Die überflüssige Angabe
Auf einer Kunstausstellung hing ein
Bild des nicht unbekannten Malers
S—r, unter dem Rahmen war ein
Schildchen befestigt: „Unverkäuflich!"
Zwei Saaldiener betrachteten den Fall.
Der eine sagte:
„Du, Willem, det versteh' ick nich,
det fc da noch extra ranschreiben, det
kcener det Ding koofen will!"
Das Alter
Der Sechzehnjährige sah im Schau-
fenster ein Buch hängen mit dem
Aufdruck: Für Jugendliche nicht ge-
eignet. Er ging hinein und verlangte
gerade dieses Buch.
„Junger Mann," tarierte der Buch-
händler, „sind Sie nicht reichlich jung
dafür?"
Meinte der Jüngling: „Man ist immer
so alt, wie man sich fühlt!"
Der Haken am Haken-
kreuz
Man sprach über das Wahlergebnis.
„Jugend ist eben iminer radikal," sagte
Herr Krause, der Mann des wohl-
wollenden Verständnisses, „Jugend
muß eben aus Irrtümern lernen!"
„Lilles richtig," sagte .Herr Meisel,
„bloß schade, daß wir Alten das
Schulgeld für die Lausebengels be-
zahlen müssen!"
Zeichnung von H a ns» R c w a I d
Mit’s Messer
„Sie lieben wohl scharfe Sachen, Herr
Krause?“
L. Madraß: Stahlmöbel . . .
Nachtbericht eines Schupos:
„Ich passierte das Ministerium gegen ein Ahr
nachts und sah ein verdächtiges Licbt in einem
der Fenster. Ich vermutete Räuber, alar-
mierte den .Hausmeister und wir beide begaben
uns nach dem erleuchteten Zimmer. Es be-
fanden sich jedoch keine Räuber darin, son-
dern nur der Herr Finanzminister."
Aus Polen
Des polnischen Diktators Pilsudski
Macht stützt sich in erster Linie auf
die ihm vollkommen ergebene Obersten-
gruppe. Manche von ihnen mögen
ganz gute Soldaten sein, aber mit
ihrer Allgemeinbildung liegt cs sehr
im Argen. Dem kann doch abgeholfen
werden, folgerte Pilsudski und so
gründete er für seine Obersten —
Schulen. Gymnasiallehrer und Ani-
versitätsprofcstoren wurden zum Antcr-
richt abkommandiert, Leiter solcher
Schulen wurden Generäle.
Fragte eines Tages ein Professor einer
solchen Schule einen Obersten: „Herr
Oberst, wer hat den Roman „Ouo
Badis" (populärstes Werk des pol-
nischen Rationaldichtcrs Sienkielvicz)
geschrieben?" „Ich nicht," antwortete
der Gefragte, „und lvcr es getan, ist
mir egal." Empört über diese patzige
Antwort beschwerte sich der Professor,
bei dem Schulleiter, dem Herrn
General. „Oh, dieser Schuft, dieser
Lügner," rief der aus, „neulich war
ich mit diesem Kerl in einem Restau-
rant, Herr Professor, ein Bekannter
begrüßte mich, in dem Moment zer-
schlägt jemand eine Fensterscheibe, ich
sah es genau, daß es mein Oberst
war, der sie zerschlug. Herr Oberst,
frage ich, wer hat die Scheibe zer-
schlagen? Ich nicht, sagt er mir ruhig,
und wer es getan hat, ist egal. Herr-
Professor, der Kerl hat sicher auch
den Roman geschrieben!"
Zeichnung von Hans Rcwald
„Herrgott, Max, ich kann mein Ballkleid
nicht finden!“
„Sollte ich es aus Versehen in die
Brusttasche gesteckt haben?“
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Auf einer Kunstausstellung hing ein
Bild des nicht unbekannten Malers
S—r, unter dem Rahmen war ein
Schildchen befestigt: „Unverkäuflich!"
Zwei Saaldiener betrachteten den Fall.
Der eine sagte:
„Du, Willem, det versteh' ick nich,
det fc da noch extra ranschreiben, det
kcener det Ding koofen will!"
Das Alter
Der Sechzehnjährige sah im Schau-
fenster ein Buch hängen mit dem
Aufdruck: Für Jugendliche nicht ge-
eignet. Er ging hinein und verlangte
gerade dieses Buch.
„Junger Mann," tarierte der Buch-
händler, „sind Sie nicht reichlich jung
dafür?"
Meinte der Jüngling: „Man ist immer
so alt, wie man sich fühlt!"
Der Haken am Haken-
kreuz
Man sprach über das Wahlergebnis.
„Jugend ist eben iminer radikal," sagte
Herr Krause, der Mann des wohl-
wollenden Verständnisses, „Jugend
muß eben aus Irrtümern lernen!"
„Lilles richtig," sagte .Herr Meisel,
„bloß schade, daß wir Alten das
Schulgeld für die Lausebengels be-
zahlen müssen!"
Zeichnung von H a ns» R c w a I d
Mit’s Messer
„Sie lieben wohl scharfe Sachen, Herr
Krause?“
L. Madraß: Stahlmöbel . . .
Nachtbericht eines Schupos:
„Ich passierte das Ministerium gegen ein Ahr
nachts und sah ein verdächtiges Licbt in einem
der Fenster. Ich vermutete Räuber, alar-
mierte den .Hausmeister und wir beide begaben
uns nach dem erleuchteten Zimmer. Es be-
fanden sich jedoch keine Räuber darin, son-
dern nur der Herr Finanzminister."
Aus Polen
Des polnischen Diktators Pilsudski
Macht stützt sich in erster Linie auf
die ihm vollkommen ergebene Obersten-
gruppe. Manche von ihnen mögen
ganz gute Soldaten sein, aber mit
ihrer Allgemeinbildung liegt cs sehr
im Argen. Dem kann doch abgeholfen
werden, folgerte Pilsudski und so
gründete er für seine Obersten —
Schulen. Gymnasiallehrer und Ani-
versitätsprofcstoren wurden zum Antcr-
richt abkommandiert, Leiter solcher
Schulen wurden Generäle.
Fragte eines Tages ein Professor einer
solchen Schule einen Obersten: „Herr
Oberst, wer hat den Roman „Ouo
Badis" (populärstes Werk des pol-
nischen Rationaldichtcrs Sienkielvicz)
geschrieben?" „Ich nicht," antwortete
der Gefragte, „und lvcr es getan, ist
mir egal." Empört über diese patzige
Antwort beschwerte sich der Professor,
bei dem Schulleiter, dem Herrn
General. „Oh, dieser Schuft, dieser
Lügner," rief der aus, „neulich war
ich mit diesem Kerl in einem Restau-
rant, Herr Professor, ein Bekannter
begrüßte mich, in dem Moment zer-
schlägt jemand eine Fensterscheibe, ich
sah es genau, daß es mein Oberst
war, der sie zerschlug. Herr Oberst,
frage ich, wer hat die Scheibe zer-
schlagen? Ich nicht, sagt er mir ruhig,
und wer es getan hat, ist egal. Herr-
Professor, der Kerl hat sicher auch
den Roman geschrieben!"
Zeichnung von Hans Rcwald
„Herrgott, Max, ich kann mein Ballkleid
nicht finden!“
„Sollte ich es aus Versehen in die
Brusttasche gesteckt haben?“
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