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Woermann, Karl; Woltmann, Alfred [Editor]; Woermann, Karl [Editor]
Geschichte der Malerei (Band 3,2) — Leipzig: Verlag von E.A. Seemann, 1888

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https://doi.org/10.11588/diglit.48522#0039
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Die holländifche Malerei des 17. Jahrh. A. Die Utrechter Schule und verwandte Meifter. tßj

Sein Lehrer
Warnar
van Ryfsen.
Hoet’s

Seine Bilder
in
Amfterdam,
in Schleifs-
in Wien (Gal.
Liechten-
ftein)
und in
anderen
Sammlungen.

heim,
in Schwerin,
in Braun-
fchweig,
in anderen
Sammlungen.
Gerard
Hoet.

Frans
Verwilt.
Seine Bilder
in
Kopenhagen,
im Dulwich
College,
in Caffel,
in
Amfterdam,

1) Vgl. noch Bode, Studien S. 327 und Th. Levin, Verzeichnifs der Düffeldorfer Aufteilung
von 1886 S. 18 N. 65.

zu Cambridge, Köln, Innsbruck, Mannheim (als Breenberg),
(als Poelenburg), fowie bei Herrn Semeonow in St. Petersburg ')•
Gerard Hoet, welcher, obgleich er 1648 zu Bommel geboren
im Haag ftarb, doch eine bedeutende Rolle gerade im Utrechter

fchliefsen fich ein Bild der Schleifsheimer und eins der Stuttgarter Galerie an.
Im Ganzen Poelenburgh folgend, wird er allmählich doch verblafener in der
Malweife, fchwerer und chocoladiger im Ton als diefer. Bildniffe feiner Hand
befinden fich im Kunflgewerbemufeum zu Berlin und in den Mufeen von Utrecht Sammlungen,
und von Amfterdam.
Nach Rotterdam trug den Poelenburg’fchen Stil ein Zeitgenoffe Haens-
bergen’s Namens Frans Verwilt, welcher, zwifchen 1615 und 1620 geboren,
1691 in Rotterdam, wo er arbeitete, ftarb. Am meiften im Sinne feines Meifters
gehalten find feine bezeichneten Bilder im Kopenhagener Mufeum und im Dulwich
College bei London. Seine »büfsende Magdalena« der Caffeler Galerie wider-
fpricht diefem Stil wenigftens nicht. Das Amfterdamer Mufeum aber befitzt
ein frifches, kräftiges, lebensgrofses Knabenbildnifs mit feiner Namenszeichnung,
welches auf anderem Boden fteht.
In Utrecht felbft fetzten befonders zwei Meifter die Kunftweife Poelen-
burgh’s fort. Der eine ift Abr. Cuylenborch, von deffen Leben wir wenig mehr Ab^Orchlen'
wiffen, als dafs er 1639 der Utrechter Gilde beitrat und 1658 in Utrecht ftarb.
Er liebt es, feine Landfchaften mit Felfen- oder Ruinengrotten, feine Grotten
mit Bildfäulen zu fchmücken und alles in einen hellen, femmelblonden Ton zu
hüllen. Zwei charakteriflifche bezeichnete Bildchen feiner Hand befitzt noch das Seine Bilder
Utrechter Mufeum; zwei andere (von 1642 und 1647) fah der Verfaffer in der in Utrecht,
Schleifsheimer Galerie, ebenfalls zwei (von 1644 und 1646) im Schweriner, zwei
(von 1646 und 1647) im Braunfchweiger Mufeum, andere in den Sammlungen
des Haag und
Pommersfelden
Der andere ift
war und 1733
Künftlerleben fpielte. Er war fchon ein Enkelfchüler Poelenburgh’s, deffen
Schüler Warnar van Ryfsen fein Lehrer gewefen war; 1685 war er »Over-
man«, 1695 Dekan der Utrechter Malergenoffenfchaft; ja 1696 gründete er in
Utrecht eine »Akademie«, welche an zwanzig Jahre, fo lange er fie felbft leitete, Leben-
in Blüthe ftand. Aber 1715 trat er der Haager Malergenoffenfchaft bei und
blieb nun bis an fein Ende im Haag wohnen. Er ging von der Richtung Sein Stil.
Poelenburgh’s aus, deffen klaren feinen Ton er in ein fchwereres, kälteres
Rothbraun hinüberleitete, wurde aber bald gedrängter in feinen figürlichen
Compofitionen und fchlofs mit einer immer öder werdenden akademifchen
Allgemeinheit. Es haben fich zwifchen 30 und 40 feiner kleinen, in der Regel
mit feinem Namen bezeichneten, aber nicht datirten Bilder erhalten. Die
meiften befitzen das Amfterdamer Mufeum, die Schleifsheimer Galerie und
die Galerie Liechtenftein in Wien. Einfach als Sproffen Poelenburgh’fcher Kunft. Äbeim;(
geben fich z. B. feine beiden kleinen Landfchaften im Amflerdamer Mufeum,
das Kinder-Bildchen der Dresdener Galerie, dem ein ähnliches in der Siers-
dorpff’fchen Sammlung zu Driburg entfprach, die »Ruhe auf der Flucht« in der
Galerie Liechtenftein zu Wien und die »Anbetung der Könige« in der Ermitage
 
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