Aus Sowjetrutzlanb
Es tagt ein Gericht.
Anruhe brodelt im Publikum.
Da sagt der Richter mit schal-
lender Stimme zum Saaldiener:
„Pjotr Pctrowitsch, sorge end-
lich einmal für Ruhe! Wir
haben schon mehrere Todes-
urteile gefällt und von den
ganzen Verhandlungen auch
nicht eine Silbe verstanden!"
*
„Sie sind doch im Ausschuß
für Kulturarbeit, Genösse?" fragt
einer in Leningrad einen Partei-
funktionär.
„Gewiß, mir zur Ehre sei es
gesagt."
„Nun, und macht die Kultrabota
Fortschritte?"
„Angeheure. Ansere Kulturarbeit
findet doch auf der Erde statt,
Genosse, nicht wahr? Nun, und
die Erde, wie Sie wohl wissen.
Im Lake Sappho
„Mein Fräulein, — belesbigen Sie midi nicht!“
bewegt sich in der Sekunde
um sechsundzwanzig Kilometer
fort ..."
*
Es war in Moskau.
Vor einem versteckten Heiligen-
bild kniete ein alter Bauer und
betete.
Beamte der GPA. traten zu ihm.
„Alter, du betest?"
Der Bauer erschrak.
„Wir wollen hoffen, du betest
für den Kommunismus?"
„Gewiß, ich bete für euch."
„And früher hast du doch auch
für den Zaren gebetet", lachten
die GPA.-Leute, „genau das,
was du jetzt für uns betest. Da
siehst du deine Religion! Lat
dein Gebet für den Zaren
etwas genützt?"
„Freilich, Väterchen", nickte der
Bauer, „hat man ihn nicht
abgcschafft?"
Lustige Rätselecke des „Wahren Jacob"
(Die durch Hinzufügung eines Buchstabens bei -)- oder
Streichung eines solchen bei — entstehenden YVortgebilde sind
zu „schütteln“. Auflösung Seite lZ)
Wahlidyll in Ostelbien
Unter den . . . (stubensitzer + g)1 seines Kreises galt der Major
a. D. von Arhalm, Mitglied des . . . (mehlhast -j- l)2, nicht nur
als tüchtiger Landwirt, sondern audi als gerissener Politiker,
der vielleicht eines Tages als . . . (gebetordner + a)3 im . . .
(gastreich + e)4 gebraucht werden könnte. Für die Wald
agitierte er in seinen Bekanntenkreisen: „. . . (mist -f- m)5
für den . . . aal tonnen -ff i)6 Kandidaten! Wir . . .
(gilden -ff a)7 müssen Zusammenhalten.” Unter Anwendung
feinen . . . (skat -ff t)8 bei seinesgleichen, im Dorfwirtshaus
mit der . . . (sauf -ff t)9 auf den Tisch schlagend — immer
war er politisch tätig.
Eines . . . (sorgen -ff m)10 ließ er durch seinen . . . (oktober-
rispe -ff n)11 die . . . (hagelnoete -ff r)12 seines Guts zusammen-
rufen und hielt ihnen folgende . . . (der —(-e)13:
„Leute! Sdion wieder ist die Zeit da, in der ihr mit . . .
(letzte -ff n)14 bewaffnet an die . . . (nur -ff e)15 zur Wahl tretet
Natürlich könnt ihr wählen, wie ihr wollt, nur keinen . . .
(steinmax -ff r)16. Ob ihr im . . . (stuhlladt — c)17 oder auf dem
. . . (gnu -ff d)18-Haufen arbeitet, ob ihr (weine -ff z)19 oder ...
(erste -ff g)20 erntet, vergebt nicht, was ihr unseren Landwirt-
schaftsminister . . . (leiche -ff s)21, unseren Finanzminister . . .
(deichritt — t)22, unseren Innenminister . . . (hirt -ff w)23 oder
gar unseren (teekaesten -ff d)24 Treviranus verdankt. Ihnen, die
sieh für ihren Chef. . . (bringen -ff u',25 aufopfern, der seiner-
seits wieder unseren allverehrten . . . (gruenbind -ff h)26 ver-
antwortlich ist. Wollt ihr die alte Herrlichkeit, dann wählt mich,
um euere Interessen zu vertreten. Die große ... (schanze -ff u)27
dazu habe ich ja! — ... (Rauh -ff r), . . . (rauh -ff r), . . ,
(rauh -ff r)!“.28 Niemand . . . (reinepopo -ff t).29
Die günstige Stunde
Paapes fuhren auf die Zugspitze.
Im Schweigen der ewigen Berge,
in den Limmel blinzelnd, fragte
Lerr Paape: „Emma, kannst du dir
vorstellen, daß man in dieser wunder-
vollen Amgebung das ganze Erden-
dasein vergißt?"
„Ja, das kann ich, August."
„Gottseidank, daß du das einsiehst.
Ich habe nämlich vergessen, zu Lause
die Wasserleitung abzudrehen und da
wollte ich dir das bei dieser Gelegen-
heit nur mal gesagt haben. . ."
Zeichnung von Sylvio de Mayo
„Nichtsnutziger Bengel, hab ich dir vielleicht
den Regenmantel gekauft, damit du ihn bei
solchem Sauwetter anziehst?“
Der Schriftstehler
Der Lerr Kollege hatte mir eine
Anekdote gestohlen und sie bei einigen
Blättern zu Geld gemacht.
Gemein sowas, nicht?
Ich machte ihm freundschaftlich Vor-
würfe: „Wenn Sie schon immer
stehlen müssen, sollten Sie doch
wenigstens mich verschonen! Wir
kennen uns nun schon seit zehn
Jahren . . ."
Er unterbrach mich, hoch erhobenen
Lauptes: „Na, na, na, gar so intim
befreundet sind wir nicht!"
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Es tagt ein Gericht.
Anruhe brodelt im Publikum.
Da sagt der Richter mit schal-
lender Stimme zum Saaldiener:
„Pjotr Pctrowitsch, sorge end-
lich einmal für Ruhe! Wir
haben schon mehrere Todes-
urteile gefällt und von den
ganzen Verhandlungen auch
nicht eine Silbe verstanden!"
*
„Sie sind doch im Ausschuß
für Kulturarbeit, Genösse?" fragt
einer in Leningrad einen Partei-
funktionär.
„Gewiß, mir zur Ehre sei es
gesagt."
„Nun, und macht die Kultrabota
Fortschritte?"
„Angeheure. Ansere Kulturarbeit
findet doch auf der Erde statt,
Genosse, nicht wahr? Nun, und
die Erde, wie Sie wohl wissen.
Im Lake Sappho
„Mein Fräulein, — belesbigen Sie midi nicht!“
bewegt sich in der Sekunde
um sechsundzwanzig Kilometer
fort ..."
*
Es war in Moskau.
Vor einem versteckten Heiligen-
bild kniete ein alter Bauer und
betete.
Beamte der GPA. traten zu ihm.
„Alter, du betest?"
Der Bauer erschrak.
„Wir wollen hoffen, du betest
für den Kommunismus?"
„Gewiß, ich bete für euch."
„And früher hast du doch auch
für den Zaren gebetet", lachten
die GPA.-Leute, „genau das,
was du jetzt für uns betest. Da
siehst du deine Religion! Lat
dein Gebet für den Zaren
etwas genützt?"
„Freilich, Väterchen", nickte der
Bauer, „hat man ihn nicht
abgcschafft?"
Lustige Rätselecke des „Wahren Jacob"
(Die durch Hinzufügung eines Buchstabens bei -)- oder
Streichung eines solchen bei — entstehenden YVortgebilde sind
zu „schütteln“. Auflösung Seite lZ)
Wahlidyll in Ostelbien
Unter den . . . (stubensitzer + g)1 seines Kreises galt der Major
a. D. von Arhalm, Mitglied des . . . (mehlhast -j- l)2, nicht nur
als tüchtiger Landwirt, sondern audi als gerissener Politiker,
der vielleicht eines Tages als . . . (gebetordner + a)3 im . . .
(gastreich + e)4 gebraucht werden könnte. Für die Wald
agitierte er in seinen Bekanntenkreisen: „. . . (mist -f- m)5
für den . . . aal tonnen -ff i)6 Kandidaten! Wir . . .
(gilden -ff a)7 müssen Zusammenhalten.” Unter Anwendung
feinen . . . (skat -ff t)8 bei seinesgleichen, im Dorfwirtshaus
mit der . . . (sauf -ff t)9 auf den Tisch schlagend — immer
war er politisch tätig.
Eines . . . (sorgen -ff m)10 ließ er durch seinen . . . (oktober-
rispe -ff n)11 die . . . (hagelnoete -ff r)12 seines Guts zusammen-
rufen und hielt ihnen folgende . . . (der —(-e)13:
„Leute! Sdion wieder ist die Zeit da, in der ihr mit . . .
(letzte -ff n)14 bewaffnet an die . . . (nur -ff e)15 zur Wahl tretet
Natürlich könnt ihr wählen, wie ihr wollt, nur keinen . . .
(steinmax -ff r)16. Ob ihr im . . . (stuhlladt — c)17 oder auf dem
. . . (gnu -ff d)18-Haufen arbeitet, ob ihr (weine -ff z)19 oder ...
(erste -ff g)20 erntet, vergebt nicht, was ihr unseren Landwirt-
schaftsminister . . . (leiche -ff s)21, unseren Finanzminister . . .
(deichritt — t)22, unseren Innenminister . . . (hirt -ff w)23 oder
gar unseren (teekaesten -ff d)24 Treviranus verdankt. Ihnen, die
sieh für ihren Chef. . . (bringen -ff u',25 aufopfern, der seiner-
seits wieder unseren allverehrten . . . (gruenbind -ff h)26 ver-
antwortlich ist. Wollt ihr die alte Herrlichkeit, dann wählt mich,
um euere Interessen zu vertreten. Die große ... (schanze -ff u)27
dazu habe ich ja! — ... (Rauh -ff r), . . . (rauh -ff r), . . ,
(rauh -ff r)!“.28 Niemand . . . (reinepopo -ff t).29
Die günstige Stunde
Paapes fuhren auf die Zugspitze.
Im Schweigen der ewigen Berge,
in den Limmel blinzelnd, fragte
Lerr Paape: „Emma, kannst du dir
vorstellen, daß man in dieser wunder-
vollen Amgebung das ganze Erden-
dasein vergißt?"
„Ja, das kann ich, August."
„Gottseidank, daß du das einsiehst.
Ich habe nämlich vergessen, zu Lause
die Wasserleitung abzudrehen und da
wollte ich dir das bei dieser Gelegen-
heit nur mal gesagt haben. . ."
Zeichnung von Sylvio de Mayo
„Nichtsnutziger Bengel, hab ich dir vielleicht
den Regenmantel gekauft, damit du ihn bei
solchem Sauwetter anziehst?“
Der Schriftstehler
Der Lerr Kollege hatte mir eine
Anekdote gestohlen und sie bei einigen
Blättern zu Geld gemacht.
Gemein sowas, nicht?
Ich machte ihm freundschaftlich Vor-
würfe: „Wenn Sie schon immer
stehlen müssen, sollten Sie doch
wenigstens mich verschonen! Wir
kennen uns nun schon seit zehn
Jahren . . ."
Er unterbrach mich, hoch erhobenen
Lauptes: „Na, na, na, gar so intim
befreundet sind wir nicht!"
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