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Woermann, Karl; Woltmann, Alfred [Editor]; Woermann, Karl [Editor]
Geschichte der Malerei (Band 3,2) — Leipzig: Verlag von E.A. Seemann, 1888

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https://doi.org/10.11588/diglit.48522#0384
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Siebentes Buch. Die Malerei des 18. Jahrhunderts. Vorbemerkungen.

meiften ihrer Schlupfwinkel gefolgt ift, die im Privatbefitze befindlichen
Gemälde des 18. Jahrhunderts, von denjenigen einiger wieder zu Weltlieblingen
gewordener Meiftern abgefehen, noch wenig beachtet, fie jedenfalls noch nicht
annähernd in gleicher Vollftändigkeit, wie diejenigen der älteren Künftler, auf-
gezeichnet hat.
Aus allen diefen Gründen werden wir die Gefchichte der Malerei des
18. Jahrhunderts verhältnifsmäfsig knapp behandeln können. Beginnen werden
itaiifnifche, wir fie wieder mit den Italienern, weil gerade in ihrer Malerei diefer
Zeit die Kunft der vorhergehenden Epoche am unverfälfchteften, am wenig-
ften von Modeneuerungen berührt, ausklingt. Der italienifchen Malerei des
18. Jahrhunderts werden wir fchon der örtlichen Folgerichtigkeit wegen
fpanifche, zunächft die fpanifche anfchliefsen, welche in diefer Zeit wenigftens einen
franzöfifche, ganz eigenartigen und felbftändigen Meifter aufzuweifen hat. Mit den Fran-
zofen werden wir uns fodann, weil ihre Kunft befonders mafsgebend fürs
18. Jahrhundert ift, befonders eingehend zu beschäftigen haben. Die Malerei
ländifche, der Niederländer und der Deutfchen werden wir, foweit wir hier nicht
deutfche, jje eklektifchen oder felbftändigen Regungen der fpäteren Hälfte des Zeitraums
zu verfolgen haben, in engem Rahmen behandeln müßen. Mit befonderer
Vorliebe aber, wenngleich, da fie uns unvermerkt in die »moderne Kunft«
herüberleiten würde, mit einiger Zurückhaltung, werden wir bei der englifchen
18. Jahr- Malerei des 18. Jahrhunderts verweilen, die, alles in allem genommen, die
eigenartigfte und dauerndfte Blüthe diefer Kunft in der fpäteren Hälfte diefes
Zeitraums bezeichnet.
 
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