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Das Bierfaß
Das Bild

Saul stiefelt zum Photographen.

„Ich möchte gern mein Mädchen photographieren lassen."

„Bitte sehr. Wann wollen Sie kommen?"

„Morgen."

„Schön. Wie wollen Sie die Aufnahme haben? Leute macht man
gern solche Kinderbilder mit einem Luftballon oder einem Teddybären
oder Papas Pfeife schmauchend."

„Das würde mir weniger gefallen", meint Saul.

„Sch verstehe. Sie wollen mehr Sachlichkeit. Machen wir also eine
Nacktaufnahme, im Wasser plätschernd, oder nackt auf der Ottomane
liegend und mit den Beinen strampelnd."

„Sehnse. Das schon eher. Nur weiß ich nicht, ob mein Mädchen
das mitmacht."

„Aber ein Kind versteht das doch nicht! Wie alt ist es denn?"

Feixt Saul: „Neunzehn Jahre!"'

Die Erklärung

„Weeste schon, weshalb in allen großen Städten die
Straßen so sauber sind?"

„Na?"

„Weil die Warenhäuser jeden Dreck verkoofen!"

Der Dichter

„Die Zahl der Leser meiner
Gedichtsammlung hat sich jetzt
verdoppelt."

„So? Ich wußte gar nicht, daß
Sie sich inzwischen verheiratet
haben!"

Zeichnung von Stephan Szigethy

Kreislauf der Dinge...

Der Direktor eines kleineren baye-
rischen Amtsgerichts erzählte mirjungsl:
„Früher ist es üblich gewesen, daß die
griffcsten Messer, die Revolver und
andere Waffen, die zur Ausführung
strafbarer Landlungen benützt und dann
eingezogen worden waren, allviertel-
jährlich meistbietend versteigert wurden.
Da entstanden jedoch an maßgebender
Stelle Bedenken, ob es geraten sei,
durch dieses Versteigern von Waffen
das Waffentragen zu fördern, und es
wurde angeordnet, daß künftig die im
Wege des objektiven Verfahrens ein-
gezogenen Waffen vernichtet werden
müßten. Davon hörte nach einiger Zeit
ein Abgeordneter, und er äußerte ini
Landtag Bedenken, ob es geraten sei,
durch das Vernichten der einen ansehn-
lichen Wert darstellenden Waffen dem
Staatssäckel eine Einnahme zu ent-
ziehen. And es wurde angeordnet, daß
kiinftig die eingezogenen Waffen wieder
zu versteigern seien. Da entstanden
jedoch an maßgebender Stelle Be-
denken, ob es geraten sei, durch dieses
Versteigern von Waffen das Waffen-
tragen zu fördern, und es wurde un-
geordnet, daß kiinftig die im Wege des
objektiven Verfahrens eingezogenen Waffen vernichtet
werden müßten. Davon hörte nach einiger Zeit ein
Abgeordneter, und er äußerte im Landtag Bedenken,
ob es geraten sei, durch' das Vernichten der einen
ansehnlichen Wert darstellenden Waffen dem Staat
eine Einnahme zu entziehen. Lind es wurde angeordnet,
daß künftig die eingezogenen Waffen wieder zu ver-
steigern seien. Da entstanden jedoch an maßgebender
Stelle Bedenken - — (siehe oben!)

Zeichnung von
Karl Ho t z

Das
Siedlungshaus

„Ja, siehst du, da haben wir die Bescherung! Wie oft
hab ich dir schon gesagt, du sollst den Hund nicht an die
Türklinke binden!“

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