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Der wahre Jakob: illustrierte Zeitschrift für Satire, Humor und Unterhaltung — 49.1928

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https://doi.org/10.11588/diglit.8266#0382
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„Der Hlahre Jacob" erscheint 14 tägig an jedem »m» M mg ^ _ «. Bezugspreis für Deutschland; Einreinummer 40 pf.

zweiten Sonnabend. Hlle postanstalten, Buchhand- UWSV lll jl n|fy ldiCu D Redaht.: BerlinSOT68.Hindenstr.s. Verantwort!, f.d
lungen und der Verlag nehmen Bestellungen an. ”'r ' ^^ redaktionellen teil:-fricdrich «Ctendel,Bln.-friedenau.

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und alle Annoneen-Expedittonen. — Verantwortlich für den Inseratenteil: Alfred 'jfacob, Bcrlin-Baumschulenweg. — Erfüllungsort Berlin-Mitte.

Der gute Bayer

oder

Bemerkenswerter Ausgang
einer blau--weißen Aktion

Zeichnungen von K. Stoitt

„Mir wenn oaner (agt, i war a Rv

publükaner-kruzifixtürken —

da kriag i da febo mei KJuat-“

„und da könnt i dös nächftbefte

Crumm packen könnt i, und-

oba . .


oba . . . bimmiberrgottfakrament . . .!“

Es ist nicht alles Gold . . .

Die beiden Freundinnen trafen sich.

„Dir geht es gut", sagte die eine sutterneidisch, „Du hast
einen Mann und einen Lausfreund!"

Darauf die andere:

„Ach, weißt Du, da verläßt sich doch immer einer auf den
andern!"

Das Tintenfaß

Ich habe bei einer Behörde zu tun. Der Beamte am
Doppelpult will meine Aussagen schriftlich niederlegen. Das
Tintenfaß ist anscheinend leer, denn
keine Tinte will aus der Feder fließen.

Nachdenklich schaut der Beamte
seinen Federhalter an.

„Nehmen Sie doch dieses", sage
ich, auf das Tintenfaß jenseits zeigend.

„Am Gottes willen", meint er,
scheu um sich blickend, „das gehört
doch dem Lerrn Obersekretär!"

Das freundliche Mädchen

Die Kellnerin hatte reizende flachs-
blonde Laare und Augen wie Ver-
gißmeinnicht. Der junge Mann hätte
sie zu gern kennengelernt. Als sie
an seinen Tisch kam, um seine Be-
stellung zu hören, sagte er: „Bitte,
zwei Pasteten und ein paar freund-
liche Worte!"

Nach einiger Zeit brachte sie die
Pasteten.

„Na, und wie ist es mit den freund-
lichen Worten?"

Da flüsterte sie ihm insOhr: „Esien
Sie die Pasteten nicht!"

Aeber Witterung

Zeichnung von Kurt Hügelom

„fierr Oberföriter, hat der ITlentcb wirklich einen
lo eigenartigen Geruch, daß die Tiere ihn sofort
wahrnehmen?“

„Jawohl, gnädiges Fräulein!1-

„Fla, da merken sie heute bestimmt nichts! Ich
habe extra starkes Loch genommen!"

Räubergeschichten

Laberer erzählt gern Räubergeschichten.

Vor allem vor Fremden.

Eines Tages sitzt er wieder in seinem Stammcasä. Ein paar
Fremde kommen an seinen Tisch und sofort legt Laberer los:
„Als ich noch in Afrika Eisbären jagte, stürzte sich plötzlich

vom hohen Baum ein mächtiger Wolf aus mich-"

„Na, na!" unterbrechen ihn die Fremden.

„Tatsache! Sie glauben es nicht? Bitte, ich habe den
Beweis hier. Kellner, bringen Sie mir bitte das Wolfsfell,
das Fell von dem Wolf, den ich in Afrika geschoflen habe."

Der Kellner geht, es zu holen.
Kommt zurück. Mit leeren Länden.
„Leider augenblicklich besetzt", be-
dauert er, „es erzählt gerade ein an-
derer damit seine Geschichte!"

*

„Wißen Sie was?" renommierte
der Weltreisende, „Sie müßten ein-
mal die Sonnenuntergänge im Osten
sehen!"

„Das möchte ich wohl. Bis jetzt
habe. ich sie immer nur im Westen
gesehen!"

Onkel August
und seine silberne Ahr

Onkel August aus Ponarth bei
Königsberg pflegte alle zehn Jahre
mal nach Berlin zu kommen. Das
berechtigte ihn, in seiner Leimat als
Großstädter zu gelten, der mit den
Gepflogenheiten eines Weltmannes
wohl vertraut und tief in die Ge-
heimnisie diplomatischer Zusammen-
hänge eingedrungen war. Er war
ein Mann, der an jedem Kneiptisch
willkommen war.

Also Onkel August war vor kurzem
 
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