Die vläm. Malerei des 17. Jahrh. E. Die übrigen belg. Landfehafter u. Vertreter anderer Fächer, 535
trag deutlich das Ergebnifs der Entwicklung des Meifters, der anfangs fchwerer
und fefter malte, dann beftimmt, frifch und klar, zuletztweicher, leichter, verblafener
in feiner Malweife wurde. Bezeichnete, aber nicht datirte Werke Buonaventura Undatine
; . • Bilder des
Peeters’ aus allen verfchiedenen Epochen finden fich übrigens noch in den ver- Meifters.
fchiedenften Galerien Europas; z. B. in den öffentlichen Sammlungen von
Berlin, Brüffel, Antwerpen, Petersburg, Peft, Darmftadt, Stockholm, Schwerin,
Bafel, Mannheim, Lille, Augsburg, Afchaffenburg, Bamberg, in der Wiener
Akademie, fowie in manchen Privatfammlungen, von denen nur noch die
Galerie Liechtenftein in Wien und die Galerie Doria in Rom namhaft gemacht
feien. Ihnen fchliefst die grofse Darflellung der Schelde bei Antwerpen im
Rathhaufe diefer Stadt fich an. Auch als Radirer verdient B. Peeters Beachtung.1)
Jan Peeters, der jüngfie der drei Brüder, war Schüler jener; 1641 trat Jan Peeters,
er in ihre Werkftatt ein. In feinen früheren Bildern lehnte er fich an Buona- Seine Stil-
entwjeke-
Ventura an, fpäter wurde er breiter, fahriger, äufserlicher. Seine Werke find i«»g-
nicht eben häufig, und fie werden manchmal wegen der Gleichheit der Initial
Bezeichnungen mit denen des Holländers Jan Porcellis verwechfelt.2 3) Unzweifel-
hafte bezeichnete frühe Bilder des Jan Peeters find der kleine »Seefturm« des s eine Bilder.
Schweriner Mufeums, das »felfige Meeresufer« der Kaiferlichen Galerie zu Wien,
die wildphantaftifche Küftenlandfchaft der Pefter Galerie. Um 1652 mufs »der
Schiffbruch Pauli» am Grabmal feines Bruders Buonaventura in der Frauen-
kirche zu Hoboken entftanden fein. Charakteriftifche Werke feiner fpäteren,
weicheren, flaueren Art find z. B. das mit feinem vollen Namen bezeichnete
Bild von Schiffen auf bewegter See unter romantifcher Felfenküfte in der
Darmftädter Galeuie, die mit feinen Initialen verfehene Darftellung einer im
Seefturm fcheiternden Galeere in der Kaiferlichen Galerie zu Wien :J, fowie die
ebenfo bezeichneten Bilder in der Galerie Liechtenftein zu Wien, in der Münchener
Pinakothek, im Schlöffe zu Pommersfelden 4) und in der Caffeler Galerie. Das
Seeftück diefer letzteren Sammlung ift von 1667 datirt; und früheftens in
diefem Jahre kann auch die nicht bezeichnete »Zerftörung der englifchen Flotte«
im Amfterdamer Mufeum entftanden fein; aus dem Jahre 1670 flammt die Dar-
ftellung der gefrorenen Schelde von Antwerpen im Mufeum diefer Stadt. Die
öffentliche Sammlung zu Hannover endlich befitzt die mit feinen Anfangs-
buchftaben verfehene Anficht einer Stadt am Fluffe von feiner Hand. Wir
müffen uns an diefen Beifpielen genügen laffen.
Alles in Allem ein bedeutenderer Meifter als Jan Peters war Hendrik
van Minderhout, der allerdings Holländer von Geburt war, fich aber ganz in
Flandern heimifch machte. Er war 1632 in Rotterdam geboren, lebte aber Sein Leben,
fchon 1653 in Brügge und zog 1672 nach Antwerpen, wo er 1699 ftarb. Seine
nicht allzu häufigen Bilder, die manchmal orientalifche Seehäfen darftellen, find KunsfteJne^fe
1) y. Th. v. d. Kellen. Peintre Graveur Hollandais, Utrecht 1866, p. 75 — 81.
2) Fiir wahrt ch einli ch hält der Verfaffer, dafs das J. P. bezeichnete Seeftück des Städel’fchen
Inftituts zu Frankfurt a. M., welches hier dem Porcellis zugefchrieben wird, ein Werk des Jan Peeters
fei, für fich er, dafs das ebenfo bezeichnete und ebenfalls dem Porcellis zugeeignete Stück des
Madrider Mufeums von unterem Meifter herrührt. (Derfelben Anficht Scheibler?)
3) Früher irrthümlich dem Buonaventura zugefchrieben.
4) Hier irrthümlich für Buonaventura ausgegeben.
trag deutlich das Ergebnifs der Entwicklung des Meifters, der anfangs fchwerer
und fefter malte, dann beftimmt, frifch und klar, zuletztweicher, leichter, verblafener
in feiner Malweife wurde. Bezeichnete, aber nicht datirte Werke Buonaventura Undatine
; . • Bilder des
Peeters’ aus allen verfchiedenen Epochen finden fich übrigens noch in den ver- Meifters.
fchiedenften Galerien Europas; z. B. in den öffentlichen Sammlungen von
Berlin, Brüffel, Antwerpen, Petersburg, Peft, Darmftadt, Stockholm, Schwerin,
Bafel, Mannheim, Lille, Augsburg, Afchaffenburg, Bamberg, in der Wiener
Akademie, fowie in manchen Privatfammlungen, von denen nur noch die
Galerie Liechtenftein in Wien und die Galerie Doria in Rom namhaft gemacht
feien. Ihnen fchliefst die grofse Darflellung der Schelde bei Antwerpen im
Rathhaufe diefer Stadt fich an. Auch als Radirer verdient B. Peeters Beachtung.1)
Jan Peeters, der jüngfie der drei Brüder, war Schüler jener; 1641 trat Jan Peeters,
er in ihre Werkftatt ein. In feinen früheren Bildern lehnte er fich an Buona- Seine Stil-
entwjeke-
Ventura an, fpäter wurde er breiter, fahriger, äufserlicher. Seine Werke find i«»g-
nicht eben häufig, und fie werden manchmal wegen der Gleichheit der Initial
Bezeichnungen mit denen des Holländers Jan Porcellis verwechfelt.2 3) Unzweifel-
hafte bezeichnete frühe Bilder des Jan Peeters find der kleine »Seefturm« des s eine Bilder.
Schweriner Mufeums, das »felfige Meeresufer« der Kaiferlichen Galerie zu Wien,
die wildphantaftifche Küftenlandfchaft der Pefter Galerie. Um 1652 mufs »der
Schiffbruch Pauli» am Grabmal feines Bruders Buonaventura in der Frauen-
kirche zu Hoboken entftanden fein. Charakteriftifche Werke feiner fpäteren,
weicheren, flaueren Art find z. B. das mit feinem vollen Namen bezeichnete
Bild von Schiffen auf bewegter See unter romantifcher Felfenküfte in der
Darmftädter Galeuie, die mit feinen Initialen verfehene Darftellung einer im
Seefturm fcheiternden Galeere in der Kaiferlichen Galerie zu Wien :J, fowie die
ebenfo bezeichneten Bilder in der Galerie Liechtenftein zu Wien, in der Münchener
Pinakothek, im Schlöffe zu Pommersfelden 4) und in der Caffeler Galerie. Das
Seeftück diefer letzteren Sammlung ift von 1667 datirt; und früheftens in
diefem Jahre kann auch die nicht bezeichnete »Zerftörung der englifchen Flotte«
im Amfterdamer Mufeum entftanden fein; aus dem Jahre 1670 flammt die Dar-
ftellung der gefrorenen Schelde von Antwerpen im Mufeum diefer Stadt. Die
öffentliche Sammlung zu Hannover endlich befitzt die mit feinen Anfangs-
buchftaben verfehene Anficht einer Stadt am Fluffe von feiner Hand. Wir
müffen uns an diefen Beifpielen genügen laffen.
Alles in Allem ein bedeutenderer Meifter als Jan Peters war Hendrik
van Minderhout, der allerdings Holländer von Geburt war, fich aber ganz in
Flandern heimifch machte. Er war 1632 in Rotterdam geboren, lebte aber Sein Leben,
fchon 1653 in Brügge und zog 1672 nach Antwerpen, wo er 1699 ftarb. Seine
nicht allzu häufigen Bilder, die manchmal orientalifche Seehäfen darftellen, find KunsfteJne^fe
1) y. Th. v. d. Kellen. Peintre Graveur Hollandais, Utrecht 1866, p. 75 — 81.
2) Fiir wahrt ch einli ch hält der Verfaffer, dafs das J. P. bezeichnete Seeftück des Städel’fchen
Inftituts zu Frankfurt a. M., welches hier dem Porcellis zugefchrieben wird, ein Werk des Jan Peeters
fei, für fich er, dafs das ebenfo bezeichnete und ebenfalls dem Porcellis zugeeignete Stück des
Madrider Mufeums von unterem Meifter herrührt. (Derfelben Anficht Scheibler?)
3) Früher irrthümlich dem Buonaventura zugefchrieben.
4) Hier irrthümlich für Buonaventura ausgegeben.