen Dämlichkeit! Denn nach de Vater-
schaft von den vernagelten Hindenburg drän-
geln se sich jeradezu, dem Weltkrieg dahin-
jejcn will keener for keen Jeld nich jedeichselt
haben! Un dabei sehen wir, wie noch immer
mehr Nazjonen Heranströmen, die an det all-
jenieene eiropäische Jlick ihr Anteil nehmen
wollen. Aber trotzdem sucht jeder Staat un
jeder Diplomat die Ehre, der Wohltäter des
Menschenjeschlechts jewesen zu sind, uff de
Konkurrenz abzuschieben! Kannste det ver-
stehen? Ick nich!
Womit ick verbleibe mit ville Jrieße Dein
jetreier Jotthilf Rauke,
an 'n Jörlitzer Bahnhof jleich links.
RedaktionZschluß 18. September 191(5,