Münchener kunstversteigerungshaus adolf weinmüller
Kunstauktionen • Ausstellungen
Übernahme ganzer Sammlungen und wertvoller Einzelstücke: Gemälde alter und neuer Meister,
Antiquitäten, Möbel, Plastik, Tapisserien und Teppiche, Münzen, Medaillen, Graphik, Bücher,
Handschriften u. s. w.
München, odeons platz 4
LEU CHTE NB ER G - P AL AIS / RUF: 22 9 62 und 51 6 16
MÜNCHNER KUNSTHANDELS- GESELLSCHAFT
Kameradschaft der Künstler München E. V.
AUSSTELLUNGEN
Antiker Möbel, Gobelins, Antiquitäten, alter Textilien
vornehmer Wohnungseinrichtungen
MÜNCHEN LENBACHPLATZ3
Ein Entwurf des Greco
Von den vielen Zeichnungen, die im Nach-
laß Qrecos erwähnt werden, ist fast nichts er-
halten. Hier kann dazu ein früher Kompositions-
entwurf bekannt gemacht werden (22X29 cm).
Es ist Jesus bei Maria und Martha und zwar
in zwei verschiedenen Vorgängen dargestellt:
zunächst sitzt Maria zu Jesu Füßen und hört
seiner Rede zu, während sich Martha hinten zu
schaffen macht; dann tritt Martha zu Jesus,
der sich ihr zuwendet. Manches erinnert an
das venezianische Festmahl der Hochzeit zu
Kana Grecos in Straßburg (auch der als weitere
Variante verkürzt eingezeichnete Tisch), aber
die Raumanordnung und die agierenden Vorder-
grundfiguren verbinden den Entwurf enger mit
den verschiedenen Ausführungen der Blinden-
heilung und der Austreibung der Wechsler, also
mit Bildern, die meist bald nach Grecos An-
kunft in Rom 1570 entstanden sein müssen.
Auch die an den Sockel gelehnte Jüngergruppe,
die diesem Entwurf eigentümlich ist, ist aus
römischen Studien, wohl nach der Disputa,
entstanden.
Kein Gemälde Grecos, das diesem Entwurf
entspräche, ist bekannt, nur auf einer kleinen
Tafel derselben Zeit im Museum zu Worcester,
Mass., ist die Geschichte, beschränkt auf drei
Figuren, behandelt. Der Stil der Federzeichnung
zeigt in den Umrissen der mächtigen Körper
ein malerisches Flackern, das Grecos spätere
Spiritualität ahnen läßt, aber auch noch, be-
sonders in der hingabevollen Gestalt der Maria,
jene irdische Schönheit, die den frühen Werken
eigen ist, Kurt E. Simon
DIE WELTKUNST
Jahrg. XVII, Nr. 27/30 vom 20. Juli 1943
Neuerwerbungen des Nürnberger
Germanischen Museums
Der jetzt in sorgfältigem Druck heraus-
gekommene 89. Jahresbericht des Germanischen
Nationalmuseums in Nürnberg ist vorzüglich
illustriert und umfaßt 64 Seiten. Nach ihm
Wiesen die ersten sieben Monate, in denen die
Erdgeschoßräume des Galeriebaues ständig
geöffnet waren, 22 097 Besucher auf. Unter
den Zugängen sind eine Nürnberger Stein-
madonna aus der 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts
Und eine wohl der Medaillenkunst Albrecht
Dürers zuzuweisende, 1514 datierte Prägung in
Bleiguß mit Profilbüste einer jungen Frau her-
Vorzuheben. Eine lebensgroße Bronzehand
Josef Thorak: Danziger Freiheitsdenkmal
Große Deutsche Kunstausstellung, München
gehört der Werkstätte Peter Vischers an. Die
Plastische Abteilung konnte ferner um ein Werk
des mainfränkischen Bildhauers Ferdinand
Dietz, das Holzmodell für die Minerva im Park
von Veitshöchheim, bereichert werden. Ein
wertvoller Beitrag der Barockmalerei ist ein
vielleicht von der Hand des Danziger Andreas
Stech herrührendes Herrenbildnis mit rotem
Mantel. Auch ist der Erwerb der von dem
Nürnberger Hans Hofmann ausgeführten Kopie
von Dürers Porträt des Hieronymus Holsschuher
gelungen.
Ungarische Kunst in Berlin [p
Entwicklung verdiente Verfasser gibt hier einen
lückenlosen bibliographischen Bericht, der sich jedoch
nicht nur auf die Anführung der Einzeltitel be-
schränkt, sondern durch kurze Inhaltsangabe und
vielfach eigene, selbständige Stellungnahme dem Er-
forscher der ostdeutschen Kunst ein unentbehrliches
Hilfsmittel der weiteren Forschungsarbeit an die
Hand gibt. Eine Veröffentlichung von ernstem wissen-
schaftlichem Bestreben, die mit Recht einen Platz in
den „Schriften der Deutschen Akademie“ gefunden hat.
C. von Mandach: 136 Gemälde und Zeichnungen von
Albert Anker. 34 Seiten mit 10 Abb., 113 Tafeln und
13 Farbbilder. Fretz & Wasmuth, Zürich 1942 (Lwd.
schw. fr. 30.—).
In dem vorliegenden Bande wird in mustergültigen
ganzseitigen Wiedergaben eine sorgfältige Auswahl
des malerischen und zeichnerischen Schaffens des wohl
volkstümlichsten schweizer Malers des 19. Jahrhunderts
geboten. Der Geistesverwandte eines Jeremias Gott-
helf ist nicht nur als Genremaler, als der er neben
Vautier, Defregger, Grützner oder Knaus in der Kunst-
geschichte des 19. Jahrhunderts weiterlebt, hervor-
getreten, sondern vor allem als feinempfindender
Bildnismaler und teilweise auch als Landschafter. Als
solcher hat er nicht nur einige der malerisch und
menschlich feinsten Kinderbildnisse geschaffen, son-
dern, vor allem im Aquarell der Spätzeit, Proben eines
in die Zukunft weisenden Landschaftsgestaltens.
C. von Mandach, der Konservator des Bernischen
Kunstmuseums, führt mit feiner Einfühlungsgabe in
Leben und Wesen der Kunst des Malers ein, der „mit
seinem Sinn für die Wirklichkeit ein reines Schönheits-
gefühl verband, und zwar ein Schönheitsgefühl, das
sich nicht an äußere Eleganz bindet, sondern auf die
Anwendung malerischer Ausdrucksmittel in Zeichnung
und Farbe gerichtet ist“. Werner R. Deusch
In drei Sälen des Mittelgeschosses der
Berliner Nationalgalerie sind ,i t; t
Werke von 16 deutschen, in Ungarn taugen
Malern, Zeichnern und Plastikern zu einer Aus-
stellung vereinigt worden. Die technische Viel-
seitigkeit in dieser durchweg heimatverbundene
Themen behandelnden Schau spricht sich auch
in reichen graphischen Beiträgen aus. Zwei
Landschaftschilderer fallen in diesem Kreise,
der ein gepflegtes Handwerk mit sicherem
Formgefühl verbindet, besonders auf. Franz
Gulyas-Schumacher zeigt charakteristisch auf-
gefaßte, dem Atmosphärischen gerecht werdende
Ausblicke, von denen ein mattschimmernder
„Sonntag an der Donau“ von starker Stimmung
ist. Die Aquarelle und Gemälde von Sebastian
Leicht erweisen eine temperamentvolle, sich
auch im Koloristischen bewährende Begabung.
Von Josef Wagner seien die in gelben Pastell-
tönen gegebenen Marktbilder genannt.
Hans Zeek
Westdeutsche Künstler -
Münchener Zeichner
Diese am 30. Juni in der Städtischen Galerie
in München eröffneten Ausstellungen wurden
vom Kulturamt als ein Nebeneinander veran-
staltet, dem nur der einzige gemeinsame Nenner
zukommt, daß es vom ungebrochenen Weiter-
schaffen der Künstler im Kriege Zeugnis geben
soll. Außerdem soll die in Verbindung mit dem
Kölner Kunstverein geschaffene Schau west-
deutscher Künstler eine Dankesbezeugung sein
für die vielfache Förderung, die die Münchener
Kunst im Rheinland erfahren hat. Für die Aus-
stellung Münchener Zeichner gab es keinen
anderen Gesichtspunkt als eine möglichst viel-
seitige Beteiligung. So finden wir denn Blätter
in allen Techniken als Studien und als fertige
Arbeiten. Rund 75 Maler haben sich beteiligt,
darunter viele bekannte Namen. F.
Greco: Jesus bei Maria und Martha. Privatbesitz
(Foto: Privat)
Niels von Holst: Die deutsche Kunst des Baltenlandes
im Lichte neuer Forschung. Bericht über das ge-
samte Schrifttum seit dem Weltkrieg. 160 S. Verlag
Ernst Reinhardt, München, 1942. Brosch. RM 5.80.
Der um die Erforschung der baltendeutschen Kunst
und ihrer Zusammenhänge mit der gesamtdeutschen
PREISBERICHTE
Münchener Kunstversteigerungshaus
Adolf Weinmüller
12.—14. Mai 1943
Gemälde, Graphik, Mobiliar, Kunstgew., Plastik
(Preise ab RM 1 000.—)
(Schluß aus Nr. 23/26)
Nr.
RM
649
4 000.—
665
3 000.—
678
1 000.—
702
17 000.—
707
1 100.—
708
2 000.—
714
1 000.—
717
3 300.—
720
1 500.—
721
1 100.—
726
2 500.—
729
2 600.—
730
1 200.—
733
2 800.—
735
1 400.—
739
1 400.—
742
1 000.—
754
4 000.—
756
2 200.—
759
10 000.—
760
1 200.—
762
]5 000.—
768
1 800.—
773
1 000.—
775
1 600.—
776
1 600.—
779
3 300.—
781
5 000.—
782
10 000.—
783
1 600.—
785
2 700.—
788
1 300.—
789
1 000.—
791
1 000.—
792
2 000.—
793
3 000.—
794
2 000.—
796
1 100.—
798
I 500.—
799
1 500.—
802
1 700.—
803
8 000.—
804
10 000.—
805
1 000.—
811
1 000.—
815
2 000.—
816
21 000.—
822
3 300.—
824
3 500.—
825
1 700.—
826
2 600.—
Nr.
RM
850
2 000.—
852
11 000.—
854
5 000.—
855
1 800.—
856
3 400.—
862
2 300.—
863
2 000.—
864
31 000.—
867
10 000.—
868
1 300.—
869
2 700.—
871
3 500.—
872
1 200.—
873
1 700.—
875
1 600.—
876
1 300.—
878
4 000.—
881
20 000.—
884
1 100.—
886
1 300.—
887
3 000.—
888
3 300.—
889
7 500.—
890
1 600.—
892
1 100.—
893
1 300.—
895
1 200.—
899
1 100.—
904
1 200.—
906
1 300.—
907
1 100.—
908
1 500.—
911
4 000.—
916
5 000.—
917
1 300.—
921
2 000.—
927
2 200.—
934
2 200.—
937
1 800.—
939
2 000.—
941
4 000.—
947
45 000.—
949
1 800.—
950
1 200.—
951
3 000.—
952
6 500.—
953
1 100.—
956
4 500.—
957
1 000.—
960
2 400.—
Nr.
RM
962
6 000.—
963
1 100.—
964
1 300.—
965
11 000.—
,966
2 500.—
968
1 000.—
971
1 700.—
972
7 500.—
973
2 600.—
974
4 000.—
980
2 200.—
984
1 200.—
985
1 200.—
990
1 300.—
994
7 500.—
1000
1 500.—
1001
1 700.—
1002
1 100.—
1007
1 500.—
1011
4 000.—
1015
1 600.—
1017
4 000.—
1019
2 700.—
1020
1 200.—
1023a
1 500.—
1024
7 200.—
1029
2 000.—
1030
2 000.—
1031
2 000.—
1032
1 200.—
1034
1 200.—
1035
1 000.—
1035a
2 400.—
1036
2 400.—
1038
3 000.—
1039
1 800.—
1040
1 500.—
1068
6 000.—
1069
1 600.—
1071
3 300.—
1174
8 000.—
1075
1 600.—
1078
4 000.—
1079
13 000.—
1177
3 000.—
1046
4 000.—
1053
4 000.—
1056
1 600.—
1059
7 000.—
1060
1 800.—
1066
9 500.—
Franz Xaver Stahl: Tränke
Große Deutsche Kunstausstellung, München
NEUERSCH EINUNGEN
Graf, Urs. Hrsg. v. Emil Major u. Erwin G r a d -
mann. Basel: Holbein-Verlag 1942. Lw. sfr. 24.—
Hegemann, Hans W.: Der Engel in der deutschen
Kunst. Brünn: Rohrer 1943. Pp. 6.50
Hegemann, Hans Werner: Deutsches Rokoko. König-
stein: Langewiesche 1942. Die blauen Bücher. 2.40
Heidenreich, Robert, Prof. Dr.: Das Grabmal Theode-
richs zu Ravenna. Bonn: Bonner Univ.-Buchdr. 1943.
—.90
Heiligenthal, Roman: Götter, Könige und Imperatoren.
Der Weg der bildenden Kunst. lieidelberg: Carl
Winter 1942. Pp. 6.—
Hugelshofer, Walter: Schweizer Kleinmeister. Zürich:
Fretz & Wasmuth 1943. Lw. sfr. 34.—
Huggler, Max, u. Anna Maria Getto: Schweizer
Malerei im neunzehnten Jahrhundert. Basel: Holbein-
Verlag 1942. Lw. sfr. 24.—
Der silberne Kalender. 1943. Berlin: Klein 1942. 2.50
Keller, Harald: Giovanni Pisano. Wien: A. Schroll
& Co. 1942. 8.50, Hlw. 9.80
Keresztury, Dezsö v.: Alt-Budapest in Text und Bild.
Budapest: Officina 1942. Pp. 2.50
Exotisches Kunstgewerbe aus d. Rautenstrauch-Joest-
Museum d. Hansestadt Köln. Leipzig; Harrassowitz
1943. nn 24.—
Julius Böhler, München, Brienner Straße 12
Alte Gemälde • Antiquitäten und alte Möbel • Kunstversteigerungen