Die franz. Malerei des 17. Jahrh. A. Die franz. Realiften in der erftenHälfte des Jahrh. u. S. Vouet. 307
Volksfeftes »La fiera dell’ Impruneta« (M. 624). Callot wurde nun rafch berühmt;
und rafch folgten auf einander eine Reihe von Blättern, in denen er feine
unbefangene, naturwahre Auffaffung des täglichen Lebens der Reichen wie der
Armen zum Staunen der Italiener in immer glänzenderem Lichte zeigte. Aufser
feinen Radirungen aus diefer Zeit legen feine zahlreichen Schwarz- und Roth-
ftift-Zeichnungen in den Uffizien zu Florenz1 * *) ein glänzendes Zeugnifs feines d/un Fyofrfie^®n
Fleifses, feiner Beobachtungsgabe und feines künftlerifchen Gefchickes ab. Im
Jahre 1621 wurde er von feinem Heimathofe zurückberufen und vertaufchte R^kkehr
die Penfion Cosmus’ II. mit dem Gehalte des lothringifchen Herzogs Karls IV. nach Nancv-
Fig. 500. Le Nain: Das ländliche Mahl. Paris, Louvre.
Anfangs wirkten jetzt in Nancy die italienifchen Eindrücke in feinen Schöpfungen Seine erften
. . . . 7 , . . r S Werke in der
noch nach; nicht nur zeigen das die vierundzwanzig italienifchen Comödien- Heimath.
fcenen (M. 641 — 664), fondern auch die nach florentinifchen Zeichnungen radirten,
zum Theil phantaflifch carikirten zwanzig »Buckligen« und mit anderen Ge-
breften behafteten Menfchenkinder (M. 747—767) und die berühmte Bettlerfolge
(M. 685—709), Schöpfungen, denen man es fofort anfieht, dafs fie noch auf
italienifchem Boden erwachfen find. Bald aber verlegte er fich im Norden auf r,Ne,ue
das Studium der grofsen nordifchen Künftler, Lucas van Leydens, Dürers und
1) Herausgegeben von C. Pini: Dessins de Jacques Callot existants dans la Gal. Roy. de Florence.
Fl. 1875. — Dazu Foucques de Vagnonville: Trois cent quarante trois dessins de Jacques Callot etc.
in L’Art 1876, IV, p. 286 bis 1878, II, p. 61 ff.
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Volksfeftes »La fiera dell’ Impruneta« (M. 624). Callot wurde nun rafch berühmt;
und rafch folgten auf einander eine Reihe von Blättern, in denen er feine
unbefangene, naturwahre Auffaffung des täglichen Lebens der Reichen wie der
Armen zum Staunen der Italiener in immer glänzenderem Lichte zeigte. Aufser
feinen Radirungen aus diefer Zeit legen feine zahlreichen Schwarz- und Roth-
ftift-Zeichnungen in den Uffizien zu Florenz1 * *) ein glänzendes Zeugnifs feines d/un Fyofrfie^®n
Fleifses, feiner Beobachtungsgabe und feines künftlerifchen Gefchickes ab. Im
Jahre 1621 wurde er von feinem Heimathofe zurückberufen und vertaufchte R^kkehr
die Penfion Cosmus’ II. mit dem Gehalte des lothringifchen Herzogs Karls IV. nach Nancv-
Fig. 500. Le Nain: Das ländliche Mahl. Paris, Louvre.
Anfangs wirkten jetzt in Nancy die italienifchen Eindrücke in feinen Schöpfungen Seine erften
. . . . 7 , . . r S Werke in der
noch nach; nicht nur zeigen das die vierundzwanzig italienifchen Comödien- Heimath.
fcenen (M. 641 — 664), fondern auch die nach florentinifchen Zeichnungen radirten,
zum Theil phantaflifch carikirten zwanzig »Buckligen« und mit anderen Ge-
breften behafteten Menfchenkinder (M. 747—767) und die berühmte Bettlerfolge
(M. 685—709), Schöpfungen, denen man es fofort anfieht, dafs fie noch auf
italienifchem Boden erwachfen find. Bald aber verlegte er fich im Norden auf r,Ne,ue
das Studium der grofsen nordifchen Künftler, Lucas van Leydens, Dürers und
1) Herausgegeben von C. Pini: Dessins de Jacques Callot existants dans la Gal. Roy. de Florence.
Fl. 1875. — Dazu Foucques de Vagnonville: Trois cent quarante trois dessins de Jacques Callot etc.
in L’Art 1876, IV, p. 286 bis 1878, II, p. 61 ff.
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