Die italienifche Malerei des 17. Jahrhunderts. A. Die Carracci.
I27
in Cento,
in Mailand,
in Rame da
Reifere
Altarbilder
Micchele in
Arze: Indi-
leren Zeit in
Bologna,
in der
Kathedrale
zu Piacenza.
Seine Fres-
ken im Gaft-
zimmer zu
St. Michele
in Bosco.
1) Reproducirt in dem Stichwerk: Cammini dipinti da Ludovico Carracci e intagliati
Carlantonio Pisarri.
2) Stichwerk von Giac. Giovannini mit Text von Malvafia: »II Clauftro di San
Bosco«, Bologna 1696; zweite Ausgabe von Zanotti 1776. — Monographie von Luigi
cazione ftorico-artiftica etc. di S. Michele in Bosco. Bologna 1850.
in Mantua,
in Imola.
In den Jahren I 604 Die Fresken
feiner fpäte-
ren Zeit im
Klofterhofe
zu
S. Michele
in Bosco,
hunderts malte Ludovico al fresco (1592) die Darftellung des Gaftmahls im
Haufe Simons über dem Kamin des Gaftfaales der Olivetanermönche zu S.
Michele in Bosco1), dazu das Deckengemälde der Vifion des heiligen Petrus,
decorative Stücke, welche den Einflufs zeigen, den auch Paolo Veronefe auf
den Meifter ausübte. Zu feinen bedeutendflen Altarbildern aus diefer Zeit ge-
hören die durch ihre kräftigen Geftalten aus dem Volke ausgezeichnete »Predigt
Johannis des Täufers« in der Pinakothek von Bologna, die 1594 vollendete, in Bologna,
berühmte, von Agoftino geftochene »Vifion des heil. Hyacinthus« im Louvre
zu Paris und die 1597 gemalte, etwas gequälte »Himmelfahrt Chrifti« auf dem in Paris,
Hochaltar von S. Criftina zu Bologna; den Uebergang zu dem letzten, grofs-in Bologna,
artigften Stile des Meifters dagegen zeigen feine lebendige, fchwungvoll com-
ponirte »Geburt des Johannes« und feine »Begegnung der heil. Franciscus,
Dominicus und Thomas« in der Pinakothek von Bologna, feine intereffante,
fehr ftudirte Darftellung der Apoftel am Grabe der Jungfrau und das nicht
minder ausdrucksvolle Bild »Chrifti mit den Bewohnern der Vorhölle vor Maria«
in der Corpus Chrifti-Kirche zu Bologna, die coloriftifch bedeutende »Vermäh-
lung der Jungfrau« in der Galerie zu Cento, die kräftige, in ihren ausladenden
Formen und gefuchten Lichtern doch faft wieder manierirte Predigt des
heil. Antonius in der Brera zu Mailand und das etwas überfüllte »Martyrium
der heil. Urfula und ihrer Jungfrauen« in S. Leonardo zu Bologna, eine Com-
pofition, die der Meifter für Kirchen in Mantua und in Imola wiederholte.
Dann folgten wieder einige monumentale Freskenwerke.
und 1605 malte Ludovico, der nach dem Tode Agoftino’s und dem Fortzug
Annibales das anerkannt einzige Schulhaupt Bolognas war, im Verein mit
feinen Schülern die Fresken aus dem Leben des hl. Benedict und der
hl. Cäcilie .in dem achteckigen Klofterhofe von S. Michele in Bosco, einen
Gemäldecyklus, der feiner Zeit zu den monumentalen Hauptwerken der Carracci-
fchulö gezählt wurde, jetzt aber leider fo zerftört ift, dafs er nur noch in
den Stichen gewürdigt werden kann.2) In einundzwanzig gröfseren Feldern
war das Leben des hl. Benedict, in fechzehn kleineren dasjenige der hl. Cäcilie
dargeftellt. Von Ludovico rührten fieben Hauptdarftellungen aus dem Leben
des hl. Benedict her, ausgezeichnet durch ihre reine Zeichnung, durch ihre
lebendige und trotz einiger Gefpreiztheiten im Ganzen wohl abgewogene
Compofition und durch ihre grofsartigen monumentalen und landfchaftlichen
Hintergründe. Nach der Vollendung diefes Werks wurde Ludovico (1605)
nach Piacenza berufen, wo er im Auftrage des Bifchofs an dem Bogen vor
der Chornifche der Kathedrale einen jubelnden Reigen Bücher haltender und
Blumen ftreuender Engel, rechts und links vom Hochaltar zwei andere Engel-
chöre und vorn davor die Vorhölle al fresco malte, Gemälde, die zu feinen
freieften, reizvollften und grofsartigften Werken gehören; und auch drei Oel-
bilder, welche er in Bologna für den Bifchof von Piacenza malte, nämlich »der
I27
in Cento,
in Mailand,
in Rame da
Reifere
Altarbilder
Micchele in
Arze: Indi-
leren Zeit in
Bologna,
in der
Kathedrale
zu Piacenza.
Seine Fres-
ken im Gaft-
zimmer zu
St. Michele
in Bosco.
1) Reproducirt in dem Stichwerk: Cammini dipinti da Ludovico Carracci e intagliati
Carlantonio Pisarri.
2) Stichwerk von Giac. Giovannini mit Text von Malvafia: »II Clauftro di San
Bosco«, Bologna 1696; zweite Ausgabe von Zanotti 1776. — Monographie von Luigi
cazione ftorico-artiftica etc. di S. Michele in Bosco. Bologna 1850.
in Mantua,
in Imola.
In den Jahren I 604 Die Fresken
feiner fpäte-
ren Zeit im
Klofterhofe
zu
S. Michele
in Bosco,
hunderts malte Ludovico al fresco (1592) die Darftellung des Gaftmahls im
Haufe Simons über dem Kamin des Gaftfaales der Olivetanermönche zu S.
Michele in Bosco1), dazu das Deckengemälde der Vifion des heiligen Petrus,
decorative Stücke, welche den Einflufs zeigen, den auch Paolo Veronefe auf
den Meifter ausübte. Zu feinen bedeutendflen Altarbildern aus diefer Zeit ge-
hören die durch ihre kräftigen Geftalten aus dem Volke ausgezeichnete »Predigt
Johannis des Täufers« in der Pinakothek von Bologna, die 1594 vollendete, in Bologna,
berühmte, von Agoftino geftochene »Vifion des heil. Hyacinthus« im Louvre
zu Paris und die 1597 gemalte, etwas gequälte »Himmelfahrt Chrifti« auf dem in Paris,
Hochaltar von S. Criftina zu Bologna; den Uebergang zu dem letzten, grofs-in Bologna,
artigften Stile des Meifters dagegen zeigen feine lebendige, fchwungvoll com-
ponirte »Geburt des Johannes« und feine »Begegnung der heil. Franciscus,
Dominicus und Thomas« in der Pinakothek von Bologna, feine intereffante,
fehr ftudirte Darftellung der Apoftel am Grabe der Jungfrau und das nicht
minder ausdrucksvolle Bild »Chrifti mit den Bewohnern der Vorhölle vor Maria«
in der Corpus Chrifti-Kirche zu Bologna, die coloriftifch bedeutende »Vermäh-
lung der Jungfrau« in der Galerie zu Cento, die kräftige, in ihren ausladenden
Formen und gefuchten Lichtern doch faft wieder manierirte Predigt des
heil. Antonius in der Brera zu Mailand und das etwas überfüllte »Martyrium
der heil. Urfula und ihrer Jungfrauen« in S. Leonardo zu Bologna, eine Com-
pofition, die der Meifter für Kirchen in Mantua und in Imola wiederholte.
Dann folgten wieder einige monumentale Freskenwerke.
und 1605 malte Ludovico, der nach dem Tode Agoftino’s und dem Fortzug
Annibales das anerkannt einzige Schulhaupt Bolognas war, im Verein mit
feinen Schülern die Fresken aus dem Leben des hl. Benedict und der
hl. Cäcilie .in dem achteckigen Klofterhofe von S. Michele in Bosco, einen
Gemäldecyklus, der feiner Zeit zu den monumentalen Hauptwerken der Carracci-
fchulö gezählt wurde, jetzt aber leider fo zerftört ift, dafs er nur noch in
den Stichen gewürdigt werden kann.2) In einundzwanzig gröfseren Feldern
war das Leben des hl. Benedict, in fechzehn kleineren dasjenige der hl. Cäcilie
dargeftellt. Von Ludovico rührten fieben Hauptdarftellungen aus dem Leben
des hl. Benedict her, ausgezeichnet durch ihre reine Zeichnung, durch ihre
lebendige und trotz einiger Gefpreiztheiten im Ganzen wohl abgewogene
Compofition und durch ihre grofsartigen monumentalen und landfchaftlichen
Hintergründe. Nach der Vollendung diefes Werks wurde Ludovico (1605)
nach Piacenza berufen, wo er im Auftrage des Bifchofs an dem Bogen vor
der Chornifche der Kathedrale einen jubelnden Reigen Bücher haltender und
Blumen ftreuender Engel, rechts und links vom Hochaltar zwei andere Engel-
chöre und vorn davor die Vorhölle al fresco malte, Gemälde, die zu feinen
freieften, reizvollften und grofsartigften Werken gehören; und auch drei Oel-
bilder, welche er in Bologna für den Bifchof von Piacenza malte, nämlich »der