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Vom Amphitheater aus kann man auf der Land-
strasse oder teilweise an der Stadtmauer vorbei in 15 Min.
zum Bahnhof zurückkehren,
6. Vesuv. Beförderung dahin durch Cook & Son,
deren Bureau sich in Neapel, Piazza dei Martiri, befindet.
[Die Besteigung zu Fuss ist ausserordentlich anstrengend,
auch ein Eselritt ist sehr strapaziös. Im Winter hüte man
sich im erhitzten Zustande vor Erkältungen.] Die Ge-
sellschaft besorgt die Beförderung der Reisenden von
Neapel ab in eigenen Wagen, von Ostern 1903 ab ver-
mittels elektrischer Bahn über Pugliano bis zum Obser-
vatorium und von da per Drahtseilbahn. Die Dauer der
Fahrt in den Wagen beträgt etwa 3% Std., mit der elek-
trischen Bahn nur l^ Stunde und die Dauer der Fahrt
auf der Drahtseilbahn 12 Min. Der Aufenthalt auf dem
Vesuv ist auf 3 Std. berechnet. Auf dem Vesuv kann
man sich bis zum Krater eines Tragsessels bedienen,
der hin und zurück 10 L. kostet, aber durchaus ent-
behrlich ist.
Fussgängern ist die Tour von Resina aus zu Fuss,
hin und zurück 7 Std., zu empfehlen. Der Fusspfad
geht rechts am Observatorium vorbei bis zur unteren
Station von Cook und dann im Zickzack bis zum Krater.
Wenn man dagegen die Hauptstrasse benutzt, muss man
vom Observatorium aus für das Passieren des Cookschen
Weges jedes Mal 2 Lire zahlen. Die Fusswanderung
bietet unvergessliche Eindrücke.
Der Vesuv erhebt sich östlich von Neapel in der
Campanischen Ebene in der Nähe des Meeres und ist
1300 m hoch. Die Höhe und Gestalt des Berges
wechseln nach jedem Ausbruch. Der nordöstliche Gipfel
heisst Monte Somma, 1100 m hoch; er ist vom Vesuv
durch ein tiefes, sichelförmiges Thal, Atrio del Cavallo,
getrennt. Der bedeutendste Ausbruch des Vesuv war
jener im Jahre 79 nach Christo. Damals gingen Pompeji,
Herculanum, Stabiae und andere Orte zu Grunde. Ein
anschauliches Bild jenes furchtbaren Naturereignisses giebt
ein Schreiben des jüngeren Plinius an den Geschichts-
schreiber Tacitus, worin er zugleich erzählt, wie sein
Onkel, der Naturforscher Plinius, bei jenem Ereignis seinen
 
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