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Woermann, Karl; Woltmann, Alfred [Editor]; Woermann, Karl [Editor]
Geschichte der Malerei (Band 3,2) — Leipzig: Verlag von E.A. Seemann, 1888

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https://doi.org/10.11588/diglit.48522#0155
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Die holländifche Malerei des 17. Jahrhunderts. C. Die Amfterdamer Schule.

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bei Herrn Conful Ed. F. Weber in Hamburg angehören. Mit zwei biblifchen in
Bildern des Jahres 1631 aber brachte der Meifter feine Leidener Frühzeit zum Weber),
glänzenden Abfchlufs. Das eine derfelben, die berühmte kleine »Darflellung im Da^en
Tempel« (Fig. 584) des Haager Mufeums zieht in der magifchen Geflaltung des
Tempelraums, in der malerifchen Anordnung der Zufchauer im Halbdunkel, in
der geiftvollen Behandlung der in die Mitte und ins hellfte Licht gerückten
Hauptperfonen, fo zu fagen die Summe aller früheren Verfuche des Meifters

Fig. 584. Rembrandt: Darflellung im Tempel (Untere Hälfte). Haag, Mufeum.


in diefer Richtung. Das zweite aber, welches fich in der Münchener Pinakothek
befindet und Jofeph, Maria und das Chriftkind darftellt, ift das erfle lebensgrofse in München,
derartige Bild, welches Rembrandt gefchaffen hat, und fleht fomit an der Schwelle
der zweiten, der Amfterdamer Zeit des Meifters.
Seine Radirungen aus diefen Jahren zeigen, fowohl den Gegenftänden, als Radtrungen.
ihrer im Ganzen oft flüchtigen, in Einzelnen ängftlichen Behandlung nach fo
ziemlich diefelbe Eigenart, wie feine Gemälde. Den Studienköpfen reihen fich
jedoch in diefer rafcheren Technik eine gröfsere Reihe von Gehalten aus dem
Volke, von Mufikern, Bettlern, Bauern an; und unter feinen biblifchen Radirungen
 
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