Stichen)1), der in der Fagadeneintheilung für den Palastbau der
Folgezeit bedeutend wird.
Langhausentwurf Raffael's für S. Peter.
Peruzzi (gest. 1535). Sein letzter Ausdruck: Pal. Costa und
Pal. Massimi alle colonne. Das neue Formgefühl kündigt sich an.
A. da Sangallo der Jüngere (gest. 1546), ein Hauptträger der
Barockentwicklung. Sein Stil massig und ernst, robusto e severo
(Ricci)2). Er hat von Raffael gelernt, das Gelernte aber durchaus
selbstständig weiter gebildet. Vielfach ist er Erfinder der neuen
Formtypen. Sein Hauptwerk: Pal. Famese3). Sein eigenes Haus,
jetzt Pal. Sacchetti, das Muster der aristokratischen Stadtwohhung.
Michelangelo Buonarotti (gest. 1564), von jeher berühmt als
der „Vater des Barock". Es mag von Bedeutung gewesen sein, dass
Michelangelo erst als fertiger Mann sich mit dem Bauwesen abgab,
bereits im Besitz eines Ruhmes, der ihm die Bewunderung und
Nachahmung für Alles sicherte, was er irgend thun mochte. Er
behandelt die Formen sofort mit souveräner Rücksichtslosigkeit.
Sie werden nicht mehr um ihren Sinn befragt, sondern dienen
einer Komposition, die lediglich auf bedeutende plastische Kon-
traste, auf das grosse Zusammenwirken von Licht und Schatten
ausgeht.
Jede Linie von ihm ist wichtig.
Die florentinischen Bauten: S. Lorenzo, Fagadenprojecte von
1516, 1517; Mediceische Grabkapelle, Beginn der Arbeiten 1520;
Bibliothek von S. Lorenzo (Laurenziana), Beginn circa 1523; die
Treppe später*).
Die römischen Bauten: Die Umgestaltung des Kapitals; der
Entwurf datirt aus den ersten Jahren Paul's III. Inschriftlich be-
zeugt das Jahr 1538 für die Aufstellung der Statue des Marc Aurel.
Das ovale Postament nimmt vielleicht schon Rücksicht auf einen
1) Fcrrerio, Palazzi di Roma. Eine Zeichnung des Parmegianino,
publizirt bei Geymiiller, Raffaello etc.
2) Ricci, storia dell' architettura in Italia. III. 57.
3) Bekanntlich war es Michelangelo, der das Gebäude vollendete.
Durch ihn wurde die Facade gründlich verdorben. Seinem weitaus-
ladenden Kranzgesimse zu Liebe erhöhte er die Mauern um mehr als
zwei Meter, wodurch Alles aus der Proportion kam.
■*) Hauptdatem 1858, Michelangelo beschreibt die Treppe brieflich
dem Vasari. 1559, er schickt ein Modell dazu an Ammannati.
Folgezeit bedeutend wird.
Langhausentwurf Raffael's für S. Peter.
Peruzzi (gest. 1535). Sein letzter Ausdruck: Pal. Costa und
Pal. Massimi alle colonne. Das neue Formgefühl kündigt sich an.
A. da Sangallo der Jüngere (gest. 1546), ein Hauptträger der
Barockentwicklung. Sein Stil massig und ernst, robusto e severo
(Ricci)2). Er hat von Raffael gelernt, das Gelernte aber durchaus
selbstständig weiter gebildet. Vielfach ist er Erfinder der neuen
Formtypen. Sein Hauptwerk: Pal. Famese3). Sein eigenes Haus,
jetzt Pal. Sacchetti, das Muster der aristokratischen Stadtwohhung.
Michelangelo Buonarotti (gest. 1564), von jeher berühmt als
der „Vater des Barock". Es mag von Bedeutung gewesen sein, dass
Michelangelo erst als fertiger Mann sich mit dem Bauwesen abgab,
bereits im Besitz eines Ruhmes, der ihm die Bewunderung und
Nachahmung für Alles sicherte, was er irgend thun mochte. Er
behandelt die Formen sofort mit souveräner Rücksichtslosigkeit.
Sie werden nicht mehr um ihren Sinn befragt, sondern dienen
einer Komposition, die lediglich auf bedeutende plastische Kon-
traste, auf das grosse Zusammenwirken von Licht und Schatten
ausgeht.
Jede Linie von ihm ist wichtig.
Die florentinischen Bauten: S. Lorenzo, Fagadenprojecte von
1516, 1517; Mediceische Grabkapelle, Beginn der Arbeiten 1520;
Bibliothek von S. Lorenzo (Laurenziana), Beginn circa 1523; die
Treppe später*).
Die römischen Bauten: Die Umgestaltung des Kapitals; der
Entwurf datirt aus den ersten Jahren Paul's III. Inschriftlich be-
zeugt das Jahr 1538 für die Aufstellung der Statue des Marc Aurel.
Das ovale Postament nimmt vielleicht schon Rücksicht auf einen
1) Fcrrerio, Palazzi di Roma. Eine Zeichnung des Parmegianino,
publizirt bei Geymiiller, Raffaello etc.
2) Ricci, storia dell' architettura in Italia. III. 57.
3) Bekanntlich war es Michelangelo, der das Gebäude vollendete.
Durch ihn wurde die Facade gründlich verdorben. Seinem weitaus-
ladenden Kranzgesimse zu Liebe erhöhte er die Mauern um mehr als
zwei Meter, wodurch Alles aus der Proportion kam.
■*) Hauptdatem 1858, Michelangelo beschreibt die Treppe brieflich
dem Vasari. 1559, er schickt ein Modell dazu an Ammannati.