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Hugenberg, der Parteigewaltige

Hilgenberg, der Parlamentarier

Zeichnungen von Gerhard Holler

Eine nette, wahre Begebenheit

passierte mir, als vor einiger Zeit in unserer Stadt eine
Straße aufgcrissen wurde.

Ich komme mit dem Fahrrad die Straße entlang, als mich
plötzlich ein Schupomann anhält. Er sagt mit-, daß das
Durchfahren der Straße verboten sei. Ich
antworte ihm, daß mich vorher an einer
anderen Straßenecke der Polizist habe
durchfahren lassen, und ich es sehr eilig
hätte. Darauf entivickelt sich folgendes
Gespräch:

Schupomann: „Es tut mir leid, ich muß
Sie aufschreiben!"

Ich: „Wenn es durchaus sein muß . . .
ich heiße so und so!"

Er: „Sic müssen mit zur Wache kommen!"

Ich: „Läßt es sich wirklich nicht vermeiden?
ich habe es sehr eilig!"

Er: „Die Wache ist allerdings von hier
etwas weit entfernt, ich will Sie nochmal
so laufen lassen. Ihre Personalien stimmen
doch?"

Ich: „Ja!"

Er: „Wenn sie stimmen, dann ist es gut,
sollten sie aber nicht stimmen, erhalten Sie
eine Strafanzeige!"

Boshaft

Die Schriftstellerin L. D., die sehr gern — wie wiederholt nach-
gewiesen wurde - ganze Kapitel ihrer Romane von
D'Annunzio entlehnt, ohne sie zurückzugeben, sagte dieser
Tage einem Redakteur:

„Ich habe da einen wunderschönen Stoff
zu einer Novelle, nur weiß ich mir keinen
paffenden Schluß dazu."

Meinte der Redakteur boshaft:

„Wieso gnädige Frau? Lat die letzte Seite
im Buch gefehlt?"

Der Unterschied

„Zwischen einer Generalprobe und einer
Erstaufführung sehe ich keinen Anterschied",
sagte ein junger Kapellmeister.

„And doch besteht zwischen beiden ein
wesentlicher Anterschied", erwiderte Mar
von Schillings. „Ein ganz gewaltiger
Anterschied!"

„Nämlich?"

„Bei der Generalprobe werden die Stücke
wiederholt, die am schlechtesten gehen, und
bei der Erstaufführung diejenigen, die am
besten gehen. . ."

Zeichnung von Cliarl. Kleinerl

Tante Malchen

„Es ist doch unerhört, wie schnell
die Mode wechselt! Ich habe noch
nicht einmal angefangen, kurze Klei-
der zu tragen, schon sind wieder
lange modern!“

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