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Warnung: „Hütet euch mit neuen Beleidigungen der Patrio-
ten die öffentliche Ruhe zu stören!“ Er verlangt von allen
Parteien Achtung vor dem Gesetz und betont, dass die
Aufgabe des Regierungskommissars sei, den Frieden im
Lande und zwischen den Parteien zu fördern.
Rebmann hat in demselben Aufsatze die Ziele seiner
Tätigkeit in Mainz angedeutet, — er will für die Verbrei-
tung der „Grundsätze der glorreichen fränkischen Revo-
lution“, wie für eine ruhige Entwicklung der Rheindepar-
tements und für ein friedliches Zusammenwirken der Par-
teien Sorge tragen.
Diese seine Grundsätze wiederholte er in einer öffent-
lichen Ansprache, die er auf dem nächsten Fest der Volks-
souveränität hielt (20. März 1798). Es war eines der ersten
republikanischen Feste in Mainz und, wie die Mainzer
Zeitung berichtete, „das glänzendste Fest seit der Existenz
von Mainz“.1)
Auf dem Stadtplatze wurde ein Altar zu Ehren des
Vaterlands mit einer Widmung an die Manen der Vertei-
diger der Volkssouveränität (an Demosthenes, Cicero, Frank-
lin und Rousseau) errichtet und mit dreifarbigen Fahnen
und Blumen geschmückt.2)
Es kamen Aufzüge von Mainzer Bürgern und Bürgerin-
nen, die auf dem Altar der Freiheit huldigten. Das Militär-
orchester der republikanischen Regimenter spielte den „Frei-
heitsmarsch“. Die französischen Beamten (der Regierungs-
kommissar Rudler und der Präsident der Administration,
Malingre) hielten Ansprachen und priesen die Heldentaten
der „grossen Nation“.
1) Mainzer Zeitung vom 1. Germinal VI (21. März 1798). Das
Fest fand am 30. Ventose (20. März) statt. — Bei Bockenheimer
(Mainz. S. 380) ist, abweichend von der Zeitungsangabe und dem
Fest-Protokoll, irrtümlich der 1. Germinal (21. März) angegeben.
2) Departement du Mont-Tonnere. Municipalite de Mayence.
Proces verbal de la Fete qui a eu lieu ä Mayence le trente Ventose
an VI de la Republique francaise, pour honorer la souverainete du
Peuple ä Mayence chez Andres Crass, Imprimeur du Departement
du M. Tonnere.
Warnung: „Hütet euch mit neuen Beleidigungen der Patrio-
ten die öffentliche Ruhe zu stören!“ Er verlangt von allen
Parteien Achtung vor dem Gesetz und betont, dass die
Aufgabe des Regierungskommissars sei, den Frieden im
Lande und zwischen den Parteien zu fördern.
Rebmann hat in demselben Aufsatze die Ziele seiner
Tätigkeit in Mainz angedeutet, — er will für die Verbrei-
tung der „Grundsätze der glorreichen fränkischen Revo-
lution“, wie für eine ruhige Entwicklung der Rheindepar-
tements und für ein friedliches Zusammenwirken der Par-
teien Sorge tragen.
Diese seine Grundsätze wiederholte er in einer öffent-
lichen Ansprache, die er auf dem nächsten Fest der Volks-
souveränität hielt (20. März 1798). Es war eines der ersten
republikanischen Feste in Mainz und, wie die Mainzer
Zeitung berichtete, „das glänzendste Fest seit der Existenz
von Mainz“.1)
Auf dem Stadtplatze wurde ein Altar zu Ehren des
Vaterlands mit einer Widmung an die Manen der Vertei-
diger der Volkssouveränität (an Demosthenes, Cicero, Frank-
lin und Rousseau) errichtet und mit dreifarbigen Fahnen
und Blumen geschmückt.2)
Es kamen Aufzüge von Mainzer Bürgern und Bürgerin-
nen, die auf dem Altar der Freiheit huldigten. Das Militär-
orchester der republikanischen Regimenter spielte den „Frei-
heitsmarsch“. Die französischen Beamten (der Regierungs-
kommissar Rudler und der Präsident der Administration,
Malingre) hielten Ansprachen und priesen die Heldentaten
der „grossen Nation“.
1) Mainzer Zeitung vom 1. Germinal VI (21. März 1798). Das
Fest fand am 30. Ventose (20. März) statt. — Bei Bockenheimer
(Mainz. S. 380) ist, abweichend von der Zeitungsangabe und dem
Fest-Protokoll, irrtümlich der 1. Germinal (21. März) angegeben.
2) Departement du Mont-Tonnere. Municipalite de Mayence.
Proces verbal de la Fete qui a eu lieu ä Mayence le trente Ventose
an VI de la Republique francaise, pour honorer la souverainete du
Peuple ä Mayence chez Andres Crass, Imprimeur du Departement
du M. Tonnere.