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Woermann, Karl; Woltmann, Alfred [Editor]; Woermann, Karl [Editor]
Geschichte der Malerei (Band 3,1) — Leipzig: Verlag von E.A. Seemann, 1888

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https://doi.org/10.11588/diglit.48521#0088
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Fünftes Buch. Dritter Abfchnitt.

76

J. Snellinck.

M. Pepyn.

Lamb. van
Noort.

Frans
Franckenlll.

Kunftgefchic.hte zukommt.
Sohn Lamb. van Noort''s, der,
gezogen, um 1549 Meifter der
Ende (1571) als Hiftorienmaler
im Antwerpner Mufeum zeigen

Die Lehrer
des P. P.
Rubens.

in Brüffel.
Ad. v. Noort.

Andere itali-
firende Ant-
werpner.
G. Congnet.

Stiche nach
ihm.
Seine Zeich-
nungen.
Sein Haupt-
bild in Ant-
werpen.

und von
2)
4)

Der eine von ihnen, Ad. van
aus den nördlichen Provinzen
Gilde diefer Stadt wurde und
thätig war. Die zahlreichen
ihn als einen derben, harten,

Doch die Staffage auf einem Kirchenbilde des Neeffs II. im Schweriner Mufeum, bezeichnet
1652 datirt.
F. y. v. d. Branden a. a. O., q. 390. — 3) Max Roofes a. a. O., p. 222—223.
Max Roojes a. a. O., p. 224. A. y. v. d. Branden a. a. O., 393—394-

Bilder Lamberts
kalten und trocknen Meifter; und wenn feine »Anbetung der Hirten« von 1568
im Brüffeler Mufeum auch etwas geniefsbarer erfcheint, fo intereffirt er uns
doch hauptfächlich nur als Lehrer und Vater feines Sohnes Adam, der I 562 2)
in Antwerpen geboren wurde, 1587 Meifter wurde und 1641 ftarb. An Adam
van Noort hat es fich gerächt, dafs er feine Bilder nicht mit feinem Namen
bezeichnet hat. Man hat ihm in Folge deffen von manchen Seiten nur fchlechte,
rohe Bilder gelaffen und feine beften Werke, wie es fcheint, anderen Meiftern,
vielleicht felbft feinen Schülern Rubens und Jordaens zugefchrieben. Völlig
beglaubigt ift allerdings keins der Werke, die mit feinem Namen in Verbindung
gebracht werden. Nur Stiche nach feinen Compofitionen (z. B. die fünf Sinne,
geftochen von A. Collaert) find beglaubigt und einige Handzeichnungen im
Musee Plantin in Antwerpen3). Wenn ihm die Antwerpner Kunftgelehrten4)
aber mit Recht die Darftellung der Gefchichte vom Zinsgrofchen, den Petrus
auf Chrifti Geheifs dem Munde des Fifches entnahm (in der Jakobskirche zu
Antwerpen) zufchreiben, fo gehört er in der That zu den kühnen Neuerern auf
dem Gebiete der Figurenmalerei und ift ein Vorgänger Jordaens’ und Rubens’,
der bereits Züge von beiden hat und doch in kräftiger Eigenart ihnen die

die Vielfeitigkeit des Meifters und zeigen die Lebendigkeit feiner Erzählungsgabe
im beften Licht. Frans Francken II. hatte aber auch noch einen Sohn, Frans
Francken III. (1607 bis 1667), der feiner Lebenszeit wie feinem Stile nach
ganz dem fiebzehnten Jahrhundert angehört und neuerdings, weil er in noch
höheren Grade als fein Vater von Rubens beeinflufst worden, manchmal der
Rubens’fche Francken genannt wird. Da ihm jedoch kaum ein Bild mit völliger
Sicherheit zugefchrieben wird1), fo genügt es, ihn gleich hier im Zufammen-
hange mit den übrigen Künftlern feiner Familie erwähnt zu haben.
Zu den italifirenden Antwerpnern der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts
gehören ferner Meifter, wie Gillis Congnet (geft. zu Hamburg 15 99), von deffen
Hand man im Antwerpner Mufeum zwei ziemlich originelle Darftellungen fieht, im
Caffeler Mufeum eine mit feinem Namen bezeichnete Copie nach Tizians »Venus,
der Amor den Spiegel hält«, wie Jan Snellinck (1549—1638), von dem das
Antwerpner Mufeum die grofse Darftellung des Gekreuzigten zwifchen den
Schächern von 1597 befitzt, und wie Marten Pepyn (1575 —1643), ein Meifter,
der fich, blafs in den Farben und fteif in den Formen, wie feine in Antwerpen
keineswegs feltenen .Bilder zeigen, bis tief ins 17. Jahrhundert hinein eine
archaiftifche, leider nicht mit archaifcher Feinfühligkeit gepaarte Härte bewahrte.
Einflufsreicher, als diefe, wurden zwei Meifter holländifchen Urfprungs,
denen fchon als Lehrern des P. P. Rubens eine hervorragende Stellung in
der Antwerpner
Noort, war der
nach Antwerpen
Seine Bilder hier bis an fein
in Antwer-
pen,
 
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