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Woermann, Karl; Woltmann, Alfred [Editor]; Woermann, Karl [Editor]
Geschichte der Malerei (Band 3,2) — Leipzig: Verlag von E.A. Seemann, 1888

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https://doi.org/10.11588/diglit.48522#0210
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738

Sechstes Buch. II. Abtheilung. Zweiter Abfchnitt.

Philipp
van Dijk.

aber auch frei
der Dresdener

und dort der
er 1746 ftarb.

Nicolas
Verkolje.

einen Schüler des Jan Livens
Jägerbildnifs im Rotterdamer
fchon etwas leer und glatt ge-
im Amfterdamer Reichsmufeum

Sein »Vertumnus und Pomona« von 1678 im
Haufe zu Wörlitz2) ift ein anmutiges, gut durchgeführtes Werk.
Bild ift aber die novelliftifch erzählende, forgfältig,
in heller Farbengebung gemalte »Verfuchung« in

In Johannes Verkolje, der 1650 zu Amfterdam geboren und im Mai 1693
in Delft1) begraben wurde, lernen wir noch
Sein 1672 gemaltes
Mufeum ift gut und fchlicht, aber doch auch
malt, eine »muficirende Gefellfchaft« von 1673
und feine »Scene am Clavier« von 1674 in der Schleifsheimer Galerie find
recht elegante Sittenbilder,
gothifchen
Sein beftes
und leicht
Galerie.
Sein Sohn Nicolas Verkolje war zu Delft 1673 geboren
Schüler feines Vaters, kehrte aber nach Amfterdam zurück, wo
Mythologifche Bilder feiner Hand befitzen der Louvre zu Paris, die Kopen-
hagener Galerie, die Ermitage zu St. Petersburg, Sittenbilder das Berliner
Mufeum, die Dresdener Galerie und die Sammlung des Marquis of Bute in
London, ein Bildnifs das Amfterdamer Reichsmufeum. Er ift entfchieden ein
Meifter der Verfallzeit.
Daffelbe gilt von Philipp van Dijk, der erft 1680 in Amfterdam geboren
war, hier bei Arnold Boonen, den wir unter den Dordrechtern kennen lernen
Sein Leben, werden, in die Lehre ging, alfo ein Enkelfchüler des Godfried Schalcken war,
Amfterdam aber nicht zu feinem Wohnfitz wählte, fondern (feit 1710) in
Middelburg, eine Zeitlang als Hofmaler des Landgrafen von Helfen in Caffel,
Sein Stil, fchliefslich aber im Haag anfäffig war, wo er 1752 ftarb. Er malte Figuren-
bilder jeder Art in kleinem Mafsftabe, in flauer Modellirung, in graufchattig
Hiftoritn kühlem Helldunkel, von unruhiger Wirkung. »Hiftorien« feiner Hand find z. B.:
»Judith« von 1726 im Haager Mufeum, »Magdalena« in der Caffeler Galerie
Sittenbilder un<^ die beiden Hagar-Bilder im Louvre. Sittenbilder find z. B.: »die Lauten-
fpielerin«, »die Dame beim Ankleiden«, »der Buchhalter« im Haager, »die junge
Dame beim Ankleiden« von 1726 im Brüffeler,« »der Lautenfpieler« von 1727
Bddniffe. und »der Zeichenunterricht« von 1728 im Berliner Mufeum. An Bildniffen feiner
Hand ift das Amfterdamer Reichsmufeum befonders reich. Es befitzt ihrer
acht, unter ihnen eins in Lebensgröfse, zwei, die fich als Copien nach Netfcher
erweifen. Sein Hauptwerk auf diefem Gebiete aber ift das bezeichnete Familien-
bild des Landgrafen Carl von Heften in der Caffeler Galerie.

JnAfchaffen-eins jm Afchaffenburger Schlofs, eins im Schweriner Mufeum und eins in der
in Schwerin, Bridgewater Gallery zu London. Von feinen kleinen feinen Landfchaften,
(Eiiesmere). welche meift in Düffeldorf entftanden fein müffen, da fie Jahreszahlen zwi-
Seine Land- ’ „ . , .
fchaften fchen 1697 (in den Uffizien) und 1702 (in der Augsburger Galerie) tragen,
in Florenz, . . . •.»».
in Augsburg, fieht man eine im Louvre zu Pans, eine (als Befonderheit eine Winterland-
in Lyon) fchaft) im Musee Bernard zu Lyon, eine in der Münchener Pinakothek, je zwei
"'in Florenz) in den Uffizien zu Florenz, im Schweriner Mufeum und in der Ermitage zu
in SrPeters- St. Petersburg, drei in der Augsburger, fünf in der Schleifsheimer Galerie.
bürg,
in Augsburg
und Schleifs-
heim.
v°eSjee* (oben S> 7°4) kennen.

1) Obreen's Archief I. p. 46, 79, 82, 89, 92, 93, III. p. 200; Oud Holland IV. p. 219.
2) Vgl. G. Müller in der Ztfchrft. f. b. K. 1879 S. 319.
 
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