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Wreszinski, Walter
Atlas zur altägyptischen Kulturgeschichte ([Band 1]) — Leipzig: Verlag der J.C. Hinrichs'schen Buchhandlung, 1923

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Tafel 1 - 424
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(Nr. 41 - 50)
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https://doi.org/10.11588/diglit.61827#0061
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Musikantinnen aus dem Grabe des Nacht1
Scheck abd el Gurna Nr. 52,
Querraum, linke Innenwand.


Zeit: Spätere 18. Dynastie
(um 1420 v. Chr. G.).
Malerei auf Stuck.

Von den drei Mädchen sind zwei in der gewöhnlichen Tracht2 und im üblichen Schmuck


dargestellt, der Maler hat nicht versäumt, die Durchfeuchtung und Verfärbung der
Gewänder durch den schmelzenden Inhalt des Salbkegels3 anzudeuten. Das dritte
Mädchen dagegen ist bis auf einen Hüftgürtel unbekleidet, denn ihm fällt außer
der musikalischen Betätigung noch die Aufgabe zu, durch zierliche Tanzbewegungen
das Auge der Gäste zu erfreuen.
Das erste der drei Mädchen meistert mit beiden Händen eine elfsaitige Harfe.4
Das Instrument besteht aus einem nach unten hin sich verbreiternden Resonanz-
kasten mit geradem Abschluß, aus dessen oberem, schmäler und flacher werdenden
Teile der etwa gleichlange Hals in mäßiger Krümmung abgeht. Die Saiten sind
am Hals an Zapfen befestigt, wie sie auf dem Resonanzkasten festgemacht sind,
ist aus der Zeichnung nicht zu ersehen. — Das zweite Mädchen spielt eine wohl
dreisaitige Baute5, das dritte Mädchen zwei Flöten6, die im spitzen Winkel aus-
einander gehen.

1 Maspero Mem. Miss V 3 fig. 6; Weigall Annales IX 126.
2 S. Taf. 2, 12.
3 Nach Davies rührt die Verfärbung wenn überhaupt von Salbe, dann von der auf den Körper verriebenen
her, dabei wäre es aber auffällig, daß die Verfärbung sich immer nur auf die obersten Teile des Gewandes
erstreckt, während nach unten nur einzelne Streifen auslaufen.
4 Wilk. II 269; Wilk.-B. I 462; Weiß Gesch. 376; Weiß 112; Erman 342; Engel 181; Davignac 24.
5 S. Taf. 10, 15 ; 39,16.
6 Kairo. — Wilk. II 309; Wilk.-B. I 490; Weiß Gesch. 375b; Weiß m; Erman 344; Engel 216; Doret Les
flütes egyptiennes antiques Paris 1890; Lavignac 16.

Wreszinski, Atlas zur altäg. Kulturgesch. Tafel 43

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