VI.
DIE ARBEITEN DESGREISENALTERS: DIE VILLEN. — MR
GHELOZZO ALS UEBERBRINGER DER NEUEN FORMEN-
WELT NACH OBERITALIEN. — BANCO MEDICEO. —
CAPELLA PORTINARI IN MAILAND. - PALAZZO DE’
RETTORI IN RAGUSA. — SCHLUSS.
n das fünfte Jahrzehnt des fünfzehnten Jahrhunderts zumeist
fallen die Villenbauten, die Michelozzo übernahm. Und hat
man ihn als Baumeister eines Stadtpalastes ernst und streng
gefunden, so ist es interessant, zu beobachten wie er hier mit leich-
ten, einfachen, dem ländlich-intimen Milieu angepassten Mitteln an
diese Unternehmungen geht und sich auch dieses Gebiet erobert.
Das Florenz des 14. Jahrhunderts hatte die Burgen des Land-
adels gebrochen und ihre Geschlechter angewiesen, sich in der Stadt
anzusiedeln, ihre Paläste zu bauen, zu denen jene die burgartigen An-
lagen und Formen ihrer alten Festungen draussen verwendeten. Nun,
in der Zeit der beginnenden Renaissance, entsteht die rückläufige Be-
wegung. Das Stadthaus wird freier, offener, wohnlicher — man möchte
sagen harmloser, — wie es die Zeit selbst geworden; und so sucht
jeder wieder einen Platz an den Abhängen der Berge zu gewinnen,
um in der schönen Jahreszeit die Stadt verlassen zu können. Mehr als
eine Schilderung vom Leben und Treiben dieser sommerseligen Leute
in ihren Häuschen auf den Hügeln des Arnothales ist uns erhalten,
die bucolische Literatur erlebte eine neue Blüthe.
Auch die Medici liebten es, nachdem die Herrschaft in der Stadt
hinlänglich gesichert war, ihren Palast in der Via larga gelegentlich
mit den Villen zu vertauschen, die sie um Florenz sich erbaut hatten,
um die Mussestunden dort zu verbringen.
DIE ARBEITEN DESGREISENALTERS: DIE VILLEN. — MR
GHELOZZO ALS UEBERBRINGER DER NEUEN FORMEN-
WELT NACH OBERITALIEN. — BANCO MEDICEO. —
CAPELLA PORTINARI IN MAILAND. - PALAZZO DE’
RETTORI IN RAGUSA. — SCHLUSS.
n das fünfte Jahrzehnt des fünfzehnten Jahrhunderts zumeist
fallen die Villenbauten, die Michelozzo übernahm. Und hat
man ihn als Baumeister eines Stadtpalastes ernst und streng
gefunden, so ist es interessant, zu beobachten wie er hier mit leich-
ten, einfachen, dem ländlich-intimen Milieu angepassten Mitteln an
diese Unternehmungen geht und sich auch dieses Gebiet erobert.
Das Florenz des 14. Jahrhunderts hatte die Burgen des Land-
adels gebrochen und ihre Geschlechter angewiesen, sich in der Stadt
anzusiedeln, ihre Paläste zu bauen, zu denen jene die burgartigen An-
lagen und Formen ihrer alten Festungen draussen verwendeten. Nun,
in der Zeit der beginnenden Renaissance, entsteht die rückläufige Be-
wegung. Das Stadthaus wird freier, offener, wohnlicher — man möchte
sagen harmloser, — wie es die Zeit selbst geworden; und so sucht
jeder wieder einen Platz an den Abhängen der Berge zu gewinnen,
um in der schönen Jahreszeit die Stadt verlassen zu können. Mehr als
eine Schilderung vom Leben und Treiben dieser sommerseligen Leute
in ihren Häuschen auf den Hügeln des Arnothales ist uns erhalten,
die bucolische Literatur erlebte eine neue Blüthe.
Auch die Medici liebten es, nachdem die Herrschaft in der Stadt
hinlänglich gesichert war, ihren Palast in der Via larga gelegentlich
mit den Villen zu vertauschen, die sie um Florenz sich erbaut hatten,
um die Mussestunden dort zu verbringen.