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Jahrg. XVII, Nr. 19/22 vom 30. Mai 1943
DIE WELTKUNST
Berliner Zeichner und Graphiker
Mit der vom Albrecht-Dürer-Verein in der
Stadt der Reichsparteitage Nürnberg eröffneten
Ausstellung „Berliner Zeichner und Graphiker“
ist eine schöne und dankenswerte Anregung zur
Bereicherung gegenseitiger Kunstäußerungen
von Stadt zu Stadt unter schwierigsten Kriegs-
verhältnissen erfüllt worden. Die vom Graphi-
schen Kabinett beim Verein Berliner Künstler
zusammengestellte Schau steht im gleichzeitigen
Austausch zu der in Kürze in der Reichshaupt-
stadt zu erwartenden Ausstellung von Werken
Nürnberger Künstler, beide seit längerem ge-
plant und vorbereitet von dem Leiter des Ber-
liner Kabinetts, W. Wellenstein und dem Direktor
der Städtischen Galerien und Kunstsammlungen
in Nürnberg, Dr. Eberhard Lutze. In der Ge-
samtheit von über hundert Blättern vermittelt
die Ausstellung schöne künstlerische Reife und
hoffnungsvolle Begabungen. Würdig setzt sich
die große deutsche Zeichentradition fort in der
duftig bewegten malerischen Kunst der älteren
Meister bis zur straffen plastischen Form der
z. T. an der Front stehenden jungen Generation.
M. M ö r c k
Die Kunst
der Niederländischen Boinantik
Die starke Teilnahme, die gegenwärtig in
den Niederlanden für die Kunst der Nieder-
ländischen Romantik herrscht, also für die
Kunstperiode der Jahre >800—1840, wird da-
durch beleuchtet, daß vom Teyler-Museum in
Haarlem eine Preisfrage ausgeschrieben wurde.
wodurch das genannte Museum eine Gesamt-
übersicht der romantischen Bewegung in den
Niederlanden zu erhalten wünscht. In der Dar-
stellung soll einerseits auf die Vorgeschichte
der Bewegung als auch das Zusammengehen
dieser Bewegung mit den gleichartigen Be-
strebungen in den anderen europäischen Län-
dern geschildert werden. Es soll sowohl die
Malerei wie die Zeichenkunst und die Radierung
der genannten Periode behandelt werden. Letz-
ter Einsendungstermin ist der 1. Januar 1945.
LITERATUR
Kunstpreis-Verzeichnis. 2. Band. Auktionsergebnisse
vom 1. Juli 1940 bis 30. Juni 1941. Weltkunstverlag
Berlin-Paris. (Halbleinenbd., 623 Seiten mit Bildtafeln,
RM 22.—).
Dem seiner Zeit hier ausführlich besprochenen
ersten Bande dieses Nachschlagewerkes und Beraters
in allen Preisfragen reiht sich nun in verhältnis-
mäßig kurzer Frist der zweite an. Während bei dem
früheren etwa 3 000 Versteigerungsresultate verar-
beitet wurden, umfaßt der
vorliegende fast 8 000, sodaß
sich der Umfang mehr als
verdoppelt hat. Für die Be-
wertung von Plastiken, Mö-
beln usw. werden auch dies-
mal durch den Bilderteil feste
Anhaltspunkte gegeben. Die
mit Künstlernamen registrier-
ten Werke stammen aus den
bedeutendsten in- und aus-
ländischen Auktionen, sodaß
das wichtigste Material erfaßt
werden konnte. Stichproben
ergeben die Zuverlässigkeit
dieses Kompendiums, das in
seiner übersichtlichen Anord-
nung eine leichte und schnelle
Benutzung ermöglicht. Es
wäre zu wünschen, daß Fort-
setzung dieser sowohl für
den Kunsthandel, als auch
für Sammler und Liebhaber
dauernd nützlichen Veröffent-
lichung nicht durch den Krieg
ins Stocken gerät.
Hans Zeeck
Harald Keller: Giovanni Pi-
sano. 72 S., 152 Abb. Hlwd.
RM 9.80.
Leo Planiscig: Desiderio da
Settignano. 50 S., 87 Abb.
Jllwd. RM 7.20.
Ludwig Schudt: Caravaggio.
56 S., 78 Abb., 2 Farbtfln.
Hlwd. RM 8.50.
Ludwig von Baldass: Hans
Memling. 50 S., 100 Abb.,
25 Farbtfln. Hlwd. RM 9.80.
Verlag Anton Schroll & Co.,
Wien, 1942.
Vier neue Bände der be-
kannten „Samlung Schroll“,
die sich innerhalb der neueren
kunstgeschichtlichen Buch-
serien durch Gediegenheit der
Bearbeitung wie Schönheit der Ausstattung einen
ersten Rang erworben hat, bringen wiederum mit
fühl für das Wesentliche abgeschlossene, meist
bildmäßig vollständige Darstellungen von Meistern,
die in der deutschen Kunstliteratur stiefmütter-
lich behandelt sind. So ist es nicht verwunderlich,
daß die Spezialkenner, die die vorliegenden Bände
bearbeitet haben, neben lesbaren Monographien eine
Menge neuen, selbständigen Forschungsmaterials zu
bieten haben, die auch für die wissenschaftliche
Weiterarbeit von Bedeutung ist.
Werner R. D e u s c h
Balil-beg Mussay assul : Avarin
Ausstellung: Münchener Künstler im Maximilianeum
Neuerwerbungen der Galerie des 19. Jahrhunderts, Wien
(Fortsetzung von Seite 1)
Arbeit (um 1890—1895) entstanden und in der
für diesen Künstler typischen Manier gemalt.
Von den Malern des 19. Jahrhunderts, die
mit Neuerwerbungen vertreten sind, fallen vor
allem Führich (Rudolf von Habsburg und der
Priester), Daffinger (Marie Isabella, Königin
von Sicilien, als Kind), Hörmann (Eisläufer auf
der Thaya), Makart (Dante und Virgil im In-
ferno), Pettenkofen (Zigeunergespann am Was-
ser) und G. F. Waldmüller (Rosenstrauß) be-
sonders ins Auge. Vom Bildhauer Georges
Minne wurden zwei Marmorstatuetten „Knie-
ender Knabe“ erworben. Ebenso erhielt die
Galerie eine größere Zahl Werke von Wiener
und rheinischen Malern und Bildhauern. Goya
ist mit einem bedeutenden Werk, „Irrenhaus“,
in die Galerie einbezogen. H. K.
Josef Führich: Rudolf von Hausuurg und der Priester (1870)
Neuerwerbung der Galerie des 19. Jahrhunderts, Wien
Georg Lill: Hans Leinberger, der Bildschnitzer von
Landshut. Welt und Umwelt des Künstlers. 328 Seiten
mit 162 Abbildungen. Verlag F. Bruckmann, München
1942 (Halblwd. RM 24.—).
Die umfangreiche, üppig illustrierte Monographie
des bekannten Münchener Forschers schließt nicht nur
N EUERSCHEINUNGEN
Augst, Emil: Das deutsche Möbel. Augsburg: Rösler
1942. Hlw. 10.—
Bissing, Fr(iedrich) W(ilhelm), Frh. v.: Die Bau-
geschichte des südlichen Tempels von Buhen.
München: C. H. Beck. nn 3.80
eine Lücke in der Kunstliteratur, sondern trägt wirk-
lich eine Dankesschuld der deutschen Wissenschaft an
eine der bedeutendsten Künstlerpersönlichkeiten der
Böcklin, Arnold: 10 Farbtafeln mit Einf. v. Ulrich
Christoffel. Bremen: Angelsachsen-Verlag 1943.
In Umschi. 5.50
Epoche der „Dürerzeit“
die Spezialisten in den
Bodmer, H(einrich): Feuerbach. Leipzig:
1942.
an Genialitäten. so re’« Len
ab. Denn so intensiv sich
beiden letzten Jahrzehnten
auch bemüht haben, Stein
um Stein zu jenem Bau
zusammengetragen, als der
heute das Gesamtwerk des
Landshuters Meisters vor uns
steht — Bemühungen, als
deren Ergebnisse heute eine
große Zahl wissenschaftlicher
Aufsätze in den verschieden-
sten Zeitschriften vorliegen—,
so wenig konnte Leinberger,
im Gegensatz etwa zu Riemen-
schneider oder Veit Stoß, in
die Breite wirken, weil die
zusammenfassende, auch wei-
teren Kreisen zugängliche
Gesamtdarstellung fehlte. Sie
liegt nunmehr in einer wür-
digen Form in dem Buche
Georg Lills vor. Mit äußer-
ster Behutsamkeit wägt der
Verfasser, selbst um die Lein-
bergerforschung verdient,
sämtliche bisherigen Ergeb-
nisse ab, sichtet nochmals
das spärliche Urkundenmate-
rial und klärt Streitfragen
mit dem Ergebnis, daß ein
abgerundetes Bild von Wesen
und Entwicklung Leinbergei s
entsteht. Mit besonderer
Klarheit und überzeugender
Beweisführung wird das
Verhältnis des Künstlers zu
seinen Vorgängern und Zeit-
genossen herausgearbeitet,
insbesondere aber die Tat-
sache der engen Zugehörig-
keit Leinbergers zur Donau-
schule hervorgehoben und die
Parallelentwicklung mit Alt-
dorfer aufgezeigt. Die Fülle
des vielfach neuen Abbil-
dungsmaterials mit vielen in-
struktiven Detailaufnahmen
Goldmann
Hlw. 20.—
schafft ein eindrückliches
Richard Scheibe: Sitzender Akt. Kreide
Bild der künstlerischen Größe
des Meisters. W. R. Den sch
Ausstellung: Berliner Zeichner und Graphiker, Nürnberg
(2 Fotos: Albrecht-Dürer-Verein, Nürnberg)
Julius Böhler, München. Brienner Straße 12
Alte Gemälde • Antiquitäten und alte Möbel • Kunstversteigerungen
MÜNCHENER KUNSTVERSTEIGERUNGSHAUS ADOLF WEINMÜLLER
Kunstauktionen • Ausstellungen
Übernahme ganzer Sammlungen und wertvoller Einzelstücke: Gemälde alter und neuer Meister,
Antiquitäten, Möbel, Plastik, Tapisserien und Teppiche, Münzen, Medaillen, Graphik, Bücher,
Handschriften u. s. w.
MÜNCHEN, ODEONSPLATZ 4
LEUCHTENBERG-PALAIS / RUF: 22 9 62 und 51 6 16
MÜNCHNER KUNSTHANDELS- GESELLSCHAFT
Kameradschaft der Künstler München E. V.
AUSSTELLUNGEN
Antiker Möbel, Gobelins, Antiquitäten, alter Textilien
vornehmer Wohnungseinrichtungen
MÜNCHEN LENBACHPLATZ3
Jahrg. XVII, Nr. 19/22 vom 30. Mai 1943
DIE WELTKUNST
Berliner Zeichner und Graphiker
Mit der vom Albrecht-Dürer-Verein in der
Stadt der Reichsparteitage Nürnberg eröffneten
Ausstellung „Berliner Zeichner und Graphiker“
ist eine schöne und dankenswerte Anregung zur
Bereicherung gegenseitiger Kunstäußerungen
von Stadt zu Stadt unter schwierigsten Kriegs-
verhältnissen erfüllt worden. Die vom Graphi-
schen Kabinett beim Verein Berliner Künstler
zusammengestellte Schau steht im gleichzeitigen
Austausch zu der in Kürze in der Reichshaupt-
stadt zu erwartenden Ausstellung von Werken
Nürnberger Künstler, beide seit längerem ge-
plant und vorbereitet von dem Leiter des Ber-
liner Kabinetts, W. Wellenstein und dem Direktor
der Städtischen Galerien und Kunstsammlungen
in Nürnberg, Dr. Eberhard Lutze. In der Ge-
samtheit von über hundert Blättern vermittelt
die Ausstellung schöne künstlerische Reife und
hoffnungsvolle Begabungen. Würdig setzt sich
die große deutsche Zeichentradition fort in der
duftig bewegten malerischen Kunst der älteren
Meister bis zur straffen plastischen Form der
z. T. an der Front stehenden jungen Generation.
M. M ö r c k
Die Kunst
der Niederländischen Boinantik
Die starke Teilnahme, die gegenwärtig in
den Niederlanden für die Kunst der Nieder-
ländischen Romantik herrscht, also für die
Kunstperiode der Jahre >800—1840, wird da-
durch beleuchtet, daß vom Teyler-Museum in
Haarlem eine Preisfrage ausgeschrieben wurde.
wodurch das genannte Museum eine Gesamt-
übersicht der romantischen Bewegung in den
Niederlanden zu erhalten wünscht. In der Dar-
stellung soll einerseits auf die Vorgeschichte
der Bewegung als auch das Zusammengehen
dieser Bewegung mit den gleichartigen Be-
strebungen in den anderen europäischen Län-
dern geschildert werden. Es soll sowohl die
Malerei wie die Zeichenkunst und die Radierung
der genannten Periode behandelt werden. Letz-
ter Einsendungstermin ist der 1. Januar 1945.
LITERATUR
Kunstpreis-Verzeichnis. 2. Band. Auktionsergebnisse
vom 1. Juli 1940 bis 30. Juni 1941. Weltkunstverlag
Berlin-Paris. (Halbleinenbd., 623 Seiten mit Bildtafeln,
RM 22.—).
Dem seiner Zeit hier ausführlich besprochenen
ersten Bande dieses Nachschlagewerkes und Beraters
in allen Preisfragen reiht sich nun in verhältnis-
mäßig kurzer Frist der zweite an. Während bei dem
früheren etwa 3 000 Versteigerungsresultate verar-
beitet wurden, umfaßt der
vorliegende fast 8 000, sodaß
sich der Umfang mehr als
verdoppelt hat. Für die Be-
wertung von Plastiken, Mö-
beln usw. werden auch dies-
mal durch den Bilderteil feste
Anhaltspunkte gegeben. Die
mit Künstlernamen registrier-
ten Werke stammen aus den
bedeutendsten in- und aus-
ländischen Auktionen, sodaß
das wichtigste Material erfaßt
werden konnte. Stichproben
ergeben die Zuverlässigkeit
dieses Kompendiums, das in
seiner übersichtlichen Anord-
nung eine leichte und schnelle
Benutzung ermöglicht. Es
wäre zu wünschen, daß Fort-
setzung dieser sowohl für
den Kunsthandel, als auch
für Sammler und Liebhaber
dauernd nützlichen Veröffent-
lichung nicht durch den Krieg
ins Stocken gerät.
Hans Zeeck
Harald Keller: Giovanni Pi-
sano. 72 S., 152 Abb. Hlwd.
RM 9.80.
Leo Planiscig: Desiderio da
Settignano. 50 S., 87 Abb.
Jllwd. RM 7.20.
Ludwig Schudt: Caravaggio.
56 S., 78 Abb., 2 Farbtfln.
Hlwd. RM 8.50.
Ludwig von Baldass: Hans
Memling. 50 S., 100 Abb.,
25 Farbtfln. Hlwd. RM 9.80.
Verlag Anton Schroll & Co.,
Wien, 1942.
Vier neue Bände der be-
kannten „Samlung Schroll“,
die sich innerhalb der neueren
kunstgeschichtlichen Buch-
serien durch Gediegenheit der
Bearbeitung wie Schönheit der Ausstattung einen
ersten Rang erworben hat, bringen wiederum mit
fühl für das Wesentliche abgeschlossene, meist
bildmäßig vollständige Darstellungen von Meistern,
die in der deutschen Kunstliteratur stiefmütter-
lich behandelt sind. So ist es nicht verwunderlich,
daß die Spezialkenner, die die vorliegenden Bände
bearbeitet haben, neben lesbaren Monographien eine
Menge neuen, selbständigen Forschungsmaterials zu
bieten haben, die auch für die wissenschaftliche
Weiterarbeit von Bedeutung ist.
Werner R. D e u s c h
Balil-beg Mussay assul : Avarin
Ausstellung: Münchener Künstler im Maximilianeum
Neuerwerbungen der Galerie des 19. Jahrhunderts, Wien
(Fortsetzung von Seite 1)
Arbeit (um 1890—1895) entstanden und in der
für diesen Künstler typischen Manier gemalt.
Von den Malern des 19. Jahrhunderts, die
mit Neuerwerbungen vertreten sind, fallen vor
allem Führich (Rudolf von Habsburg und der
Priester), Daffinger (Marie Isabella, Königin
von Sicilien, als Kind), Hörmann (Eisläufer auf
der Thaya), Makart (Dante und Virgil im In-
ferno), Pettenkofen (Zigeunergespann am Was-
ser) und G. F. Waldmüller (Rosenstrauß) be-
sonders ins Auge. Vom Bildhauer Georges
Minne wurden zwei Marmorstatuetten „Knie-
ender Knabe“ erworben. Ebenso erhielt die
Galerie eine größere Zahl Werke von Wiener
und rheinischen Malern und Bildhauern. Goya
ist mit einem bedeutenden Werk, „Irrenhaus“,
in die Galerie einbezogen. H. K.
Josef Führich: Rudolf von Hausuurg und der Priester (1870)
Neuerwerbung der Galerie des 19. Jahrhunderts, Wien
Georg Lill: Hans Leinberger, der Bildschnitzer von
Landshut. Welt und Umwelt des Künstlers. 328 Seiten
mit 162 Abbildungen. Verlag F. Bruckmann, München
1942 (Halblwd. RM 24.—).
Die umfangreiche, üppig illustrierte Monographie
des bekannten Münchener Forschers schließt nicht nur
N EUERSCHEINUNGEN
Augst, Emil: Das deutsche Möbel. Augsburg: Rösler
1942. Hlw. 10.—
Bissing, Fr(iedrich) W(ilhelm), Frh. v.: Die Bau-
geschichte des südlichen Tempels von Buhen.
München: C. H. Beck. nn 3.80
eine Lücke in der Kunstliteratur, sondern trägt wirk-
lich eine Dankesschuld der deutschen Wissenschaft an
eine der bedeutendsten Künstlerpersönlichkeiten der
Böcklin, Arnold: 10 Farbtafeln mit Einf. v. Ulrich
Christoffel. Bremen: Angelsachsen-Verlag 1943.
In Umschi. 5.50
Epoche der „Dürerzeit“
die Spezialisten in den
Bodmer, H(einrich): Feuerbach. Leipzig:
1942.
an Genialitäten. so re’« Len
ab. Denn so intensiv sich
beiden letzten Jahrzehnten
auch bemüht haben, Stein
um Stein zu jenem Bau
zusammengetragen, als der
heute das Gesamtwerk des
Landshuters Meisters vor uns
steht — Bemühungen, als
deren Ergebnisse heute eine
große Zahl wissenschaftlicher
Aufsätze in den verschieden-
sten Zeitschriften vorliegen—,
so wenig konnte Leinberger,
im Gegensatz etwa zu Riemen-
schneider oder Veit Stoß, in
die Breite wirken, weil die
zusammenfassende, auch wei-
teren Kreisen zugängliche
Gesamtdarstellung fehlte. Sie
liegt nunmehr in einer wür-
digen Form in dem Buche
Georg Lills vor. Mit äußer-
ster Behutsamkeit wägt der
Verfasser, selbst um die Lein-
bergerforschung verdient,
sämtliche bisherigen Ergeb-
nisse ab, sichtet nochmals
das spärliche Urkundenmate-
rial und klärt Streitfragen
mit dem Ergebnis, daß ein
abgerundetes Bild von Wesen
und Entwicklung Leinbergei s
entsteht. Mit besonderer
Klarheit und überzeugender
Beweisführung wird das
Verhältnis des Künstlers zu
seinen Vorgängern und Zeit-
genossen herausgearbeitet,
insbesondere aber die Tat-
sache der engen Zugehörig-
keit Leinbergers zur Donau-
schule hervorgehoben und die
Parallelentwicklung mit Alt-
dorfer aufgezeigt. Die Fülle
des vielfach neuen Abbil-
dungsmaterials mit vielen in-
struktiven Detailaufnahmen
Goldmann
Hlw. 20.—
schafft ein eindrückliches
Richard Scheibe: Sitzender Akt. Kreide
Bild der künstlerischen Größe
des Meisters. W. R. Den sch
Ausstellung: Berliner Zeichner und Graphiker, Nürnberg
(2 Fotos: Albrecht-Dürer-Verein, Nürnberg)
Julius Böhler, München. Brienner Straße 12
Alte Gemälde • Antiquitäten und alte Möbel • Kunstversteigerungen
MÜNCHENER KUNSTVERSTEIGERUNGSHAUS ADOLF WEINMÜLLER
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MÜNCHNER KUNSTHANDELS- GESELLSCHAFT
Kameradschaft der Künstler München E. V.
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vornehmer Wohnungseinrichtungen
MÜNCHEN LENBACHPLATZ3