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Woermann, Karl [Hrsg.]
Die antiken Odyssee-Landschaften vom Esquilinischen Hügel zu Rom: in Farben-Steindruck — München, 1876

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https://doi.org/10.11588/diglit.3256#0005
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Vorwort.

Wenn heutzutage von Odysseelandschaften die Rede ist, so denkt das grosse Publikum sofort an die schnell und mit Recht berühmt gewordenen,
in verschiedenen Nachbildungen verbreiteten Wandgemälde, mit denen der Weimarer Meister Friedrich Preller unser Jahrhundert beschenkt. Diesen
Theil des Publikums wird es, so hoffen wir, interessiren, durch das vorliegende Werk zu erfahren, dass die unvergleichlichen Gesänge Homer's schon
vor fast zwanzig Jahrhunderten zu ähnlichen malerischen Illustrationen angeregt, und dass sich die bedeutenden Reste solcher antiken Odysseelandschaften,
die hier veröffentlicht werden, in römischen Wandgemälden, deren Ausführung etwa der Zeit des Kaisers Augustus angehören wird, bis auf den heutigen
Tag erhalten haben.

Die Fachgelehrten dagegen, welche längst von dem Vorhandensein dieser seit fünf und zwanzig Jahren ausgegrabenen Werke unterrichtet gewesen,
haben deren Veröffentlichung längst gewünscht. Ihnen können wir zur Empfehlung der vorliegenden Reproduktionen nur versichern, dass Herausgeber
und Verleger Nichts gespart haben, um die chromolithographischen Blätter zu würdigen Nachbildungen der wichtigen Originale zu machen. Der talent-
volle Künstler H. C. Krohn in Weimar hat aus Freundschaft für den Herausgeber die Herstellung möglichst getreuer, wenn auch fünffach verkleinerter
Kopien der Originalgemälde übernommen. Diese Blätter aber wurden der rühmlichst bekannten artistischen Anstalt des Herrn W. Loeillot in Berlin
zur F aksimi 1 i r u ng in Farbendruck anvertraut. Nur auf diese Weise glaubten wir unser Ziel, womöglich die besten bisher überhaupt angefertigten
Reproduktionen antiker Wandgemälde zu beschaffen, erreichen zu können. Es wird Sache der Kenner sein, zu beurtheilen, wie nahe wir diesem Ziele
gekommen sind.

Da unser Werk nach dem Gesagten sich sowohl an die fachmässigen Kenner der alten Kunst, als an das grössere, künstlerisch gebildete Publikum
zu richten wünschte, so musste es die Sache des Herausgebers bei der Abfassung des Textes sein, in erster Linie einen vollständigen wissenschaftlichen
Kommentar der interessanten Bilder zu liefern, denselben aber doch in einer möglichst Jedermann verständlichen Sprache zu halten.

Dementsprechend sind es auch theils Fachleute, theils Laien der Alterthumswissenschaft, an welche der Verfasser an dieser Stelle seinen Dank für
verschiedenartige Beihilfe zu adressiren hat. Unter den ersteren gebührt sein Dank besonders der Direktion der vatikanischen Bibliothek und dem
Herrn IV. Heibig zu Rom; ferner den Pierren Ad. Trendelenburg und G. Ilirschfeld, die ihm damals in Rom beim ersten Studium der Bilder zur Seite
standen. Von Nichtgelehrten gebührt der Dank des Herausgebers vor allen Dingen seinem Freunde dem Maler //. C. Krohn und seinem auf dem
Widmungsblatte genannten Vater. Auch dem Verleger und dem Hersteller kann er für deren erfolgreiche dreijährige Mühwaltung (so lange hat die
Herstellung des Werkes gedauert) nur seinen Dank aussprechen.

Düsseldorf, September 1875.

K. W.

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