WILLIBALD PIRKHEIMER
der größte Porträtstich Dürers (1526, B. 107). Er gibt den berühmten Gelehrten in
halber Figur, stehend und schreibend. Wahrscheinlich bediente er sich einer Medaille
von Quinten Massys, die Erasmus in einem Brief an Pirkheimer (14. März 1525) selber
dazu angeboten hatte, weil doch seit der Zeichnung Dürers so lange Zeit verstrichen
sei1). Auf das Akzessorische ist viel Kunst verwendet und die Schwarzweißverteilung
von einer bedeutenden Originalität, aber die Darstellung behält etwas Unlebendiges,
selbst wenn sie nicht durch die Erinnerung an Hans Holbeins Meisterwerk verdunkelt
wiirde. Es bedurfte der kühlern Menschenbeobachtung Holbeins, um die wahre Natur
dieses stillen Gesichtes zu verstehen.