Jahrg. XVII, Nr. 13/14 vom 28. März 1943
DIE WELTKUNST
3
(Fortsetzung von S. 1)
licher Härte fällt das Licht über die obere
Hälfte des Bildes, die untere ist in ein färb- und
lichtloses Dunkel gehüllt. Schatten, Halbschat-
ten und Reflexfarben fehlen. Der Bildraum ist
luftleer und das Licht fällt daher hart und zer-
schneidend auf die Dinge. Waldmüller war kein
Maler, ihm fehlte das Gefühl für den farbigen
Schmelz. Das Einzige, was ihm zaghaft gelang,
waren die Berge in weiter Ferne: er malte sie
in einem hellen Blau, aber hart konturiert in
den Himmel hinein. Das aber erst in seinen
späten Werken.
.lugendwerke Schlüters
in Warschau
Über die Baugeschichte des an der Südwest-
seite des Krasinski-Platzes gelegenen Palais hat
bisher noch vielfach Unklarheit geherrscht.
Man wußte, daß der junge Schlüter dabei tätig
gewesen ist. Das Giebelrelief an der Straßen-
seite mit der Darstellung des Zweikampfes des
Marcus Valerus Corvus, der dem Geschlecht
des Bauherrn, dem Grafen Krasinski als Vor-
fahre gilt, war als seine Arbeit unbestritten,
während das große Giebelrelief an der Garten-
seite mit dem Triumpf Cäsars nach Überliefe-
rungen von dem Italiener Maderni stammen
sollte. Dieser ist aber, wie Dr. Schellenberg,
der Leiter der Außenstelle Warschau des Amtes
für Pflege alter Kunst in der Regierung des
Generalgouvernements, auf Grund von Archiv-
unterlagen nunmehr feststellte, nur Bauunter-
nehmer gewesen, während Schlüter in den frag-
lichen Jahren von 1689—1693/94 der einzige am
Bau tätige Bildhauer war. Für seine Arbeiten
am Palast erhielt er 8 185 fl., eine für diese Zeit
nicht unbeträchtliche Summe. Außer diesen
beiden Reliefs könnten noch zwei Wappen-
dekorationen von ihm ausgeführt worden sein,
in denen allerdings später die Schildbilder ent-
fernt und dafür der polnische Adler und das
Monogramm der polnischen Republik eingesetzt
sein müssen, wenn diese Wappen, wie sie heute
sind, nicht geschickte Barocknachahmungen
eines neueren Bildhauers sein dürften. Anzu-
nehmen ist ferner, daß die Tragsteine an den
Fensterumrahmungen, bei der über zwanzig
verschiedene Typen, u. a. Widder-, Putten- und
Mohrenköpfe erscheinen, nach Modellen Schlü-
ters von Steinmetzen ausgeführt wurden und
ebenso drei Figuren auf der Gartenseite und
die den Giebel flankierenden vier Sklaven. Alten
Nachrichten zufolge sind sie 1682—83 von einem
jungen, aus Danzig stammenden Steinmetzen
ausgeführt worden. Es ist wohl zu mutmaßen,
Bildnis eines Edelmannes, Florenz-Rom, 16. Jahrh., Pappelholz, 1,67X0,84 m
Durch die Galerie Haberstock an eine deutsche, öffentliche Sammlung verkauft (s. Notiz)
(Foto: Haberstock)
Waldmüllers Themenkreis ist ein beschränk-
ter
und sich einförmig
wiederholender.
Bild-
nisse, Gruppenbildnisse, Genreszenen und Land-
schäften. Es fehlt ihm eine entschiedene Geistig-
keit
oder ein ergreifendes Gefühl. Er bewegte
sich
völlig in bürgerlichen Kreisen (nicht nur
gesellschaftlich, sondern geistig und im Gefühl).
Er
erreichte nicht die
Kraft der realistischen
Niederländer des 17.
Jahrhunderts und be-
stimmte nicht die lokale Malerei. Die geschieht-
liehe Bedeutung erlangte er durch seine Sonder-
Stellung.
H. K u c h 1 i n g
daß dies der noch sehr junge Schlüter war, der
sieben Jahre später wieder geholt wurde, damit
er den plastischen Schmuck am Bau zu
Ende
führte.
H. Z.
P R E 1 S B
E R 1 C H T
Math. Lempertz, Köln
1.—2. Dezember 1942
Gemälde, Mobiliar, Kunstgewerbe
(Preise ab
RM 1 000.—)
(Schluß)
Nr.
EM Nr.
RM Nr.
RM
149
1 150.— 251
1 100.— 362
1 000.—
150
1 050.- - 252
1 600.— 363
1 600.—
151
1 250.— 253
2 000.— 361
1 900.—
152
2 600.— 1 255
1 100.— 365
1 200.—
153
1 050.— 1 259
1 300.— 375
3 300.—
154
1 400.— 263
7 000.— 383
3 100.—
156
2 300.— 262
1 900.— 387
1 000.—
158
1 300.— 277
4 600.— 399
3 800.—
100
2 400.— | 280
6 000.— 400
1 200.—
162
6 000.— 1 281
6 200.— 418a
3 400.—
163
2 000.— 282
1 200.— 419
3 400.—
166
1 300.— 283
1 000.— 420
6 000.—
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2 200.— i 285
1 200.— 421
5 000.—
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1 150.— ; 2X7
7 800.— 422
3 300.—
171
2 700.— 288
1 900.— 423
2 900.—
.174
1 300.— 289
1 000.— 424
2 900.—
176
2 100.— 290
2 900.— 425
2 800.—
179
1 500.— 1 291
2 600.— 427
1 000.—
184
47 000.— 292
1 600.— 429
1 000.—
185
2 500.— 303
1 900 — 431)
1 200.—
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2 300.— 314
1 050.— 432
1 300.—
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2 700.— 333
4 600.— 434
1 050.—
193
9 200. - 334
2 700.— 437
1 000.—
194
3 100.— 335
4 300.— 438
1 900.—
195
1 800.— 336
1 700.— 110
1 000.—
197
1 900. 337
10 500.— 443
1 200.—
19!)
2 100.— 339
4 500.— 4 15
3 400.—
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1 700. - 310
2 150.— 446
2 100.—
203
1 450.- 342
2 100.— 447
2 000. -
206
1 100. 313
2 000.— 418
1 100.—
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1 050.— 345
1 000.— 4 19
1 400.—
227
3 200.— 346
1 150.— 150
1 200.—
228
4 400.— 347
2 000.— 451
1 500.—
237
6 600.— 348
1 500.— 465
1 000.—
239
1 700.— 350
2 000.— 468
1 300.—
240
3 300.— 351
3 400.—• 479
1 500.—
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1 650.— 352
1 800.— 543
1 100.—
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2 000.— 353
1 400 — 544
1 100.—
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1 900.— 355
1 050.— 515
2 000.—
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8 000.— 357
1 300.— 554
2 900.—
248a
8 000.— 359
2 800.— 566
1 000.—
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4 200.— 360
1 800.— | 570
1 000.—
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3 000.— 361
1 500.— • 617
4 300.—
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RM
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7 000.—
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8 800.—
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1 800.—
704
5 000.—
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MÜNCHEN 2 ■ LEN BACH PL ATZ 5/6
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JULIUS BÜHLER
ALTE GEMÄLDE ■ ANTIQUITÄTEN UND ALTE MÖBEL ■ KUNSTVERSTEIGERUNGEN
MÜNCHEN • B R I E N N E R STRASSE 12
DIE WELTKUNST
3
(Fortsetzung von S. 1)
licher Härte fällt das Licht über die obere
Hälfte des Bildes, die untere ist in ein färb- und
lichtloses Dunkel gehüllt. Schatten, Halbschat-
ten und Reflexfarben fehlen. Der Bildraum ist
luftleer und das Licht fällt daher hart und zer-
schneidend auf die Dinge. Waldmüller war kein
Maler, ihm fehlte das Gefühl für den farbigen
Schmelz. Das Einzige, was ihm zaghaft gelang,
waren die Berge in weiter Ferne: er malte sie
in einem hellen Blau, aber hart konturiert in
den Himmel hinein. Das aber erst in seinen
späten Werken.
.lugendwerke Schlüters
in Warschau
Über die Baugeschichte des an der Südwest-
seite des Krasinski-Platzes gelegenen Palais hat
bisher noch vielfach Unklarheit geherrscht.
Man wußte, daß der junge Schlüter dabei tätig
gewesen ist. Das Giebelrelief an der Straßen-
seite mit der Darstellung des Zweikampfes des
Marcus Valerus Corvus, der dem Geschlecht
des Bauherrn, dem Grafen Krasinski als Vor-
fahre gilt, war als seine Arbeit unbestritten,
während das große Giebelrelief an der Garten-
seite mit dem Triumpf Cäsars nach Überliefe-
rungen von dem Italiener Maderni stammen
sollte. Dieser ist aber, wie Dr. Schellenberg,
der Leiter der Außenstelle Warschau des Amtes
für Pflege alter Kunst in der Regierung des
Generalgouvernements, auf Grund von Archiv-
unterlagen nunmehr feststellte, nur Bauunter-
nehmer gewesen, während Schlüter in den frag-
lichen Jahren von 1689—1693/94 der einzige am
Bau tätige Bildhauer war. Für seine Arbeiten
am Palast erhielt er 8 185 fl., eine für diese Zeit
nicht unbeträchtliche Summe. Außer diesen
beiden Reliefs könnten noch zwei Wappen-
dekorationen von ihm ausgeführt worden sein,
in denen allerdings später die Schildbilder ent-
fernt und dafür der polnische Adler und das
Monogramm der polnischen Republik eingesetzt
sein müssen, wenn diese Wappen, wie sie heute
sind, nicht geschickte Barocknachahmungen
eines neueren Bildhauers sein dürften. Anzu-
nehmen ist ferner, daß die Tragsteine an den
Fensterumrahmungen, bei der über zwanzig
verschiedene Typen, u. a. Widder-, Putten- und
Mohrenköpfe erscheinen, nach Modellen Schlü-
ters von Steinmetzen ausgeführt wurden und
ebenso drei Figuren auf der Gartenseite und
die den Giebel flankierenden vier Sklaven. Alten
Nachrichten zufolge sind sie 1682—83 von einem
jungen, aus Danzig stammenden Steinmetzen
ausgeführt worden. Es ist wohl zu mutmaßen,
Bildnis eines Edelmannes, Florenz-Rom, 16. Jahrh., Pappelholz, 1,67X0,84 m
Durch die Galerie Haberstock an eine deutsche, öffentliche Sammlung verkauft (s. Notiz)
(Foto: Haberstock)
Waldmüllers Themenkreis ist ein beschränk-
ter
und sich einförmig
wiederholender.
Bild-
nisse, Gruppenbildnisse, Genreszenen und Land-
schäften. Es fehlt ihm eine entschiedene Geistig-
keit
oder ein ergreifendes Gefühl. Er bewegte
sich
völlig in bürgerlichen Kreisen (nicht nur
gesellschaftlich, sondern geistig und im Gefühl).
Er
erreichte nicht die
Kraft der realistischen
Niederländer des 17.
Jahrhunderts und be-
stimmte nicht die lokale Malerei. Die geschieht-
liehe Bedeutung erlangte er durch seine Sonder-
Stellung.
H. K u c h 1 i n g
daß dies der noch sehr junge Schlüter war, der
sieben Jahre später wieder geholt wurde, damit
er den plastischen Schmuck am Bau zu
Ende
führte.
H. Z.
P R E 1 S B
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Math. Lempertz, Köln
1.—2. Dezember 1942
Gemälde, Mobiliar, Kunstgewerbe
(Preise ab
RM 1 000.—)
(Schluß)
Nr.
EM Nr.
RM Nr.
RM
149
1 150.— 251
1 100.— 362
1 000.—
150
1 050.- - 252
1 600.— 363
1 600.—
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1 250.— 253
2 000.— 361
1 900.—
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2 600.— 1 255
1 100.— 365
1 200.—
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1 050.— 1 259
1 300.— 375
3 300.—
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1 400.— 263
7 000.— 383
3 100.—
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2 300.— 262
1 900.— 387
1 000.—
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1 300.— 277
4 600.— 399
3 800.—
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2 400.— | 280
6 000.— 400
1 200.—
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6 000.— 1 281
6 200.— 418a
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1 200.— 419
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1 000.— 420
6 000.—
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2 200.— i 285
1 200.— 421
5 000.—
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7 800.— 422
3 300.—
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2 700.— 288
1 900.— 423
2 900.—
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1 300.— 289
1 000.— 424
2 900.—
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2 100.— 290
2 900.— 425
2 800.—
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1 500.— 1 291
2 600.— 427
1 000.—
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47 000.— 292
1 600.— 429
1 000.—
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2 500.— 303
1 900 — 431)
1 200.—
188
2 300.— 314
1 050.— 432
1 300.—
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2 700.— 333
4 600.— 434
1 050.—
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9 200. - 334
2 700.— 437
1 000.—
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3 100.— 335
4 300.— 438
1 900.—
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1 800.— 336
1 700.— 110
1 000.—
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1 900. 337
10 500.— 443
1 200.—
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2 100.— 339
4 500.— 4 15
3 400.—
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1 700. - 310
2 150.— 446
2 100.—
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1 450.- 342
2 100.— 447
2 000. -
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1 100. 313
2 000.— 418
1 100.—
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1 050.— 345
1 000.— 4 19
1 400.—
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3 200.— 346
1 150.— 150
1 200.—
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4 400.— 347
2 000.— 451
1 500.—
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6 600.— 348
1 500.— 465
1 000.—
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1 700.— 350
2 000.— 468
1 300.—
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3 300.— 351
3 400.—• 479
1 500.—
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1 650.— 352
1 800.— 543
1 100.—
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2 000.— 353
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1 100.—
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1 050.— 515
2 000.—
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8 000.— 357
1 300.— 554
2 900.—
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8 000.— 359
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1 000.—
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4 300.—
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2 300.—
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7 000.—
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8 800.—
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3 400.—
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6 200.—
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8 800.—
703
1 600.—
707
1 200.—
687
1 800.—
704
5 000.—
GALERIE ZINCKGRAF
MÜNCHEN 2 ■ LEN BACH PL ATZ 5/6
ALTE UND MODERNE GEMÄLDE
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Teppiche, Münzen, Medaillen, Graphik, Bücher, Handschriften u. s. w.
MÜNCHEN, ODEONSPLATZ 4
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Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts bei
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J. A. Ramboux, Heinrich Nauen, Ch. Crodel, Margret Bilger, Hermann Blumenthal.
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