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Deutsche Kunst- und Antiquitätenmesse [Hrsg.]
Die Weltkunst — 17.1943

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Nr. 19/22 (30. Mai)
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https://doi.org/10.11588/diglit.47946#0047
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D I E


30. Mai 1943

XVII. JAHRGANG. Nr. 19/22

WF

ANERKANNTES ZENTRALORGAN FÜR
MUSEEN, GALERIEN. BIBLIOTHEKEN

NST
ANERKANNTES ZENTRALORGAN FÜR
KÜNSTLER. SAMMLER, KUNSTHÄNDLER

FÜR KRIEGSDAUER VEREINIGT MIT „KUNSTRUNDSCHAU-

Erscheint am 15. jeden Monats im Weltkunst-Verlag, Berlin W 62,
Kurfürstenstraße 98. Bankkonti: Deutsche Bank, Depositen-
Kasse M, Berlin W 62, Kurfürstenstraße 115. Postscheckkonti:
Berlin 1180 54: Wien 1147 83; Prag 592 83; Den Haag 1455 12;
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Redaktion, Verlag und Lesesaal:
Berlin W 62, Kurfürstenstraße 98
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für Deutschland inkl. Postzustellung RM 4.50; Lieferung durch
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Neuerwerbungen
der Galerie des 19. Jahr hunderts, Wien

Die Galerie des 19. Jahrhunderts, Wien, konnte
auch im vergangenen Jahr eine Reihe wertvoller
Gemälde und Plastiken ihrem Bestände hinzu-
fügen. Dies ermöglichte vor allem die groß-
zügige finanzielle Förderung des Reichsstatt-
halters in Wien, Reichsleiter Baldur v. Schirach.
Das Hauptstück der Neuerwerbungen bilden
die Franzosen des 19. Jahrhunderts. Corot,
Manet, Degas, Monet und Toulous-Lautrec re-
präsentieren dieses bei den Franzosen überaus

großformatigen Baumlandschaften (Gegenstücke)
vertreten. Sie zeigen den Versuch, eine figuren-
lose Landschaft mit großen, überaus freien
Pinselzügen zu improvisieren, wirken aber wie
Hintergrundstudien zu einem figuralen Bilde.
In einem konnte er es auch nicht unterlassen,
einen weiblichen Akt in eine höhlenartige Ver-
tiefung zu malen; beide Werke sind durchaus
dekorativ. Von Edouard Manet wurde ein
Damenbildnis in Pastell auf Leinwand erworben.

fruchtbare Jahrhundert. Corot ist mit zwei

Manet pflegte die Pastellmalerei erst in der


zweiten Hälfte seiner
Schaffenszeit: das im Be-
sitz der Galerie befind-
liche entstand um 1880,
gehört also dem Spätstil
des Meisters an. Überaus
feine, zarte, hingehauchte
Hauttöne heben sich blü-
tcnhaft vom dunklen Pelz
und dem grünen Hinter-
grund ab. „Harlekin und
Colombine“ ist das Pastell
Degas bezeichnet. Es läßt
sowohl deutlich die tech-
nischen Eigenschaften der
Pastelle dieses Künstlers
erkennen (man erkennt
klar die einzelnen Farb-
schichten, die es auf-
bauen), bietet aber auch
in thematischer und far-
biger Hinsicht ein gutes
Beispiel für die Eigenart
des Malers. Ein schönes
Parkstück mit schweren,
glühenden Farben in bei-
spielhafter Lichtmalerei
wurde von Claude Monet
erworben. Es ist, wie
auch der Degas, ebenfalls
ein Werk aus der zwei-
ten Schaffenshälfte des
Künstlers, es repräsentiert
somit gut seine persön-
liche Art. Henri de
Toulouse-Lautrec ist mit
einem Bildnis, „Frau im
Bett“ benannt, ein Frag-

E d o u a r d Manet: Damcnbildnis, um 1880
Neuerwerbung der Galerie des 19. Jahrh.. Wien (3 Fotos: Jul. Scherb, Wien)

ment, vertreten; es ist
ebenfalls eine späte
(Fortsetzung auf S. 3)


Fritz Hülsmann: Steilufer an der Ostsee
Ausstellung: Münchener Künstler im Maximilianeum (3 Fotos: Hans Hermann. München)

Ausstellung Münchener Künstler im Maximilianeum

Das Maximilianeum ist eine Gloriette, die
König Max II. seiner Prachtstraße als hoch-
ragenden Abschluß gegeben hat. Die hellen
oberen Räume mit dem herrlichen Blick über
Strom und Stadt hatte er schon der Kunst ge-
weiht, indem er 30 große Wandgemälde darin
anbringen ließ, die den Verlauf der Welt-
geschichte illustrieren sollten. Heute sind sie
von den Werken der lebenden Künstler ver-
drängt, die von solchen „historischen Unglücks-
fällen“ nichts mehr wissen wollen.
Der erste Eindruck der Ausstellung 1943 ist
wiederum der einer schönen Ausgeglichenheit,
die darin ihren Grund hat, daß hier nur Mün-
chener Künstler und zwar mehr oder weniger
immer dieselben ihre Werke zeigen. Der Gefahr
der Eintönigkeit ist dabei vorgebeugt durch die
Möglichkeit, nicht nur das Auf und Ab jedes
einzelnen, sondern der Münchener Kunst über-

haupt verfolgen zu können. Dazu kommen regel-
mäßig kleine Sensationen in Form von Kollek-
tionen. Die umfassendste ist diesmal die des
Simplizissimuszeichners Eduard Thöny, über
dessen Können und Bedeutung man kein Wort
mehr zu verlieren braucht. Wir haben anläßlich
der Ausstellung in der Städtischen Galerie zu
seinem 75. Geburtstag ausführlich darüber ge-
sprochen. Eine weitere Sonderausstellung um-
faßt Ölgemälde, Aquarelle und Zeichnungen von
Max Mayrshofer, die den Künstler in seiner
eigenartigen Begabung als Figuren-, Landschafts-
und Blumenmaler zu Worte kommen läßt, wobei
namentlich das farbige Aquarell (Wald) und die
weiblichen Aktstudien in Kreide ins Auge
springen. Als dritter reiht sich Ludwig Bolgiano
mit einer Kollektion kleiner stimmungsvoller
Bilder aus der Gegend von Amorbach und dem
Bodensee an.

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