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Vom Bau des Pumpspeicherwer-
kes Niederwartha bei Dresden.
Die untere Rohrleitung überwindet bei
800 in Länge rund 150 in Höhenunter-
schied, der Durchmesier der Röhren
beträgt 3,20 ni bis 2,60 in, das untere Speicherbecken, in der Elbaue bei Köhschenbroda, weist einen Nutzinhalt von rund
zwei Millionen Kubikmeter auf, und so besteht begründete Loffnung, daß die ganze gewaltige Pumpanlage dem Anleihe-
bedttrfnis sächsischer Kreditnehmer durchaus gerecht werden wird.
Wir setzen auch in der vorliegenden Ausgabe der .Lächelnden Linse"
unsere Bemühungen zur Äebung des religiösen Empfindens im deutschen Dies hier ist eine ungewöhnlich gut gelungene phoro-
Volke fort und zeigen die Kaufmannsgedächtnis-Kirche in graphische Aufnahme vom deutschnationalen
Leipzig, die vom Verband katholischer kaufmännischer Vereinigungen Pfarrer Julius Koch, Mitglied des preußischen
gestiftet worden ist. Bei der demnächst stattfindenden feierlichen Ein- Landtags! Ach, der Verkündung seiner evangelischen
Weihung wird Msgr. Pacelli über das Schriftwort Matth. 21,12 Lehre haben bisher kaufmännische Vereinigungen
predigen: „And Jesus ging zum Tempel hinein und trieb heraus keinerlei Kirchen gestiftet! Wobei wir uns eines
alle Verkäufer und Käufer im Tempel und stieß um der Wechsler Tische Arteils darüber enthalten, ob das auf die beson-
und die Stühle der Taubenkrämer." deren Talente des Lerrn Pfarrers Koch oder auf
die besondere geschäftliche Begabung der katho-
——— fischen Kirche zurückzuführen ist.
Geschichte der deutschen
Parteien
1. Die Deutsche «Volkspartei
Als 1918 die sogenannte alte Herrlichkeit in die Brüche
gegangen war, verschwand, wie bekannt, der Lerr dieser Herr-
lichkeit, der vier Jahre zuvor entdeckt hatte, daß er keine
Parteien mehr, sondern nur noch Deutsche kannte. Jetzt war
es so weit, daß die Deutschen ihn und seine Parteien kannten...
Also verschwand er nicht allein — auch seine Parteien waren
verschwunden. Man kannte wirklich keine von ihnen mehr.
Was geblieben war, war Zentrum und Sozialdemokratie,
was übrig blieb, teilten sich die fiebrigen.
And weil sie nun Wert darauf legten daß man sie nicht mehr
kenne, und weil es üblich ist, daß faule Geschäfte ihre Firmen
wechseln, gaben sie sich neue Namen und dachten, man wüßte
nicht, was dahinter steckt. Aber es war ganz einfach: die, von
denen das Volk nichts wisien wollte, nannten sich Volkspartei.
Das waren die Konservafiven. Aber es waren nicht alle.
Es waren noch welche da, die zu fortschrittlich für die Konser-
vativen und zu konservativ für die Fortschrittlichen waren. Sie
hießen früher nationalliberal. Aber weil sie lieberal waren,
paßten sie nicht zu den Demokraten, und weil sie national
waren, nicht zu den Deutschnationalen. Es war eine schwierige
Sache — aber es gelang.
Sie setzten sich zusammen und gründeten eine Partei. Sie
standen auf und stellten sich auf den „Boden der Tatsachen".
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Vom Bau des Pumpspeicherwer-
kes Niederwartha bei Dresden.
Die untere Rohrleitung überwindet bei
800 in Länge rund 150 in Höhenunter-
schied, der Durchmesier der Röhren
beträgt 3,20 ni bis 2,60 in, das untere Speicherbecken, in der Elbaue bei Köhschenbroda, weist einen Nutzinhalt von rund
zwei Millionen Kubikmeter auf, und so besteht begründete Loffnung, daß die ganze gewaltige Pumpanlage dem Anleihe-
bedttrfnis sächsischer Kreditnehmer durchaus gerecht werden wird.
Wir setzen auch in der vorliegenden Ausgabe der .Lächelnden Linse"
unsere Bemühungen zur Äebung des religiösen Empfindens im deutschen Dies hier ist eine ungewöhnlich gut gelungene phoro-
Volke fort und zeigen die Kaufmannsgedächtnis-Kirche in graphische Aufnahme vom deutschnationalen
Leipzig, die vom Verband katholischer kaufmännischer Vereinigungen Pfarrer Julius Koch, Mitglied des preußischen
gestiftet worden ist. Bei der demnächst stattfindenden feierlichen Ein- Landtags! Ach, der Verkündung seiner evangelischen
Weihung wird Msgr. Pacelli über das Schriftwort Matth. 21,12 Lehre haben bisher kaufmännische Vereinigungen
predigen: „And Jesus ging zum Tempel hinein und trieb heraus keinerlei Kirchen gestiftet! Wobei wir uns eines
alle Verkäufer und Käufer im Tempel und stieß um der Wechsler Tische Arteils darüber enthalten, ob das auf die beson-
und die Stühle der Taubenkrämer." deren Talente des Lerrn Pfarrers Koch oder auf
die besondere geschäftliche Begabung der katho-
——— fischen Kirche zurückzuführen ist.
Geschichte der deutschen
Parteien
1. Die Deutsche «Volkspartei
Als 1918 die sogenannte alte Herrlichkeit in die Brüche
gegangen war, verschwand, wie bekannt, der Lerr dieser Herr-
lichkeit, der vier Jahre zuvor entdeckt hatte, daß er keine
Parteien mehr, sondern nur noch Deutsche kannte. Jetzt war
es so weit, daß die Deutschen ihn und seine Parteien kannten...
Also verschwand er nicht allein — auch seine Parteien waren
verschwunden. Man kannte wirklich keine von ihnen mehr.
Was geblieben war, war Zentrum und Sozialdemokratie,
was übrig blieb, teilten sich die fiebrigen.
And weil sie nun Wert darauf legten daß man sie nicht mehr
kenne, und weil es üblich ist, daß faule Geschäfte ihre Firmen
wechseln, gaben sie sich neue Namen und dachten, man wüßte
nicht, was dahinter steckt. Aber es war ganz einfach: die, von
denen das Volk nichts wisien wollte, nannten sich Volkspartei.
Das waren die Konservafiven. Aber es waren nicht alle.
Es waren noch welche da, die zu fortschrittlich für die Konser-
vativen und zu konservativ für die Fortschrittlichen waren. Sie
hießen früher nationalliberal. Aber weil sie lieberal waren,
paßten sie nicht zu den Demokraten, und weil sie national
waren, nicht zu den Deutschnationalen. Es war eine schwierige
Sache — aber es gelang.
Sie setzten sich zusammen und gründeten eine Partei. Sie
standen auf und stellten sich auf den „Boden der Tatsachen".
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