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Aus der Revierstube

Der Reichswehrmann kam zum Mi-
litärarzt.

Mit Kopfschmerzen.

Aergerlich sagte der Doktor:

„Würden Sie im Zivilleben auch mit
so etwas zu mir kommen?"

„Nein, ich würde nach Ihnen schicken",
war die richtige Antwort des Soldaten.

Ein holdes Angesicht

Die kurzsichtige alte Dame hatte schon
längere Zeit im Antiquitätenladen hemm-
gesucht, ohne das Rechte gesunden zu
haben.

Plötzlich stieß sie einen entzückten Ruf
aus:

„Ah! Was kostet die wunderbare
chinesische Teuselssratze dort drüben?"

Der Verkäufer sah nach der Ecke,
nach der die Dame zeigte, und erwiderte
bedauemd:

„Verzeihung, das ist unser Chef!"

Aufstieg

„Wie geht's denn Äeinicke?" — „Der
ist in Karlsbad." — „So? Ich habe
ihn schon gekannt, als er noch Natton
nahm!"

Kunst

Zu dem berühmten ProsefforV-kommt
eines Tages der Hotelbesitzer P. und
bittet den Profeffor, ihm die Decke seines
großen Festsaales zu bemalen. Zm
übrigen: was das wohl kosten wiirde.

Profeffor V- reibt sich sehr erfreut

Kein Ausgang!

Zeichnung von Padlißsch.

Dies sind

Zeichnungen von ö. 6 i t w

,Söhne der Prärie“,

'c

dies lind „Wüftenföhne“,

B

dies ilt eine üigcr„jagd“,

und dies ilt der einzige Ort, wo noch ga-
rantiert echte Romantik zu finden ilt!

die Äände und fragt nach einer Weite,
wie groß denn die Decke sei.

Mit viel Llmstand zieht P. sein
Notizbuch aus der Tasche und sagt
endlich: „60 mal 90 Meter."

Profeffor V- macht mit einem Blei-
stift seine Berechnungen und sagt nach
einer Weile:

„Soeben habe ich meine Kostenauf-
stellung gemacht und finde, daß mir das
Meter meiner Bilder durchschnittlich
mit 20 000 Mark bezahlt wird. Ihre
Saaldecke würde also !0 Millionen
800 000 Mark kosten. Aber sehen Sie,
das ist noch gar nichts. Ich brauche
durchschnittlich zur Vollendung eines
Meters ein halbes Jahr, also würde ich
2700 Jahre zur Vollendung Ihrer Decke
gebrauchen. Ich glaube, Lerr P., Sie
hätten doch etwas früher zu mir kommen
müssen. Ich bin fast 63 Jahre alt."

Die Decke des großen Festsaales soll
von einem anderen gemalt worden sein
und war in 22 Tagen fertig.

*

Eine Dame

vom Verein für Nächstenliebe

besuchte das Gefängnis.

Der alte Mann in der Einzelzelle tat
ihr schrecklich leid.

Sie versuchte ihn zu ttösten: *

„Mauern machen nicht Gefängnisse
und Gitter verriegeln nicht den Weg
zur Freiheit, zur wahren Freiheit!"

Da erwiderte der alte Mann:

„Denn muß ick woll hypnottsiert
worden sein, Frollein . . .!"

Zeichnung von 6. 6 i t a

lTlit lieben Schoppen im Magen lief
ßerr Piefke feit einer halben Stunde
um die flnfchlagiäule herum. Und
klagte: „Jetzt habens mich doch

richtig eingemauert!“

Das Äeiralsmserat

Lissi und Milli gaben, trotzdem sie verlobt waren,
ein Inserat in die Zeitung:

„Zwei junge, bildhübsche Damen, anfangs 20,
erwünschen Bekanntt'chaft zweier netter, eleganter
junger Herren. Ev. spätere Äeirat."

Am nächsten Morgen stürmte Lissi zu Milli ins
Zimmer, mit einem ganz eigenartigen Gesicht. In
der einen Äand hielt sie das Zeitungsblatt, in der
anderen zwei Briefe. Milli erhob sich verschlafen
in ihrem Bett: „Pat sich jemand gemeldet?"

„Ja", sagte Lissi, „dein Bräutigam und meiner
auch!"

Konto Liebe

„Ist das die eheliche Liebe, die du mir gelobt
hast?" brüllte Perr Schummel.

„Für sechzig Mark monatlich Wirtschaftsgeld
kannst du nicht mehr eheliche Liebe verlangen",
meinte sanft Frau Schummel

„Sie scheinen die Angelegenheit zu
meiner Zufriedenheit und ganz in
meinem Sinne behandelt zu haben,
lieber Sekretär, wie haben Sie das
nur fertig gebracht ?“

„Sehr einfach, fjerr Graf: ich habe
grob und hochnäiig geichrieben!‘‘

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