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Westdeutsche Zeitschrift für Geschichte und Kunst / Korrespondenzblatt — 20.1901

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Nr. 9 (September)
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https://doi.org/10.11588/diglit.36105#0077
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Vorrömlscheu.RömlscheZeit
Trier


der

Mittelalter und Neuzeit
Köln.

Westdeutschen Zeitschrift für Geschichte und Kunst,
zugleich Organ der historisch-antiquarischen Vereine zu Birkenfeld, Düsseldorf, Frank-
furt a. M., Karlsruhe, Mainz, Metz, Neuss, Prüm, Speyer, Trier, Worms, sowie des
anthropologischen Vereins zn Stuttgart.

September. Jahrgang XX, Nr. 9.

190!.



Neue Funde.
62. Donaueschingen. [Neu aufgefundene
römische Ansiedeiungen auf den Gemar-
kungen Mettenbuch und Burgweiier.] In
dem Fürstlich Fürstenbergischen Grund-
stück Nr. 53 im Gewann Gassenacker auf
der Gemarkung Mettenbuch (Amt Pfullen-
dorf) machten Landieute wiederholt die
Wahrnehmung, dass sie heim Pflügen auf


eine Mauer stiessen, auch war in dem
westlich davon liegenden Acker unmittel-
bar am Wege Mauerwerk sichtbar. An
letzterem Punkte (B in der Skizze) liess
nun im Frühjahre 1897 der Fürstliche
Rentmeister Wagner in Heiligenherg Nach-
grabungen anstellen. Diese ergaben, dass
das Mauerwerk von einem früheren römi-
schen Hause herrühre, es kamen Stücke
von Heizungsröhren und Verputz, sowie
ein 4 qm grosser Ziegelestrich zum Vor-
schein.
Hierdurch veranlasst liess die Fürst-
lich Fürstenbergische Standesherrschaft in
dankenswerter Weise weitere Nachforschun-
gen vornehmen. Diese führten zur Auf-
findung einer Strasse, welche an der Ost-
seite des erwähnten römischen Hauses
vorbeiführt, den jetzigen Feldweg schnei-
det und nahe der Bahnlinie Pfullendorf-
Altshausen aufhört. Sie ist 4 m breit und
und hat ein 20 cm s^trkes Fundament von
regelmässig auf einander gelegten Wacken-
steinen ziemlich gleicher Grösse. Sie ge-
hört also nach der Klassifizierung von
Konrad Miller zu den römischen Strassen
2. Klasse (Breite 4—6 m, 1. Klasse über
6 m). Es war eine Vizinalstrasse, die
vielleicht nur von Haus zu Haus führte.
(Auch Kraus, Kunstdenkmäler des Gross-
herzogtums Baden I, 1887, S. 446 spricht
von einer gepflasterten Strasse, auf die
man in der Nähe des Weilers Mettenbuch
und im „grossen Ried" gestossen sei, und
 
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