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liehe Einleitung enthalten soll, vor nächstem
Winter nicht zur Vollendung kommen
können. Hincmars kleine, aber sehr wich-
tige Schrift wird auch in einer Sonder-
ausgabe erscheinen.
Von den Reichsgesetzen seit dem Ende
der Karolinger hat Hr. Prof. Weiland
den ersten stattlichen Band veröffentlicht,
der von Konrad I. bis auf Heinrich VII.
(1197) herabreicht. Wie der Doppeltitel
desselben andeutet, ist nach dem Vorbilde
von Portz der dürftige Stoff der Gesetze
vielfach durch andere, namentlich urkund-
liche, Aufzeichnungen ergänzt worden und
haben besonders auch die Synoden eine
noch eingehendere Berücksichtigung er-
fahren. An dem zweiten Bande, der bis
1273 reichen soll, wird bereits eifrig ge-
druckt und für die folgenden bis zur gol-
denen Bulle wird durch Herrn Dr. Schwalm
vorgearbeitet, der das weit zerstreute Ma-
terial auf zwei Reisen zu vervollständigen
gedenkt. Die als Vorarbeit für eine künf-
tige Ausgabe bestimmten Regesten der
Gerichtsurkunden sind durch Hrn. Dr.
Hübner in einem zweiten Hefte zu Endo
geführt.
Von den Urkunden des sächsischen
Kaiserhauses ist endlich die lange ersehnte
zweite Abteilung des zweiten Bandes, die
Urkunden Ottos III, nebst beachtenswerten
Nachträgen für seine beiden Vorgänger
und den Registern, ausgegeben worden.
Hr. Hofrat von Sickel, durch seine Über-
siedelung nach Rom in dieser Arbeit, bei
welcher ihm die HH. Erben und Tangl
Hülfe leisteten, vielfach gehemmt, hat da-
mit seiner langjährigen Thätigkeit für die
Monumenta Germaniae einen rühmlichen
Abschluss gegeben und für eine ihrer
wichtigsten Abteilungen festen Grund gelegt.
Sein unmittelbarer Fortsetzer Hr. Prof.
Bresslau, unterstützt durch Hrn. Dr.
Bloch, beabsichtigt im nächsten Herbst mit
dem Drucke der Urkunden Heinrichs II.
(und Arduins) sich anzuschliessen, für welche
ein eigner Band vorgesehen ist. Ausser
den vielen aus deutschen Archiven nach
Strassburg entsandten Diplomen, deren
Benutzung Hr. Archivdirektor Wiegand
nach Möglichkeit erleichterte, suchte der
Herausgeber andere an ihren Fundstätten
bis nach Nordfrankreich, Oberitalien und
Österreich auf wiederholten Reisen auf.
Besonders gefällig erwiesen sich ihm neben
vielen anderen Förderern unserer Arbeiten
Hr. P. Wilibald Hauthaler in Salzburg
Hr. Leitschuh inBamberg,Hr.Könnecke
in Marburg und die fürstl. Leiningensche
Generalverwaltung in Amorbach.
Nicht minder emsig ist an der erst
später in Angriff genommenen Abteilung
der Karolingerurkunden fortgearbeitet
worden. Während Hr. Prof. Mühlbacher
in Wien mit dem Beistände des Hrn. Dr.
Tangl das deutsche Material, welches ihm
zu einem sehr grossen Teile zugesandt
wurde, für die Ausgabe durcharbeitete und
überdies die Regesten der italienischen
Karolinger vorbereitete, befand sich sein
Mitarbeiter Dr. Dopscli seit Anfang De-
zember in Frankreich, wo er bei systema-
tischer Durchmusterung der grossen hand-
schriftlichen Urkundensammlungen des 16.
bis 18. Jahrhunderts auf der National-
bibliothek schon eine Reihe glücklicher
Funde gemacht hat. Ausserdem sind von
ihm Nancy und Chaumont besucht worden.
Die Fortsetzung der Arbeiten in Paris, die
von den HH. Delisle, H. Omont und
A. Giry in liebenswürdigster Weise ge-
fördert wurden, sowie der Besuch der
Archive der Departements wird sicher noch
Monate erfordern. Was in Deutschland
unversendbar war, gedenkt Hr. Prof. M ü h 1 -
bacher selbst auf einer Reise nach dem
Westen zu erledigen. Die Frage, ob und
inwieweit die Urkunden der westfränkischen
Karolinger von 840 an einbegriffen werden
sollen, darf in Erwartung der in Frank-
reich geplanten Ausgabe derselben vor-
läufig unentschieden bleiben.
In der Abteilung Epistolae führte Hr.
Dr. Hartmann den Druck des Eegistrum
Gregorii weiter, so dass das achte und
neunte Buch als erstes Heft des zweiten
Bandes ausgegeben werden konnte. Bei
ununterbrochener Fortsetzung der Arbeit
darf man das Ende für nächsten Winter
erhoffen. Inzwischen hat seit dem Herbst
auch der Druck des vierten Bandes der
Epistolae angefangen, welcher der Zeit
Karls des Grossen gewidmet ist und zu
zwei Dritteln durch Alchvin ausgefüllt wird.
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liehe Einleitung enthalten soll, vor nächstem
Winter nicht zur Vollendung kommen
können. Hincmars kleine, aber sehr wich-
tige Schrift wird auch in einer Sonder-
ausgabe erscheinen.
Von den Reichsgesetzen seit dem Ende
der Karolinger hat Hr. Prof. Weiland
den ersten stattlichen Band veröffentlicht,
der von Konrad I. bis auf Heinrich VII.
(1197) herabreicht. Wie der Doppeltitel
desselben andeutet, ist nach dem Vorbilde
von Portz der dürftige Stoff der Gesetze
vielfach durch andere, namentlich urkund-
liche, Aufzeichnungen ergänzt worden und
haben besonders auch die Synoden eine
noch eingehendere Berücksichtigung er-
fahren. An dem zweiten Bande, der bis
1273 reichen soll, wird bereits eifrig ge-
druckt und für die folgenden bis zur gol-
denen Bulle wird durch Herrn Dr. Schwalm
vorgearbeitet, der das weit zerstreute Ma-
terial auf zwei Reisen zu vervollständigen
gedenkt. Die als Vorarbeit für eine künf-
tige Ausgabe bestimmten Regesten der
Gerichtsurkunden sind durch Hrn. Dr.
Hübner in einem zweiten Hefte zu Endo
geführt.
Von den Urkunden des sächsischen
Kaiserhauses ist endlich die lange ersehnte
zweite Abteilung des zweiten Bandes, die
Urkunden Ottos III, nebst beachtenswerten
Nachträgen für seine beiden Vorgänger
und den Registern, ausgegeben worden.
Hr. Hofrat von Sickel, durch seine Über-
siedelung nach Rom in dieser Arbeit, bei
welcher ihm die HH. Erben und Tangl
Hülfe leisteten, vielfach gehemmt, hat da-
mit seiner langjährigen Thätigkeit für die
Monumenta Germaniae einen rühmlichen
Abschluss gegeben und für eine ihrer
wichtigsten Abteilungen festen Grund gelegt.
Sein unmittelbarer Fortsetzer Hr. Prof.
Bresslau, unterstützt durch Hrn. Dr.
Bloch, beabsichtigt im nächsten Herbst mit
dem Drucke der Urkunden Heinrichs II.
(und Arduins) sich anzuschliessen, für welche
ein eigner Band vorgesehen ist. Ausser
den vielen aus deutschen Archiven nach
Strassburg entsandten Diplomen, deren
Benutzung Hr. Archivdirektor Wiegand
nach Möglichkeit erleichterte, suchte der
Herausgeber andere an ihren Fundstätten
bis nach Nordfrankreich, Oberitalien und
Österreich auf wiederholten Reisen auf.
Besonders gefällig erwiesen sich ihm neben
vielen anderen Förderern unserer Arbeiten
Hr. P. Wilibald Hauthaler in Salzburg
Hr. Leitschuh inBamberg,Hr.Könnecke
in Marburg und die fürstl. Leiningensche
Generalverwaltung in Amorbach.
Nicht minder emsig ist an der erst
später in Angriff genommenen Abteilung
der Karolingerurkunden fortgearbeitet
worden. Während Hr. Prof. Mühlbacher
in Wien mit dem Beistände des Hrn. Dr.
Tangl das deutsche Material, welches ihm
zu einem sehr grossen Teile zugesandt
wurde, für die Ausgabe durcharbeitete und
überdies die Regesten der italienischen
Karolinger vorbereitete, befand sich sein
Mitarbeiter Dr. Dopscli seit Anfang De-
zember in Frankreich, wo er bei systema-
tischer Durchmusterung der grossen hand-
schriftlichen Urkundensammlungen des 16.
bis 18. Jahrhunderts auf der National-
bibliothek schon eine Reihe glücklicher
Funde gemacht hat. Ausserdem sind von
ihm Nancy und Chaumont besucht worden.
Die Fortsetzung der Arbeiten in Paris, die
von den HH. Delisle, H. Omont und
A. Giry in liebenswürdigster Weise ge-
fördert wurden, sowie der Besuch der
Archive der Departements wird sicher noch
Monate erfordern. Was in Deutschland
unversendbar war, gedenkt Hr. Prof. M ü h 1 -
bacher selbst auf einer Reise nach dem
Westen zu erledigen. Die Frage, ob und
inwieweit die Urkunden der westfränkischen
Karolinger von 840 an einbegriffen werden
sollen, darf in Erwartung der in Frank-
reich geplanten Ausgabe derselben vor-
läufig unentschieden bleiben.
In der Abteilung Epistolae führte Hr.
Dr. Hartmann den Druck des Eegistrum
Gregorii weiter, so dass das achte und
neunte Buch als erstes Heft des zweiten
Bandes ausgegeben werden konnte. Bei
ununterbrochener Fortsetzung der Arbeit
darf man das Ende für nächsten Winter
erhoffen. Inzwischen hat seit dem Herbst
auch der Druck des vierten Bandes der
Epistolae angefangen, welcher der Zeit
Karls des Grossen gewidmet ist und zu
zwei Dritteln durch Alchvin ausgefüllt wird.