Die niederländifche Malerei in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. 7 ß
Zeitlang bei Tintoretto arbeitete. Doch wurde er fchon 1558 Meifter der Sein Leben.
Antwerpner Gilde, verheirathete fleh bald darauf und blieb feitdem in feiner
Vaterftadt anfäffig. Hart und herbe erfcheinen uns feine Bilder trotz ihres Sein Stil,
abfichtlichenStrebens nach italienifcher Formenfchönheit falt immer; doch erinnern
manche feiner Farbeneffecte, obgleich auch fie fich im Ganzen kalt und trocken
um blaffe Fleifchfarben gruppiren, in der That entfernt an die venezianifche
Schule; und feine Motive zeigen oft eine felbftändige Erfindung und ein gewiffes
Fig- 445- Frans Floris: Anbetung der Hirten. Dresdner Galerie.
inneres Leben. Seine Werke find keineswegs feiten, am zahlreichften im Ant-Seine werke
werpner Mufeum, das einige noch ganz nach alter Weife als Triptychen ge-
faltete Altarwerke feiner Hand befitzt: z. B. das Triptychon von 1590, deffen h Antwer-
Mitteltafel Chriftus als Sieger darftellt und das Triptychon von 1601, deffen pe"'
Hauptftück die Gefchichte vom Zinsgrofchen erzählt, fowie fein Spätwerk von
1602, Lucas, die Jungfrau malend, deffen Flügel von jüngeren Meiftern vollendet
wurden. Bezeichnete frühere Bilder feiner Hand befitzen z. B. das Mufeum von
Sevilla in dem trockenen und manierirten »Jüngften Gericht« von 1570, das in Sevilla,
Mufeum der Stadt Gent in der heiligen Familie von 1585. in Gent.
Zeitlang bei Tintoretto arbeitete. Doch wurde er fchon 1558 Meifter der Sein Leben.
Antwerpner Gilde, verheirathete fleh bald darauf und blieb feitdem in feiner
Vaterftadt anfäffig. Hart und herbe erfcheinen uns feine Bilder trotz ihres Sein Stil,
abfichtlichenStrebens nach italienifcher Formenfchönheit falt immer; doch erinnern
manche feiner Farbeneffecte, obgleich auch fie fich im Ganzen kalt und trocken
um blaffe Fleifchfarben gruppiren, in der That entfernt an die venezianifche
Schule; und feine Motive zeigen oft eine felbftändige Erfindung und ein gewiffes
Fig- 445- Frans Floris: Anbetung der Hirten. Dresdner Galerie.
inneres Leben. Seine Werke find keineswegs feiten, am zahlreichften im Ant-Seine werke
werpner Mufeum, das einige noch ganz nach alter Weife als Triptychen ge-
faltete Altarwerke feiner Hand befitzt: z. B. das Triptychon von 1590, deffen h Antwer-
Mitteltafel Chriftus als Sieger darftellt und das Triptychon von 1601, deffen pe"'
Hauptftück die Gefchichte vom Zinsgrofchen erzählt, fowie fein Spätwerk von
1602, Lucas, die Jungfrau malend, deffen Flügel von jüngeren Meiftern vollendet
wurden. Bezeichnete frühere Bilder feiner Hand befitzen z. B. das Mufeum von
Sevilla in dem trockenen und manierirten »Jüngften Gericht« von 1570, das in Sevilla,
Mufeum der Stadt Gent in der heiligen Familie von 1585. in Gent.