VOR WO R T.
Eine allgemeine Gefchichte der Malerei kann bei den Fachmännern wie
bei dem kunflliebenden Publicum auf Theilnahme rechnen. Diefe Aufgabe iß
in der neueren Litteratur einmal trefflich geloß worden, von Franz Kugler, und
eine neue Behandlung würde überflüjßg fein, wenn das Kugler’fche Hand-
buch in feiner letzten Redaction in gleichem Maße dem Stande der Wijfenfchaft
entfpräche, wie in der erßen Auflage vom Jahre 1837 un<^ der pveiten, von
Jacob Burckhardt bearbeiteten vom Jahre 1847. Aber der Verfluch, die Ergeb-
nijfe neuerer Forfchung zu berückfichtigen, wurde bei der dritten Auflage auf
fo unzulängliche Weife gemacht, daß felbft der Fachmann wohlthut, nur die
Zweite Auflage zu benutzen. Indem ferner unterlaßen wurde, die Darßellung
durch Illuftrationen zu unterftützen, blieb eine immer unabweislichere Forderung
unerfüllt, die auch heute leichter als früher zu realifiren ifl.
Kugler hatte mit der chrifllichen Zeit, feit Conßantin dem Großen, begonnen.
Ein neuer Verfluch konnte flieh damit nicht begnügen, fondern mußte auch das
Alterthum in die Darßellung mit hineinziehen, denn die griechifch-romifche
Malerei ifl die Vorausfetzung der chrifllichen, die Jahrhunderte lang im Stil
völlig in den Bahnen jener blieb und nur in den Gegenfländen Neues brachte.
Aber mehr und mehr haben die Gefchichte der antiken und diejenige der
mittelalterlichen und neueren Kunfl, ebenfo wie die alte und die neuere Ge-
fchichte überhaupt, fleh zu getrennten wiffenfchaftlichen Fächern entwickelt.
Mir felbfl ifl die Kunflgefchichte des Alterthums, Jöweit es fleh um eigene Ar-
beit in derfelben handelt, ein fremdes Gebiet. Daher bin ich meinem Freunde
Profejfor Karl Woermann zu Dank verpflichtet, daß er meiner Bitte entfprochen
hat, diefen Theil des Buches zu übernehmen. Ihm ifl es gelungen, feine Auf-
gabe in knapper Form zu bewältigen und feine Darßellung fo zu halten, daß
die Gefchichte der chrifllichen Malerei leicht an fie anknüpfen konnte. Jeder
der beiden Autoren war aber in feinem Theile durchaus felbfländig.
Eine allgemeine Gefchichte der Malerei kann bei den Fachmännern wie
bei dem kunflliebenden Publicum auf Theilnahme rechnen. Diefe Aufgabe iß
in der neueren Litteratur einmal trefflich geloß worden, von Franz Kugler, und
eine neue Behandlung würde überflüjßg fein, wenn das Kugler’fche Hand-
buch in feiner letzten Redaction in gleichem Maße dem Stande der Wijfenfchaft
entfpräche, wie in der erßen Auflage vom Jahre 1837 un<^ der pveiten, von
Jacob Burckhardt bearbeiteten vom Jahre 1847. Aber der Verfluch, die Ergeb-
nijfe neuerer Forfchung zu berückfichtigen, wurde bei der dritten Auflage auf
fo unzulängliche Weife gemacht, daß felbft der Fachmann wohlthut, nur die
Zweite Auflage zu benutzen. Indem ferner unterlaßen wurde, die Darßellung
durch Illuftrationen zu unterftützen, blieb eine immer unabweislichere Forderung
unerfüllt, die auch heute leichter als früher zu realifiren ifl.
Kugler hatte mit der chrifllichen Zeit, feit Conßantin dem Großen, begonnen.
Ein neuer Verfluch konnte flieh damit nicht begnügen, fondern mußte auch das
Alterthum in die Darßellung mit hineinziehen, denn die griechifch-romifche
Malerei ifl die Vorausfetzung der chrifllichen, die Jahrhunderte lang im Stil
völlig in den Bahnen jener blieb und nur in den Gegenfländen Neues brachte.
Aber mehr und mehr haben die Gefchichte der antiken und diejenige der
mittelalterlichen und neueren Kunfl, ebenfo wie die alte und die neuere Ge-
fchichte überhaupt, fleh zu getrennten wiffenfchaftlichen Fächern entwickelt.
Mir felbfl ifl die Kunflgefchichte des Alterthums, Jöweit es fleh um eigene Ar-
beit in derfelben handelt, ein fremdes Gebiet. Daher bin ich meinem Freunde
Profejfor Karl Woermann zu Dank verpflichtet, daß er meiner Bitte entfprochen
hat, diefen Theil des Buches zu übernehmen. Ihm ifl es gelungen, feine Auf-
gabe in knapper Form zu bewältigen und feine Darßellung fo zu halten, daß
die Gefchichte der chrifllichen Malerei leicht an fie anknüpfen konnte. Jeder
der beiden Autoren war aber in feinem Theile durchaus felbfländig.