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Zeitschrift für Ästhetik und allgemeine Kunstwissenschaft — 6.1911

DOI Artikel:
Sauerbeck, Ernst: Ästhetische Perspektive, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.3675#0426
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XL

Ästhetische Perspektive.

Betrachtungen über die Perspektive als ästhetischen

Faktor im Flächenkunstwerk; als Beitrag zu einer

künftigen allgemeinen Kunstgeschichte.

Von
Ernst Sauerbeck.

(Mit 6 Tafeln und 4 Figuren.)

Vorbemerkung.

Der Ausdruck »ästhetische Perspektive« soll der neue Name für
eine neue Sache sein1).

Daß der Name, wie es vom Titel zu wünschen wäre, dem Leser
gleich einen Begriff von der Sache gebe, wage ich nicht zu hoffen;
es wird der Name wohl erst verstanden werden, wenn die Sache
verstanden ist. Er kann also höchstens dazu dienen, die Richtung
anzudeuten, in der sich das Interesse der folgenden Betrachtungen
bewegen wird.

Etwas deutlicher als der Titel weist vielleicht auf diese Richtung
der Untertitel hin; mehr als einen Hinweis können aber ein paar Worte
überhaupt nicht geben wollen, wird vermutlich auch ein einleitender
»Überblick« nicht geben können 2).

So mag denn hier zum Geleite nur dieses noch gesagt sein, daß
der Leser nicht etwa zu befürchten hat, nur in den Vorhöfen der
Kunst, um mich eines Bildes von Goethe zu bedienen, verweilen zu
dürfen; ohne einige — für manchen wohl etwas frostige — Berüh-

') Neu freilich nur in einem gewissen eingeschränkten Sinne, über den im dritten
Teil der Abhandlung das Nötige gesagt werden soll.

2) Einem Rat des Herausgebers folgend, setze ich versuchsweise einen solchen
»Überblick«, d. h. einen kurzen Entwurf der Grundgedanken, aus besonderem Anlaß
entstanden, als Einleitung der eigentlichen Abhandlung voran; er ist nicht ein bloßer
Auszug, sondern sucht vielmehr, in der ersten Hälfte wenigstens, dem Gegenstand
in etwas anderer Weise beizukommen, so wie ich selbst ihm tatsächlich beige-
kommen bin.

Wer die Meinung des Herausgebers, daß die kurzen, gewissermaßen genetisch-
psychologischen Ausführungen rascher zum Verständnis führen, als die längeren,
streng systematischen, nicht wird teilen können, dem mag der Prolog als Epilog
die Dienste einer »Zusammenfassung«, eines rückschauenden Überblicks leisten.
 
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