Oberdeutsche Gemälde des XVI. Jahrhunderts
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1492 —1464, in Venedig 1494—1495 und 1505—1507. In den
Niederlanden 1520—1521. Hauptsächlich in Nürnberg ansässig.
Deutschlands grösster Maler, Zeichner und Kupferstecher im
Zeitalter der Reformation.
Maria mit dem Kinde. Halbfigur, etwas nach links gewandt, 37
auf dunkelgrünem Grunde. Die braunäugige, dunkelblonde (191)
Jungfrau mit lang herabwallendem Haare trägt über feuerrotem %e
Kleide einen rosenroten Mantel. Auf der vom Mantel verdeckten Yb'
Linken hält sie den mit weissem Hemdchen bekleideten nach
rechts gewandten Jesusknaben, der eine Birne mit beiden
Händchen fasst. Mit der rechten berührt sie sein linkes Beinchen.
Birnbaumholz. — H. 0,48; B. 0,36%. — (N. 35.) — 1871 von
der Versteigerung Fromm usw. in Köln: Katalog S. 49 N. 395. — Das
Bild befand sich in der Sammlung Vosen.
Das Gemälde, das sich offenbar nicht in seinem ursprünglichen Zustande
befindet, wurde früher von manchen Kennern nur der Werkstatt Dürers zuge-
schrieben. Bei längerer Betrachtung aber zeigt es nicht nur in der Formen-
gebung, sondern auch in der Malweise so viel an Dürer selbst Erinnerndes,
dass wir schon in der ersten Auflage dieses Verzeichnisses wenigstens die
Möglichkeit vertraten, dass das Bild ursprünglich eine der flüchtiger
hingeworfenen Werke des Meisters selbst gewesen sei. Verschiedene Kenner
haben sich neuerdings mündlich entschiedener in diesem Sinne geäussert,
und der Verfasser dieses Katalogs schreibt es jetzt mit Sicherheit Dürer
selbst zu.
Abbildung in Nöhrings Sammlung Weber, Lübeck um 1898.
Oberdeutscher Meister -^
Um 1500
Das Martyrium des heil. Sebastian. Das Bild wird in der 38
Mitte durch eine Goldleiste in zwei Hälften geteilt. (530)
Linke Hälfte. Links ist der nur mit weissem Schamtuch 2&,c.
bekleidete, blonde junge Christ mit erhobenen Armen, nach rechts
gewandt, an einen Baumstamm gebunden. Sein rotes Ober- ^
und sein weisses Untergewand liegen zu seinen Füssen am
Boden. Er ist bereits von vier Pfeilen durchbohrt. Aus der °'
weiten Berglandschaft, in deren Hintergrund eine Kapelle im
Tale, eine Burg auf dem Berge liegt, naht ein Reiter, dem
ein Knappe und ein Bogenschütze folgen.
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1492 —1464, in Venedig 1494—1495 und 1505—1507. In den
Niederlanden 1520—1521. Hauptsächlich in Nürnberg ansässig.
Deutschlands grösster Maler, Zeichner und Kupferstecher im
Zeitalter der Reformation.
Maria mit dem Kinde. Halbfigur, etwas nach links gewandt, 37
auf dunkelgrünem Grunde. Die braunäugige, dunkelblonde (191)
Jungfrau mit lang herabwallendem Haare trägt über feuerrotem %e
Kleide einen rosenroten Mantel. Auf der vom Mantel verdeckten Yb'
Linken hält sie den mit weissem Hemdchen bekleideten nach
rechts gewandten Jesusknaben, der eine Birne mit beiden
Händchen fasst. Mit der rechten berührt sie sein linkes Beinchen.
Birnbaumholz. — H. 0,48; B. 0,36%. — (N. 35.) — 1871 von
der Versteigerung Fromm usw. in Köln: Katalog S. 49 N. 395. — Das
Bild befand sich in der Sammlung Vosen.
Das Gemälde, das sich offenbar nicht in seinem ursprünglichen Zustande
befindet, wurde früher von manchen Kennern nur der Werkstatt Dürers zuge-
schrieben. Bei längerer Betrachtung aber zeigt es nicht nur in der Formen-
gebung, sondern auch in der Malweise so viel an Dürer selbst Erinnerndes,
dass wir schon in der ersten Auflage dieses Verzeichnisses wenigstens die
Möglichkeit vertraten, dass das Bild ursprünglich eine der flüchtiger
hingeworfenen Werke des Meisters selbst gewesen sei. Verschiedene Kenner
haben sich neuerdings mündlich entschiedener in diesem Sinne geäussert,
und der Verfasser dieses Katalogs schreibt es jetzt mit Sicherheit Dürer
selbst zu.
Abbildung in Nöhrings Sammlung Weber, Lübeck um 1898.
Oberdeutscher Meister -^
Um 1500
Das Martyrium des heil. Sebastian. Das Bild wird in der 38
Mitte durch eine Goldleiste in zwei Hälften geteilt. (530)
Linke Hälfte. Links ist der nur mit weissem Schamtuch 2&,c.
bekleidete, blonde junge Christ mit erhobenen Armen, nach rechts
gewandt, an einen Baumstamm gebunden. Sein rotes Ober- ^
und sein weisses Untergewand liegen zu seinen Füssen am
Boden. Er ist bereits von vier Pfeilen durchbohrt. Aus der °'
weiten Berglandschaft, in deren Hintergrund eine Kapelle im
Tale, eine Burg auf dem Berge liegt, naht ein Reiter, dem
ein Knappe und ein Bogenschütze folgen.