20. Juli 1943
XVII. J AHRGANG, Nr. 27/30
ANERKANNTES ZENTRALORGAN FÜR
KÜNSTLER. SAMMLER, KUNSTHÄNDLER
FÜR KRIEGS DAUER VEREINIGT MIT .,K UNSTR UND SC IIAU^
Erscheint am 15. jeden Monats im Weltkunst-Verlag, Berlin W 62,
Kurfürstenstraße 98. Bankkonti: Deutsche Bank, Depositen-
Kasse M, Berlin W 62, Kurfürstenstraße 115. Postscheckkonti:
Berlin 118054; Wien 114783: Prag 59283; Den Haag 1455 12;
Paris 1700 14: Zürich 81 59
Redaktion, Verlag und Lesesaal:
Berlin W 62, Kurfürstenstraße 98
Telelon! 25 72 28
Man abonniert beim Verlag oder bei den Buchhändlern. Semester
für Deutschland inkl. Postzustellung RM 4.50: Lieferung durch
den Verlag im Umschlag RM 5.50; für das Ausland (nur im
Umschlag) RM 5.50: Frankreich ffrs. 110; Holland hfl. 4.25;
Schweiz sfrs. 7.80: und die nicht angeführten Länder RM 5.50.
Galerie Haberstock • Berlin W 62 • Kurfürstenstraße 59
Fernsprecher: 21 17 64 und 21 17 88 zwischen Lützowplatz und Noliendorfplatz, an der Einemstraße
sucht ständig zu kaufen: Meisterwerke der Malerei des 15. bis einschließlich 19. Jahrhunderts
Große Deutsche Kunstausstellung 1943
Rudolf Hermann Eisenmenger: Drei Frauen am Brunnen
Große Deutschp- Kunstausstellung, München
Zum 4. Mal in diesem Kriege haben sich die
Pforten des Hauses der Deutschen Kunst in
München geöffnet und führen die zahlreichen
Besucher, die nicht nur aus allen Gauen Groß-
deutschlands, sondern auch aus den befreun-
deten Nationen nach München kommen, zu dem
Wirken und Schaffen deutscher Künstler, das
Arno Breuer: Schreitende
Große Deutsche Kunstausstellung, München
sich in reiner Vollkommenheit hier offenbart.
Es ist ein erhebendes Dokument, das uns mit
Stolz und Zuversicht erfüllen kann, wenn trotz
der kriegsbedingten Schwere, die auf so vielen
deutschen Städten und Volksgenossen lastet,
die deutsche Kunst wie in Friedenstagen un-
behindert ihren Weg schreitet. Unter den zahl-
reich eingereichten Werken konnten in dieser
repräsentativen Jahresschau 1200 Werke der
Malerei, Plastik und Graphik von rund 650
Künstlern aus allen deutschen Gauen als Zeichen
der schöpferischen Kraft unserer bildenden
Künstler zur Ausstellung gelangen.
Es ist selbstverständlich, daß das Kriegs-
erleben in verschiedenen Werken zum Ausdruck
kommt. ••Aber wJnr Rcai'.dik und !)ram..tik
findet einen befreienden und positiven Nieder-
schlag in der tiefempfundenen und romantischen
Wiedergabe der deutschen Landschaft, der
reinen, klassischen Schönheit figuraler Werke
und des besinnlichen Humors, der uns aus ver-
schiedenen Genrebildern anspricht. Wir denken
dabei hauptsächlich an die Sonderschau des
Rotenburger Meisters Peter Philippi, der
sich als Schilderet kleinstädtischen Lebens
zeigt.
Unter den Kriegsbildern ist Franz Eich-
horst mit 8 Werken vertreten, von denen
„Erinnerung an Stalingrad“ einen erschüttern-
den Eindruck hinterläßt: aber auch seine Aqua-
relle packen durch ihre starke Lebendigkeit.
In dem Gemälde von Thöny, „Waffen-^ im
Einsatz“, wird der Beschauer unwillkürlich
durch die sprechende Darstellung einer Kriegs-
szene inmitten des Geschehens gestellt, als
wäre er selbst daran beteiligt. Überhaupt wir-
ken die in dieser Ausstellung gezeigten Kriegs-
erlebnisse ungeheuer plastisch, ob es nun das
Gemälde „L. M. O.“ von Wilhelm Sauter,
die Gemälde von Herbert Schnürpel oder
die beiden temperamentvoll dargcstellten
Gruppenbilder von Rudolf Lipus sind.
Dem Kriegserleben gegenüber steht die fried-
volle Schilderung der Landschaft. Hier erfreuen
in ihrer stillen, andachtsvollen Liebe zur Natur
Bilder, wie sie in hoher Vollkommenheit Meister
Walter Klemm, Fritz Bayerlein, Hans
Bauer, Josef Steib, Hans Schiel ge-
schaffen haben, ebenso wie uns in ihrer Roman-
tik die Gemälde von Herrn. Gradl, Leopold
Rothaug, Hugo Hodiener, der sich
immer stärker vollendende Sudetendeutsche,
Oswald Grill, beeindrucken und Werke von
ter Hell, Traub in ihrer sinnvollen Be-
schaulichkeit entzücken. Ganz besonders fesseln
wieder wie stets die Werke Herrn. Urbans
in ihrer eigenartig von südländischer Wärme
erfüllten Maltechnik. Große Reife und klare
Erkenntnis stimmungsvoller Lichtwirkung zei-
gen die vier Gemälde von Willy Kriegei
„Morgen, Mittag, Abend und Nacht“.
Einen großen Teil der Ausstellung nehmen
Porträts,. Akte und figürliche Kompositionen
ein. Hier sind es besonders: Richard Klein,
der mit dem Porträt der „Künstlerin Rosl Popp“,
von der wir in der Ausstellung zwei sehr reiz-
volle Bilder kennenlernen, wie auch mit dem
Akt „Badende“ seine hohe Malkunst beweist,
ferner die beiden Frauenporträts von Fritz
Rhein, Erwin K n ir r , das Damenbildnis von
Adolf Ziegler, Paul Mathias Padua mit
(6 Fotos: Jaeger & Goergen, München)
einer Kollektion von acht Bildern, von denen
das Kolossal-Gemälde „Schlafende Diana“ star-
ken Eindruck hinterläßt. Sehr eindrucksvoll
wirkt das Porträt „Baltendeutsche Umsiedlerin“
von Engelbert Schoner in seiner lebens-
wahren und malerisch feinen Durchführung,
während in dem Gemälde „Die Mutter“ von
Paul Rosner die schlichte Reinheit und Ge-
mütstiefe der Lösung dieses Themas stark be-
rührt Selbstverständlich erringt die hohe Kunst
des Altmeisters Leo Sam berg er durch seine
beiden Werke allseitige Beachtung. Von eigen-
artiger Wirkung ist das in seiner Märchen-
stimmung und in den geschickt angewandten
Gegensätzen zwischen Licht und Dunkel, kalter
und warmer Farbe gehaltene Gemälde „Zaube-
rei im Herbst“ von Sepp H i 1 z. Reizvoll sind
wieder die Akte von Karl Truppe „Vanitas“,
Paul Tiecke, Rerlin W 62
Kurfürstenstraße 104 • Telefon 24 17 68
Rahmen,
Restaurierungen aller Art
CARL NICOLAI
GEMÄLDE DES 18.— 19. JAHRHUNDERTS
B E R L 1 N W 1 5, M E I N E K E S T BASSE 2, I. ETAGE
Ankauf am Kurfürstendamm - Tel.: 91 7389 Verkauf
L. T. NEUMANN, WIEN I
Inhaber Julius u. August Eymer
Kohlmarkt 11 • Gegründet 1833
Gemälde alter und moderner Meister
GALERIE MATTHIESEN • BERLIN W 35 • VIKTORIASTRASSE 33
Heinz Mansfeld
Dr. Margarethe Noelle
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Fischer - Böhler, München, Brienner Straße 3
Wilhelm Böhler Inhaber Karl Fischer am Wittelsbacherplatz
Ankauf
Antiquitäten • Elegante Einrichtungen des 18. Jahrhunderts
Spezialität: Farbig gefaßte Möbel und Fayencen
Ernst Fritzsche
Ankauf Alt-Japan- und China-Kunst verkauf
Berlin W 8 ■ Wilhelmstraße 55 • Fernruf 11 11 89
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Erscheint am 15. jeden Monats im Weltkunst-Verlag, Berlin W 62,
Kurfürstenstraße 98. Bankkonti: Deutsche Bank, Depositen-
Kasse M, Berlin W 62, Kurfürstenstraße 115. Postscheckkonti:
Berlin 118054; Wien 114783: Prag 59283; Den Haag 1455 12;
Paris 1700 14: Zürich 81 59
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Umschlag) RM 5.50: Frankreich ffrs. 110; Holland hfl. 4.25;
Schweiz sfrs. 7.80: und die nicht angeführten Länder RM 5.50.
Galerie Haberstock • Berlin W 62 • Kurfürstenstraße 59
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Große Deutsche Kunstausstellung 1943
Rudolf Hermann Eisenmenger: Drei Frauen am Brunnen
Große Deutschp- Kunstausstellung, München
Zum 4. Mal in diesem Kriege haben sich die
Pforten des Hauses der Deutschen Kunst in
München geöffnet und führen die zahlreichen
Besucher, die nicht nur aus allen Gauen Groß-
deutschlands, sondern auch aus den befreun-
deten Nationen nach München kommen, zu dem
Wirken und Schaffen deutscher Künstler, das
Arno Breuer: Schreitende
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sich in reiner Vollkommenheit hier offenbart.
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Stolz und Zuversicht erfüllen kann, wenn trotz
der kriegsbedingten Schwere, die auf so vielen
deutschen Städten und Volksgenossen lastet,
die deutsche Kunst wie in Friedenstagen un-
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repräsentativen Jahresschau 1200 Werke der
Malerei, Plastik und Graphik von rund 650
Künstlern aus allen deutschen Gauen als Zeichen
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Künstler zur Ausstellung gelangen.
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erleben in verschiedenen Werken zum Ausdruck
kommt. ••Aber wJnr Rcai'.dik und !)ram..tik
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schlag in der tiefempfundenen und romantischen
Wiedergabe der deutschen Landschaft, der
reinen, klassischen Schönheit figuraler Werke
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schiedenen Genrebildern anspricht. Wir denken
dabei hauptsächlich an die Sonderschau des
Rotenburger Meisters Peter Philippi, der
sich als Schilderet kleinstädtischen Lebens
zeigt.
Unter den Kriegsbildern ist Franz Eich-
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relle packen durch ihre starke Lebendigkeit.
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Einsatz“, wird der Beschauer unwillkürlich
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szene inmitten des Geschehens gestellt, als
wäre er selbst daran beteiligt. Überhaupt wir-
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Dem Kriegserleben gegenüber steht die fried-
volle Schilderung der Landschaft. Hier erfreuen
in ihrer stillen, andachtsvollen Liebe zur Natur
Bilder, wie sie in hoher Vollkommenheit Meister
Walter Klemm, Fritz Bayerlein, Hans
Bauer, Josef Steib, Hans Schiel ge-
schaffen haben, ebenso wie uns in ihrer Roman-
tik die Gemälde von Herrn. Gradl, Leopold
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immer stärker vollendende Sudetendeutsche,
Oswald Grill, beeindrucken und Werke von
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schaulichkeit entzücken. Ganz besonders fesseln
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gen die vier Gemälde von Willy Kriegei
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Einen großen Teil der Ausstellung nehmen
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der mit dem Porträt der „Künstlerin Rosl Popp“,
von der wir in der Ausstellung zwei sehr reiz-
volle Bilder kennenlernen, wie auch mit dem
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ferner die beiden Frauenporträts von Fritz
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