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Woermann, Karl; Woltmann, Alfred [Editor]; Woermann, Karl [Editor]
Geschichte der Malerei (Band 3,1) — Leipzig: Verlag von E.A. Seemann, 1888

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https://doi.org/10.11588/diglit.48521#0289
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Ant. Pereda

find
die
von

Ant. Arias
Fernandez,

Dellen
Schüler
Seb. Munoz.

Seine
Schul er
Fr. Camilo,

Die ein-
heimifche
Schule.
Pedro de
las Cuevas.

J. Ant.
Escalante.

fleht. Diefer Meifler wurde 1568 in Madrid geboren und ftarb

verbinden wufste. Kirchenbilder malte er mit der-
weltliche Hiftorien und Stilleben. Berühmt ift feine

haben fcheint.
zu Madrid
Hand find
fieht man
der thronenden

zeichnen, und viele feiner Bilder wirken wie flaue, bunte Epigonenarbeiten,
obgleich es ihm an eigener Empfindung nicht gefehlt zu
Seine Fresken im Alcazar und in der Pfarrkirche Santa Cruz
durch Feuersbrünfte zerflört worden. An Altarblättern feiner
Madrider Kirchen immer noch reich. Im Madrider Mufeum
Claudios Hand zwei grofse, reich ausgeftattete Darftellungen
Madonna mit vielen Heiligen, Engeln und allegorifchen Geflalten; dazu, aus dem
Trinidadmufeum herübergenommen, die Apotheofe des hl. Auguftin von 1664
und zwei lebensgrofse Heiligengeflalten. Auch diesfeits der Pyrenäen kommen
einige feiner Bilder vor. Die Pefter Galerie z. B. befitzt eine mit feinem Namen
bezeichnete hl. Familie, die fehr charakteriflifch für feinen Stil ift. Als fein
befter Schüler gilt Sebaßian Munos, ein 1654 zu Segovia1) geborener, 1690
zu Madrid geftorbener Meifter, deffen Selbftbildnifs das Madrider Mufeum befitzt.
Ein dritter Schüler Fr. Rizi’s aber war Juan Antonio Escalante, ein talent-
voller, aber an der Nachahmung anderer Meifter, befonders Tintoretto’s, den er
leidenfchaftlich ftudirte, zu Grunde gegangener Künftler, welcher 1630 in Cordova
geboren wurde und 1670 in Madrid ftarb. Die Madrider Mufeen befitzen eine
Anzahl feiner Werke. Charakteriflifch für feinen leichten, breiten, etwas halt-
lofen Stil ift aber auch die »Concepcion« der Pefter Galerie, welche mit feinem
Namen und der Jahreszahl 1663 bezeichnet ift.
Neben diefen Schulen, deren Gründer die früher erwähnten Italiener
Patricio Caxes, Bart. Carducho und Antonio Ricci waren, blühte aber auch
noch eine von Haus aus einheimifche Schule in Madrid, an deren Spitze Pedro
de las Cuevas
dafelbft 1635. Da es ihm nicht gelang, Aufträge vom Hofe oder von der
Kirche zu erhalten, verlegte er fich hauptfächlich darauf, Schüler zu bilden;
feine eigenen Werke find daher auch verfchollen; feine Schüler aber, zu denen
einige der tüchtigflen Madrider Meifter des 17. Jahrhunderts gehören, find fein
Ruhm. Sie haben auch feinen Namen der Vergeffenheit entriffen. Zu feinen
Schülern gehören Meifter, wie Ar. Camilo (gefl. 1671 zu Madrid), fein Stieffohn,
deffen Fresken im Buenretiro-Palafle verbrannt find, von deffen Hand die Ma-
drider Kirchen aber immer noch einige correct gezeichnete, wenngleich etwas
füfs-bunt gefärbte Altarblätter befitzen, und wie 4bzZt Arias Fernandez (gelt.
1684 zu Madrid), ein fruchtbarer, frifcher, ohne Trivialität natürlicher Meifter,
deffen erhaltenes Hauptwerk, die figurenreiche Darftellung des »Zinsgrofchens«
im Madrider Mufeum, mit feinem Namen und der Jahreszahl 1646 bezeichnet
ift, aber auch Meifter von fo bedeutendem Namen, wie Antonio Pereda und Juan
Carreno de Miranda. Antonio Pereda war 1599 zu Valladolid geboren und
ftarb 1669 zu Madrid. Nachdem er die Schule Pedros verlaffen, copirte er
zu feinem Studium die Gemälde der grofsen venezianifchen Meifter im Schlöffe
zu Madrid und erreichte dadurch in feinen eigenen Gemälden in der That einen
venezianifchen Anflug, den er mit faft niederländifcher Sorgfalt in der Durch-
bildung des Beiwerks zu
felben Gewandtheit, wie

Die fpanifche Malerei des 17. Jahrh. C. Die Madrider Schule neben und nach Velazquez. 277

1) Nicht zu Navalcarnero. Vgl. Madrazo a. a. O. p. 671.
 
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