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https://doi.org/10.11588/diglit.8266#0054
Der Unentwegte Am FaschingöMtben Der Miesepeter
Zeichnung von £. E i ew Zeichnungen von Karl Holt; Zeichnung l-°» R. Klaffte
Blarx: „Bei uns ilt 365 tage im Jahre
Fafebing — Hicbermittwoch ift eine Gr-
ündung der fozialdemokratitchen Oppo-
sition!"
hangener Garderobenständer und fiel tbr
sanft aus den Nacken.
Beate ruckte deftig zusammen. Dann
wurde sie glühendrot im Gesicht, hielt aauz
still und sagte mit geschloffenen Auge».
„Sprechen Sic bitte mit Mama!"
*
Dieser Ball warunbestreitbareinEreignis.
Die Gipfel der Gesellschaft, von den Chim
bvraffos bi« zu den Sandhügclii, waren ver
treten.
Auch der berühmte Schriftsteller W. war
da und der berühmte Boxer D.
„Servus, Herr D.", sagte der Schrift
Keller zu ihm. „»«, wann werden S'wieder
in den Ring steig'» ?"
D. guckte zerstreut in emcLcke des Saales
und antwortete nicht.
„Aber, Herr D.", sagte der Schriftsteller,
„warum geben S'mirdenn keine Antwort?"
„O, ich hatte.'gerade an was gedacht ",
entschuldigte sich der Boxer.
„Aber gehen S', gehen S', schneiden S'
»et so aus!" sagte der Schriftsteller unwillig
und wandte sich ab.
*
„Sieh mal August", sagte Max, „warum
steht denn Theodor so vereinsamt neben der
Kapelle!"
„Wer? — Theodor? Ja, das ist kein
Wunder. Max, ich bitte Dich! Er hatte
überall verbreitet, daß er seine Fra» mit der
Gräfin X. hinrergangen hat und nun ist er
bei aller Welt unten durch.'
„O -7!"
„Ja, natürlich! Den» cs hat sich heraus
gestellt, daß er in Wirklichkeit ein durchaus
treuer Ehemann ist. Ich bitte Dich, solche
Hochstaplernaturen sind doch i» der gute»
Gesellschaft unmöglich!'
beteiligt (ich der ehrbare Bürger nicht.
„Ich leie eben — draußen (oll J-aichmg
Sein . . .!“
Uebngens auf einem Ball der Duhnen
künstlcr erschienen vier prominente Schau
spieler in vortrefflicher Maske als vier der
gegenwärtigen Reichsminifter.
Beifallsorkane.
Die Keudell Maske war in dem Harnisch
eines Ahiien erschienen.
„Donnerwetter als Ritter", erstaunte»
einige.
„Tja als .Ritter ohne Furcht v 0 r
Tadel'!" seufzte die Marx-Maske.
*
Strcsemanii saß nachher auf einem Sofa,
fest eingekeilt, und trank tiefsinnig eine
Flasche Burgunder.
„Servus, aller Junge, was ist mit Dir?"
rief einer hinüber, „Du sitzt ja so bewegungs-
los da!"
„Ich bitte Dich bei d e r Koalition!"
lächelte trübsinnig die Stresemann Maske.
*
Der Festausschuß begab sich zu dem Ver-
walter der Marx-Figur.
„Ihr mußt eigentlich auch einen Re-
gierungs-Karnevals Orden an alle Festteil
iiehmer verleihen!"
„Kommt noch! Wir habe» ihn ia schon
hier", entgegncte die Marr Gestalt.
„Ah bravo! Und wie heißt er?"
„,Das große Kreuz der Nation am
schwarzen Rande'!"
*
„Ach, sieh doch mal, wie reizend da die
FrauNeuman» niil rotem Käppi, schwarzem
Mieder und goldene» Schnüren als deutsches
Volksmärchen!"
.Ach ih wo! Mir har sie erklärt sie
käme als Deutsche Republik!"
„Also, was Hab' ich gesagt?!"
*
Horl,f>?,rng 6)
Zeichnung von £. E i ew Zeichnungen von Karl Holt; Zeichnung l-°» R. Klaffte
Blarx: „Bei uns ilt 365 tage im Jahre
Fafebing — Hicbermittwoch ift eine Gr-
ündung der fozialdemokratitchen Oppo-
sition!"
hangener Garderobenständer und fiel tbr
sanft aus den Nacken.
Beate ruckte deftig zusammen. Dann
wurde sie glühendrot im Gesicht, hielt aauz
still und sagte mit geschloffenen Auge».
„Sprechen Sic bitte mit Mama!"
*
Dieser Ball warunbestreitbareinEreignis.
Die Gipfel der Gesellschaft, von den Chim
bvraffos bi« zu den Sandhügclii, waren ver
treten.
Auch der berühmte Schriftsteller W. war
da und der berühmte Boxer D.
„Servus, Herr D.", sagte der Schrift
Keller zu ihm. „»«, wann werden S'wieder
in den Ring steig'» ?"
D. guckte zerstreut in emcLcke des Saales
und antwortete nicht.
„Aber, Herr D.", sagte der Schriftsteller,
„warum geben S'mirdenn keine Antwort?"
„O, ich hatte.'gerade an was gedacht ",
entschuldigte sich der Boxer.
„Aber gehen S', gehen S', schneiden S'
»et so aus!" sagte der Schriftsteller unwillig
und wandte sich ab.
*
„Sieh mal August", sagte Max, „warum
steht denn Theodor so vereinsamt neben der
Kapelle!"
„Wer? — Theodor? Ja, das ist kein
Wunder. Max, ich bitte Dich! Er hatte
überall verbreitet, daß er seine Fra» mit der
Gräfin X. hinrergangen hat und nun ist er
bei aller Welt unten durch.'
„O -7!"
„Ja, natürlich! Den» cs hat sich heraus
gestellt, daß er in Wirklichkeit ein durchaus
treuer Ehemann ist. Ich bitte Dich, solche
Hochstaplernaturen sind doch i» der gute»
Gesellschaft unmöglich!'
beteiligt (ich der ehrbare Bürger nicht.
„Ich leie eben — draußen (oll J-aichmg
Sein . . .!“
Uebngens auf einem Ball der Duhnen
künstlcr erschienen vier prominente Schau
spieler in vortrefflicher Maske als vier der
gegenwärtigen Reichsminifter.
Beifallsorkane.
Die Keudell Maske war in dem Harnisch
eines Ahiien erschienen.
„Donnerwetter als Ritter", erstaunte»
einige.
„Tja als .Ritter ohne Furcht v 0 r
Tadel'!" seufzte die Marx-Maske.
*
Strcsemanii saß nachher auf einem Sofa,
fest eingekeilt, und trank tiefsinnig eine
Flasche Burgunder.
„Servus, aller Junge, was ist mit Dir?"
rief einer hinüber, „Du sitzt ja so bewegungs-
los da!"
„Ich bitte Dich bei d e r Koalition!"
lächelte trübsinnig die Stresemann Maske.
*
Der Festausschuß begab sich zu dem Ver-
walter der Marx-Figur.
„Ihr mußt eigentlich auch einen Re-
gierungs-Karnevals Orden an alle Festteil
iiehmer verleihen!"
„Kommt noch! Wir habe» ihn ia schon
hier", entgegncte die Marr Gestalt.
„Ah bravo! Und wie heißt er?"
„,Das große Kreuz der Nation am
schwarzen Rande'!"
*
„Ach, sieh doch mal, wie reizend da die
FrauNeuman» niil rotem Käppi, schwarzem
Mieder und goldene» Schnüren als deutsches
Volksmärchen!"
.Ach ih wo! Mir har sie erklärt sie
käme als Deutsche Republik!"
„Also, was Hab' ich gesagt?!"
*
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