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• 120

Lieber Jacob

Ich habe mir die Sonntagspredigt eines
jungen Pastors, ehemaligen Mitschülers, an-
gehört. Nachher äußere ich mich darüber
ziemlich unbefriedigt. „Ach, was," sagt der
Gottesmann, „ich werde für die schlechte
Bezahlung auch wohl »och gute Pre-
digten liefern!"

Wie überall in Deutschland, so auch an
der Ruhr Heuer Kälte, Regen, Regen.
Sagt ein kleiner Dortmunder: „Gelt Vater,
Poincare hat für uns den Sommer
verboten?"

Großagrarier Ieske erblickt einen riesigen
Möbelwagen. „Der sollte aus Stahl
sein", sagt er zu seiner Frau, „dann wär's
ein passender Geldschrank für uns".

„Nun aber Schluß I”

Wir Nationale faßten den Beschluß,

Daß Cuno schleunigst bremsen muß. •
Wir hielten’s, heimlich voll Verdruß,

'ne Weile mit dem Pfiffikus.

Kommt seine Arbeit jetzt in Schuß,

Ist das für uns doch kein Genuß!
Erweitert er den Radius
Nun gar zu allem Ueberßuß
Und knackt die harte welsche Nuß —

Pfui Deibel, Schluß!

Dann kriegt er einen dicken Guß
Von unserm Spiritus! Pan.

*

Erster Gedanke

„Wegen einer „roten Erna" sollen sick) zwei
Franzosen an der Ruhr ersä)offen haben."
„Mehr solche rote Ernas an der Ruhr!"

Deutsches Zukunftsbild
„Schau dock) den Ansturm aus diesen
Zigarrenladen!"

„Ja, hier gibt's nämlich noch Zigarren
unter zehntausend Mark das Stück."

Grundsatz

„Gewiß, der Mensch soll ehrlich und an-
ständig sein, aber ohne Aebertreibung!"

Die vielen Bordelle
„Die Franzosen wollen Rheinland-West-
fale» zu einem Pufferstaat machen."

„Nun zu einem „Puff".Staat haben sie
es ja sck)on gemack)t."

Münchener Straßeitszene

Begleiter: „Äerr Litler, wer war denn
der §>err, der Sie eben so respektvoll grüßte,
als wären Sie sein König?"

Äitler: „Wer wird's geivesen sein! Der
bayerische Ministerpräsident!"

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