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Nationalversammlung die einzigen richtigen, billigen und
menschlichen wären“.* 1)
Diese stumme Anerkennung Rebmanns genügte dem
Kaiser, der ihm den Orden der Ehrenlegion verlieh, wahr-
scheinlich während Napoleons Aufenthalt in Mainz im
Herbst 1804. Rebmann war der einzige Richter in Mainz,
der diesen Orden erhielt.2)
Seit Rebmanns Ernennung zum Präsidenten des Kri-
minal-Gerichtshofes schlug sein Leben ruhigere Bahnen ein,
auch seine Stimmung wurde gleichmässiger, seine Begeiste-
rung, seine Liebe und sein Hass hatten ihre frühere stür-
mische Kraft verloren. Seine damaligen politischen und
religiösen Anschauungen hat Rebmann in verschiedenen
Aufsätzen niedergelegt, die er in einem kleinen Band unter
dem Titel „Historisch-politische Miscellen“ veröffentlichte.3)
Der erste Aufsatz der „Miscellen“ heisst „Plaudereien
zweier Spiessbürger Hitzig und Wacker am Kamin“; der
1) Damian Hessel und seine Raubgenossen. S. 33—34.
2) Neuer Nekrolog der Deutschen. 1824. S. 897. — Bodmann,
Annuaire statistique etc. 1809. S. 268.
3) Historisch-politische Miscellen aus dem Jahrhunderte der
Contraste für unbefangene Leser. Germanien. 1805. Zu finden in
allen Buchhandlungen. — Im Antiquariats-Katalog von Ernst Frens-
dorff, Nr. 6, 1905, Berlin, ist dieses Buch als ein Werk von Rebmann
bezeichnet. — Auf Rebmann als Verfasser der Miscellen deuten:
1. Die Ideen und der Stil der Schrift, die Rebmanns früheren Werken
entsprechen. 2. Einige autobiographische Angaben des Verfassers,
die sich mit feststehenden Tatsachen aus Rebmanns Leben decken.
3. Dass vom Verfasser der „Miscellen“ ein Artikel aus dem „Recueil
des memoires et actes de la societe des Sciences et des arts du De-
partement du Mont-Tonnere, seant ä Mayence“, unter dem Titel „Das
Gefängniss zu Künzel, beschrieben von Herrn Legrand Molerat,
Bataillons-Chef des Geni-Corps und Unterdirektor der Vestungswerke
von Mainz“, übersetzt und in die „Miscellen“ aufgenommen ist.
Dieser Artikel spricht darum für Rebmann als Uebersetzer, weil viel
eher Jemand, der in Donnersberg lebte, die Schrift von Molerat über-
setzen konnte, da der „Recueil des memoires de la societe du Mont-
Tonnere“, wie es auch der Verfasser der „Miscellen“ sagt, der Lese-
welt wenig bekannt war. — Das einzige mir bekannte Exemplar
der „Miscellen“ ist in meinem Besitz; auf der inneren Seite des
Buchdeckels ist mit Tinte „G. F. Rebmann“ geschrieben.
Nationalversammlung die einzigen richtigen, billigen und
menschlichen wären“.* 1)
Diese stumme Anerkennung Rebmanns genügte dem
Kaiser, der ihm den Orden der Ehrenlegion verlieh, wahr-
scheinlich während Napoleons Aufenthalt in Mainz im
Herbst 1804. Rebmann war der einzige Richter in Mainz,
der diesen Orden erhielt.2)
Seit Rebmanns Ernennung zum Präsidenten des Kri-
minal-Gerichtshofes schlug sein Leben ruhigere Bahnen ein,
auch seine Stimmung wurde gleichmässiger, seine Begeiste-
rung, seine Liebe und sein Hass hatten ihre frühere stür-
mische Kraft verloren. Seine damaligen politischen und
religiösen Anschauungen hat Rebmann in verschiedenen
Aufsätzen niedergelegt, die er in einem kleinen Band unter
dem Titel „Historisch-politische Miscellen“ veröffentlichte.3)
Der erste Aufsatz der „Miscellen“ heisst „Plaudereien
zweier Spiessbürger Hitzig und Wacker am Kamin“; der
1) Damian Hessel und seine Raubgenossen. S. 33—34.
2) Neuer Nekrolog der Deutschen. 1824. S. 897. — Bodmann,
Annuaire statistique etc. 1809. S. 268.
3) Historisch-politische Miscellen aus dem Jahrhunderte der
Contraste für unbefangene Leser. Germanien. 1805. Zu finden in
allen Buchhandlungen. — Im Antiquariats-Katalog von Ernst Frens-
dorff, Nr. 6, 1905, Berlin, ist dieses Buch als ein Werk von Rebmann
bezeichnet. — Auf Rebmann als Verfasser der Miscellen deuten:
1. Die Ideen und der Stil der Schrift, die Rebmanns früheren Werken
entsprechen. 2. Einige autobiographische Angaben des Verfassers,
die sich mit feststehenden Tatsachen aus Rebmanns Leben decken.
3. Dass vom Verfasser der „Miscellen“ ein Artikel aus dem „Recueil
des memoires et actes de la societe des Sciences et des arts du De-
partement du Mont-Tonnere, seant ä Mayence“, unter dem Titel „Das
Gefängniss zu Künzel, beschrieben von Herrn Legrand Molerat,
Bataillons-Chef des Geni-Corps und Unterdirektor der Vestungswerke
von Mainz“, übersetzt und in die „Miscellen“ aufgenommen ist.
Dieser Artikel spricht darum für Rebmann als Uebersetzer, weil viel
eher Jemand, der in Donnersberg lebte, die Schrift von Molerat über-
setzen konnte, da der „Recueil des memoires de la societe du Mont-
Tonnere“, wie es auch der Verfasser der „Miscellen“ sagt, der Lese-
welt wenig bekannt war. — Das einzige mir bekannte Exemplar
der „Miscellen“ ist in meinem Besitz; auf der inneren Seite des
Buchdeckels ist mit Tinte „G. F. Rebmann“ geschrieben.