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die Männer der Finsterniss erhielten einen Stoss — die
Eudämonia ist eingegangen“.1) Rebmann charakterisiert
diese Zeitschrift in folgender Weise. „Der Zweck der
„Eudämonia“ ist, die bestehende deutsche Verfassung zu
erhalten; um ihr Ziel zu erreichen, schämen sich die Eudä-
monisten2) nicht, die Wahrheit zu entstellen und den Für-
sten zu schmeicheln“. . . „Sie verteidigen die Vorrechte der
Fürsten, welche von ihnen als Repräsentanten der Gott-
heit anerkannt werden, gegen die Vertreter der democra-
tischen Ideen; die Verteidiger der Rechte des Volks werden
von den Eudämonisten als Aufruhrstifter denunciert“ . . .
Rebmann stellt eine Liste der von den Eudämonisten
in der Polemik gegen die Aufklärer gebrauchten Ausdrücke
auf. Die Vertreter der Aufklärung werden als „Philosophen-
skorpione, Dachstubengelehrte, Revolutionsapostel, demo-
cratische Ränkeschmiede, Luciferanten, Weltmordbrenner,
maratische Würgengel“ etc., deren Zeitschriften als „poli-
tische und moralische Giftmischerein, Rebellionslampen“ etc.
bezeichnet . . . Die Erklärung der Menschenrechte ist „das
kopfabschneidende Evangelium, welches durch diese Ohne-
hosensippschaft anerkannt wird“. Rebmann zahlt mit der-
selben Münze zurück, „wenn die Parteikämpfe unsrer Zeit
ausgeglichen sein werden,“ meint er, „so wird doch die
„Eudämonia“ eine Art von Andenken behalten, etwem wie
Herostratos uns seinen Namen hinterlassen hat“ . . . „Sie
ist“, fährt er weiter fort, „von unauslöschlichem Hass gegen
Genie und Talent erfüllt, führt einen leidenschaftlichen
Kampf gegen Recht und Freiheit“. . .
„Die weisen Staatsreformen in Frankreich wurden durch
die Eudämonisten verdammt. Das Direktorium aber wurde
gelobt, sobald die Direktoren (nach dem 18. Fructidor) die
1) „In der Eudämonia (1795 — 1798) wurde auf alles „revolutio-
näre“, d. h. auf alle freieren Ideen systematische Jagd gemacht.“ —
Biedermann, Deutschlands geistige, sittliche und gesellige Zustände
im 18. Jahrhundert. 1880. Bd. II3. S. 1203.
2) Unter diesem Namen waren die Mitarbeiter des Journals in
ganz Deutschland bekannt.
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die Männer der Finsterniss erhielten einen Stoss — die
Eudämonia ist eingegangen“.1) Rebmann charakterisiert
diese Zeitschrift in folgender Weise. „Der Zweck der
„Eudämonia“ ist, die bestehende deutsche Verfassung zu
erhalten; um ihr Ziel zu erreichen, schämen sich die Eudä-
monisten2) nicht, die Wahrheit zu entstellen und den Für-
sten zu schmeicheln“. . . „Sie verteidigen die Vorrechte der
Fürsten, welche von ihnen als Repräsentanten der Gott-
heit anerkannt werden, gegen die Vertreter der democra-
tischen Ideen; die Verteidiger der Rechte des Volks werden
von den Eudämonisten als Aufruhrstifter denunciert“ . . .
Rebmann stellt eine Liste der von den Eudämonisten
in der Polemik gegen die Aufklärer gebrauchten Ausdrücke
auf. Die Vertreter der Aufklärung werden als „Philosophen-
skorpione, Dachstubengelehrte, Revolutionsapostel, demo-
cratische Ränkeschmiede, Luciferanten, Weltmordbrenner,
maratische Würgengel“ etc., deren Zeitschriften als „poli-
tische und moralische Giftmischerein, Rebellionslampen“ etc.
bezeichnet . . . Die Erklärung der Menschenrechte ist „das
kopfabschneidende Evangelium, welches durch diese Ohne-
hosensippschaft anerkannt wird“. Rebmann zahlt mit der-
selben Münze zurück, „wenn die Parteikämpfe unsrer Zeit
ausgeglichen sein werden,“ meint er, „so wird doch die
„Eudämonia“ eine Art von Andenken behalten, etwem wie
Herostratos uns seinen Namen hinterlassen hat“ . . . „Sie
ist“, fährt er weiter fort, „von unauslöschlichem Hass gegen
Genie und Talent erfüllt, führt einen leidenschaftlichen
Kampf gegen Recht und Freiheit“. . .
„Die weisen Staatsreformen in Frankreich wurden durch
die Eudämonisten verdammt. Das Direktorium aber wurde
gelobt, sobald die Direktoren (nach dem 18. Fructidor) die
1) „In der Eudämonia (1795 — 1798) wurde auf alles „revolutio-
näre“, d. h. auf alle freieren Ideen systematische Jagd gemacht.“ —
Biedermann, Deutschlands geistige, sittliche und gesellige Zustände
im 18. Jahrhundert. 1880. Bd. II3. S. 1203.
2) Unter diesem Namen waren die Mitarbeiter des Journals in
ganz Deutschland bekannt.
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