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Deutsche Kunst- und Antiquitätenmesse [Hrsg.]
Die Weltkunst — 17.1943

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Nr. 9/10 (28. Februar)
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https://doi.org/10.11588/diglit.47946#0025
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28. Februar 1943


ANERKANNTES Z ENTR ALO RGAN F ü R
M U S E E N, G A LE R I E N. B IBLIOTH E K E N

D I E


XVII. JAHRGANG, Nr. 9/10
nst
A N E R K A N NIES ZENTRALORGAN FC R
KÜNSTLER. SAMMLER. KUNSTHÄNDLER

Erscheint jeden zweiten Sonntag im Weltkunst-Verlag, Berlin W62,
Kurfürstenstraße 98. Bankkonti: Deutsche Bank, Depositen-
Kasse M, Berlin W 62, Kurfürstenstraße 115. Postscheckkonti:
Berlin 1180 54; Wien 1147 83; Prag 592 83; Den Haag 1455 12;
Paris 1700 14: Zürich 81 59

Redaktion, Verlag und Lesesaal:
Rerlin W 62, Kurfürstenstraße 98

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Man abonniert beim Verlag oder bei den Buchhändlern. Semester
für Deutschland inkl. Postzustellung RM 9.—; Lieferung durch
den Verlag im Umschlag RM 11.—; für das Ausland (nur im
Umschlag) RM8.80; Frankreich ffrs. 176; Holland hfl. 8.50; Schweiz
sfrs. 15.60; und die nicht angeführten Länder RM 8.80; Übersee $ 3.60

Galerie Haberstock
Berlin W 62, Kurfürstenstraße 59 • 2iEi7R<HSund 2iHih«
zwischen Lützowplatz und Noliendorfplatz, an der Einemstraße

sucht ständig zu kaufen:

Meisterwerke der Malerei
des 15. bis einschließlich
19. Jahrhunderts

Eine deutsche
Sammlung mittelalterlicher Bildwerke

Reine Sammlungen mittelalterlicher Plastik
sind in Deutschland — und nicht nur hier —
selten geworden. Die größeren älteren Samm-
lungen, aus musealem Geist entstanden, sind
meist zerstreut, der Neubildung standen bei der
in den letzten .Jahrzehnten immer mehr ver-
stärkten Hochschätzung nicht nur materielle


Maria mit dem Kinde. Frankreich, frühes
15. Jahrhundert

Gründe, sondern auch ideelle Gesichtspunkte
entgegen, die letzten Endes eine Frage der Ein-
haltung eines gleichmäßigen Qualitätsniveaus
waren. Wenn daher nunmehr Hubert Wilm,
der bekannte Plastikforscher und selbst Besitzer
einer bedeutenden Sammlung mittelalterlicher
deutscher Bildwerke, in einer üppig ausgestat-
teten Veröffentlichung, deren Aufnahmen der
Mcisterphotograph Alfred Ehrhardt fertigte, den
Katalog einer nur wenigen Kennern zugäng-
lichen deutschen Sammlung mittelalterlicher
Plastik vorlegt, so dürfte diese Publikation für
uCTI* WelfC len Kreis dei '(unstficiii: Jceiik ÜT'tG
raschnng bedeuten*).
Was dieser Sammlung ihren besonderen Reiz
verleiht, ist ihr persönlicher, durchaus unsyste-
matischer und unmusealer Charakter. „Ihr Be-
sitzer hat sich bei seinen Erwerbungen allein
von seinem eigenen Kunstempfinden leiten
lassen. Der Ehrgeiz, aus allen .Jahrhunderten
der mittelalterlichen Bildnerei bezeichnende
Beispiele für die Tätigkeit der besten Meister
und Lokalschulen zusammenzutragen, lag ihm
ferne. Es wäre daher unrichtig, diese Samm-
lung allein als Spiegelbild der Entwicklung der
mittelalterlichen Plastik ansehen zu wollen. Sie
will ganz anders betrachtet sein. Jedes der in
ihr enthaltenen Stücke ist von einem besonders
ausgeprägten Reiz künstlerischer Eingebungs-
kraft umweht, der den Besitzer angesprochen
hat und in ihm den Wunsch nach der Erwer-
bung wach werden ließ. Bei näherem Zusehen
wird man gewahr, daß der Geschmack des
Sammlers sich mit besonderer Vorliebe den
ausdruckstarken Zeiten der deutschen Plastik
zugewendet hat. Das dreizehnte Jahrhundert
und noch mehr das vierzehnte, das Jahrhundert
der Mystik, kommen hier mit auserlesenen
Proben ihres bildnerischen Schaffens zu Worte-
Die reiche Zahl von Bildwerken der Frühzeit
bestimmt das Gesicht der Sammlung.“
Wenn gerade für die anonyme Plastik des
Mittelalters die Nennung von Einzelbeispielen
:t:) „Alte Kunst, lebendig“. Bildwerke einer Privat-
sammlung. Beschrieben von Hubert Wilm. Auf-
genommen von Alfred Ehrhardt. 40 S., 181 Tafeln.
Stuttgart, J. B. Metzler, 1942. Leinwand RM 48.—. Nur
in wenigen Exemplaren im Handel erschienen.

M a r i a m i t d e m K i n d e (Teilaufnahme). Bodenseegegend, um 1430
3 Fotos aus: Wilm/Ehrhardt: Alte Kunst, lebendig


wenig zur Anschauung
beiträgt, so soll doch auf
einige der wesentlichsten
Stücke der Bildwerk-
Gruppen hingewiesen
werden. Zeitlich am Be-
ginn steht ein trauernder
Johannes der zweiten
Hälfte des 12. Jahrhun-
derts, dem sich eine
größere Reihe spanischer
romanischer Bildwerke
anschließt, wie sie anders-
wo in solcher Qualität in
Deutschland kaum anzu-
treffen sein dürfte. Eine
Madonna und eine weib-
liche Heilige um 1300
strömen den ganzen Zau-
ber der westdeutschen
Kunst um 1300 aus. Be-
sonders groß ist die Zahl
der französishcen und
süddeutschen Bildwerke
der ersten Hälfte des 14.
Jahrhunderts. Mit groß-
artigen Beispielen wie
einer mittelrheinischen
Sandsteinmadonna um
1410 oder einigen tiroler
Werken derselben Zeit
setzt das 15. Jahrhundert
ein, das über eine Anzahl
ausdrucksstarker Vesper-
bilder, darunter einer
Arbeit des Meisters won
Eriskirch aus der ehern.
Slg. Schuster oder einem
Werk aus der näheren
Umgebung des Hans Mult-
scher in der hoheitsvollen
Muttergottes von Gregor
Erhärt oder dem tief-
empfundenenSchmerzens-
mann aus dem Elsaß kul-
miniert. Eine kleine Anzahl ausgesuchter Werke
greift über die Zeit um 1500 hinaus und umfaßt
einige bezeichnende Beispiele deutscher Renais-
sance- und Barock-Plastik.
Was der vorliegenden Veröffentlichung ihren
besonderen Wert verleiht und ihr in der Reihe

bisher erschienener Plastikkataloge einen eige-
nen Rang zuweist, ist die Schönheit der Illustra-
tionen. Von den verschiedensten Möglichkeiten,
die die Kamera des modernen Photographen
bietet, hat Ehrhardt ausgiebigsten Gebrauch
gemacht, um die Einzelwerke unter den ver-

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