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Westdeutsche Zeitschrift für Geschichte und Kunst / Korrespondenzblatt — 5.1886

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Nr. 8 & 9 (Aug. & Sept.)
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https://doi.org/10.11588/diglit.37255#0109
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Rerifgfrt
von Or. Hettner in Trier
und
Professor Dr. Lamprecht
in Bonn


att

der

V erlag
der
FR. LINTZ’sehen
Buchhandlung
in Trier.

Westdeutschen Zeitschrift für Geschichte und Kunst,
zugleich Organ (1er historisch-antiquarischen Vereine zu Backnang, Birkenfeld, Düssel-
dorf, Frankfurt a. M., Karlsruhe, Mainz, Mannheim, Mengen, Neuss, Strassburg,
Stuttgart und Worms, sowie des anthropologischen Vereins zu Stuttgart.
-0-

Ang. & Sept. Jahrgang V, Nr. 8 & 9. 1886.
Beiträge sind an die Redaction zu senden. Inserate ä 25 Pfg. für die gespaltene Zeile werden von der
Verlagshandlung und allen Inseraten - Bureaus angenommen, Beilagen nach Uebereinkunft. — Die
Zeitschrift erscheint vierteljährlich, das Korrespondenzblatt monatlich. — Abonnementspreis 15 Mark
für die Zeitschrift mit Korrespondenzblatt, für letzteres allein 5 Mark.

Neue Funde.
Heilbronn. [Die Ilorkheimer Ale-
mannen-Gräber.] Bisher war Horkheim
in der Altertumswissenschaft hauptsächlich
wegen seiner römischen Niederlassung,
welche in nächster Nähe des Dorfes stand
und von welcher noch heutigen Tags Bau-
reste zu Tage gefördert werden, sowie wegen
seiner rüm. Gräber (s. Oberamtsbeschrei-
bung Heilbronn S. 307) bekannt. Im Monat
Juli d. J. fand man ebendaselbst hart an
der römischen Station auch alemannische
Gräber. Auf der kleinen Fläche einer
Kiesgrube am Fleinenveg wurden etwa
2 m unter der Erdoberfläche die Spuren
von etwa 5 Gräbern aufgedeckt, welche
zum Teil eine Umfassung von stärkeren
Geröll- und Kalkstücken zu haben schienen.
Man fand dort neben vielen Bruchstücken
von schwarzem Thon auch 2 schöne und
seltene grosse Urnen, welche an den Füssen
der gegen Mitternacht gerichteten Leichen
standen. Dieselben sind ornamentiert.
Ferner fand man eine Lanzenspitze, ein
kleines Messer, ein kurzes Schwert, einen
Scramasax, Nägel, Zähne ohne jode Spur
von Fäulnis, Kopf- und Gliederknochen.
Die Funde wurden dem historischen Mu-
seum in Heilbronn einverleibt. Sie gehören
zu den interessantesten Gegenständen des-
selben. Wie gross das Leichenfeld ist,
lässt sich nicht bestimmen, da die an-
grenzenden Äcker angebaut sind. Für den
Herbst sind weitere Ausgrabungen in Aus-
sicht genommen.
(Bz. in Schwab. Kronik 14. Aug.).

Heidelberg, 15. Juli. Römische Grab-138.
schrift, gefunden am 20. April 1886 auf
dem obersten Gipfel des Heiligenbergs in
der sog. Heiligenkirche (romanische Kir-
chenruine aus dem 9, Jahrh.', wo schon
viele Merkur- und andere Inschriften zu
Tage traten.
M ■ NI A R I C)
A P 0 L l INA R
DOIWO
H A S C A 1
M(arco) Mario Apollinar[i] domo Hascdonis
(= Ascdonitd, Bewohner von Ascalon).
Zeile 2 ist i, n und a in eins ligiert.
Von mir zuerst bekannt gemacht und
erklärt in der Heidelberger Zeitung vom
22. April ds. Jabres. Diese Grabschrift
eines Ascaloniters, sowie zwei weitere rö-
mische Bruchstücke von demselben Orte,
das eine mit ... VS, das andere mit
'IfAT (viator?) kamen in die städtische
Altertumssammlung auf dem Heidelberger
Schloss (als Eigentum der Universität).
(Karl Christ.)
Römerstrasse von Dieburg zum Main. Gegen 139.
Ende de s vorigen Jahres wurden auf dem
Sandberg bei Hergershausen, Kreis Dieburg,
einige Brandgrabstätten aufgedeckt und
darin allerlei römische Gefässe gefunden.
Als ich die Stelle später besichtigte, fand
ich bei Nachgrabungen an jener Stelle keine
Gefässe mehr, aber verschiedene Bruch-
stücke von terra sigillata. Die Grab-
stätte lag etwa 20 Schritt von einem
alten Wege entfernt, welcher der „ver-
 
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